Ein Ex-Paderborner wirbelt jetzt in Bochums edler Offensive

Paderborn. Der SC Paderborn muss an diesem Freitag, 11. Dezember, im Gastspiel beim VfL Bochum (18.30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion) höllisch aufpassen. Mit dem torgefährlichen Mittelfeldregisseur Robert Zulj, Stürmer Simon Zoller, Danny Blum und Edeljoker Silvere Ganvoula stellen die Hausherren eine der besten Offensivreihen der 2. Bundesliga, zu der auch ein Ex-Paderborner gehört: Gerrit Holtmann kickt seit dieser Saison für den VfL. Und der pfeilschnelle Flügelspieler wird wohl im Duell gegen den SCP zum vierten Mal in Folge in der Startelf stehen. So wartete Holtmann in den vergangenen Wochen mit starken Leistungen auf, wenngleich er zuletzt bei der unnötigen Bochumer 1:3-Pleite in Kiel zu den Pechvögeln zählte. Beim Stand von 1:1 vergab der 25-Jährige bei zwei, drei vielversprechenden Kontern den möglichen Führungstreffer. Ohnehin steht Holtmann noch ohne Scorerpunkt da. "An der Effektivität muss ich sicher arbeiten. Aber es fehlt auch ein bisschen das Matchglück", sagt der aus Bremerhaven stammende VfL-Neuzugang. Gelb-Rot bei der Auswechslung Unterm Strich aber zieht Holtmann ein positives Zwischenfazit. "Ich habe mich in Bochum gut eingelebt und wir stehen in der Tabelle gut da", erklärt der ehemalige U20-Nationalspieler, der in den bislang elf Pflichtspielen des VfL immerhin sechs Mal in der Startelf gestanden hatte. Eine noch bessere Bilanz verhinderte eine kuriose Ampelkarte, die er am zweiten Spieltag beim 1:0-Sieg in Karlsruhe gesehen hatte. Der bis dato nicht vorbelastete Holtmann sollte in der 68. Minute ausgewechselt werden, ignorierte aber die Anweisung des Schiedsrichters, den Platz auf dem kürzesten Weg zu verlassen. Konsequenz: Holtmann sah Gelb und wurde auf seinem Weg zur Seitenlinie auch noch vom Karlsruher Lukas Fröde umgerempelt. Daraufhin zückte der Referee Gelb für den KSC-Akteur und Gelb-Rot für den verdutzten Bochumer. Die Entscheidung hatte für Holtmann bittere Folgen, denn zwischen dem 3. und 7. Spieltag stand nur noch ein Kurzeinsatz zu Buche. Ab dem Bochumer 3:1-Erfolg beim HSV durfte der Linksaußen dann aber wieder von Beginn an ran. In Mainz fehlte die Perspektive In seiner Zeit beim SC Paderborn war Holtmann nur selten gesetzt. Am Ende der Bundesliga-Saison 2019/20 wurden für die Leihgabe des FSV Mainz 05 insgesamt 26 Pflichtspiel-Einsätze notiert, wobei er 13-mal in der Anfangsformation gestanden hatte. Mit dieser Ausbeute ist Holtmann zufrieden. Schließlich war er in der Vorsaison in Mainz fast durchgehend verletzt gewesen. "Ich hatte ein gutes Jahr in Paderborn. Der SCP hat mir wieder auf die Beine geholfen und es hat viel Spaß gemacht in dieser Mannschaft. Leider haben wir unser großes Ziel, den Klassenerhalt, nicht erreicht", resümiert der 25-Jährige, der im Sommer zunächst zum FSV Mainz 05 zurückgekehrt war. In Gesprächen mit den FSV-Verantwortlichen wurde jedoch schnell klar, dass Holtmann in Mainz keine Perspektive mehr hatte. Der VfL Bochum buhlte unterdessen intensiv um die Dienste des Außenbahnspezialisten, der nicht lange überlegen musste, um einen Vertrag bis Juli 2023 zu unterschreiben. Dort spielt Holtmann nun unter einem Trainer, der auf eine ähnliche Spielphilosophie wie SCP-Coach Steffen Baumgart schwört. So ist auch VfL-Übungsleiter Thomas Reis bekennender Anhänger eines attraktiven Offensivfußballs. Bochum attackiert früh, schaltet schnell um und kombiniert gefällig. Ein Kumpel kickt nun in Kaiserslautern Und so droht den Paderbornern am Freitag wohl kein erneutes Anrennen gegen einen extrem tief stehenden Gegner. "Wir spielen voll auf Angriff. Und bei einer 1:0-Führung gehen wir aufs zweite Tor", verspricht Gerrit Holtmann, der es wohl mit SCP-Rechtsverteidiger Johannes Dörfler zu tun bekommt. Für den VfL-Novizen ist es keine Überraschung, dass sein ehemaliger Teamkollege in Paderborn doch noch den Durchbruch geschafft hat. "Jojo ist technisch stark und war im Training immer richtig gut. Er hatte letzte Saison halt nur starke Spieler wie Dräger und Jans vor sich", sagt Holtmann. Der 25-Jährige steht mit dem ein oder anderen SCP-Spieler auch noch in Kontakt, wenngleich sein Kumpel Marlon Ritter inzwischen für Kaiserslautern kickt. "Ich freue mich auf das Wiedersehen mit den Jungs", betont Gerrit Holtmann und hofft, dass es am Freitag keine erneute Pleite gegen einen seiner ehemaligen Arbeitgeber gibt. Die Partie gegen Holtmanns Ex-Klub Eintracht Braunschweig hatten die Bochumer nämlich am vierten Spieltag mit 1:2 verloren.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann