Ein Ex-Paderborner ist die gefährlichste Waffe des KSC

Karlsruhe/Paderborn. Philipp Hofmann war in der vergangenen Zweitliga-Saison die Lebensversicherung des Karlsruher SC. Ohne die 17 Tore, die der 1,95 Meter große Angreifer in 33 Ligaspielen erzielte, würden die Badener nun definitiv in der 3. Liga kicken. So aber trifft der KSC an diesem Samstag, 28. November, um 13 Uhr im heimischen Wildparkstadion auf den SC Paderborn. Für Hofmann ist es das Duell gegen seinen Ex-Klub, bei dem er in der Zweitliga-Saison 2012/13 seine ersten Schritte im Profifußball gemacht hatte. "Das Jahr in Paderborn hat viel Spaß gemacht. Und es hat mich vorwärtsgebracht. Ich habe schöne Erinnerungen an diese Zeit", betont Hofmann, der damals als Leihgabe des FC Schalke 04 insgesamt sieben Saisontreffer für den SCP markiert hatte. Anschließend verschlug es den Blondschopf nach Ingolstadt, Kaiserslautern, Brentford, Greuther Fürth und Braunschweig. Doch der Knoten sollte erst beim KSC so richtig platzen. Ein Wechsel in die 1. Liga platzte "Die vergangene Saison war die beste meiner Karriere", sagt der 27-Jährige, der somit in den Fokus zahlungskräftigerer Vereine rückte. Doch die Coronakrise machte auch Hofmann einen Strich durch die Rechnung. Interessierte Klubs waren nicht bereit, die vom KSC geforderte Ablöse zu zahlen. Und so sollte unter anderem ein Wechsel zum Erstligisten Union Berlin platzen. "Jeder Spieler, der die Möglichkeit bekommt, in der 1. Bundesliga zu spielen, will diese auch wahrnehmen. Aber der KSC hatte leider andere Vorstellungen", blickt Hofmann auf den Spätsommer zurück, in dem er zwischenzeitlich gar als Streik-Profi in der Kritik gestanden hatte. So hatte der KSC-Angreifer beim ersten Saisonspiel in Hannover auf einen Einsatz verzichtet, weil sein Kopf nicht frei war. "Aber das ist alles längst abgehakt", betont Hofmann. Seine Leistungen geben ihm recht. Der gebürtige Arnsberger hat bereits wieder vier Treffer auf dem Konto und trug zuletzt maßgeblich dazu bei, dass der KSC zehn Punkte auf fünf Spielen holte. "Philipp ist auf seiner Position ein Ausnahmekönner in der Liga. Er arbeitet unfassbar viel für die Mannschaft und bindet immer ein, zwei Gegenspieler", urteilt Karlsruhes Cheftrainer Christian Eichner und fügt an: "Wir sind dankbar, dass er noch bei uns ist. Ich bin froh, dass wir uns im Sommer gewehrt haben." Die Spekulationen um Hofmann reißen jedoch nicht ab. So wurde der KSC-Torjäger unlängst als potenzieller Winterneuzugang beim Ligakonkurrenten Hannover 96 gehandelt. Doch Hofmann hat bereits erklärt, dass er die Saison in Karlsruhe zu Ende spielen will. Für eine Verpflichtung müssten Klubs auch tief in die Tasche greifen. Denn sein bis Juli 2021 datierter Vertrag wird sich im nächsten Spiel, in dem Hofmann mindestens 45 Minuten auf dem Platz steht, automatisch um ein weiteres Jahr verlängern. Und das dürfte bereits am Samstag gegen Paderborn der Fall sein. Hofmanns Herz schlägt für Königsblau Derzeit macht ihm das Kicken beim KSC auch noch mehr Spaß als in der vergangenen Saison. Denn die Zeiten, in denen die Badener im Spiel nach vorne vor allem auf lange Bälle setzten, sind vorbei. "Wir spielen jetzt besser Fußball und sind unberechenbarer geworden. Der Trainer fordert, dass wir mutig sein sollen. Und zuletzt waren wir vorm gegnerischen Tor auch effektiv", sagt Hofmann, der am Samstag ein attraktives Spiel erwartet. "Paderborn bürgt ja immer für Spektakel und bringt viel Tempo mit. Wir dürfen dem SCP nicht viel Platz geben", sagt der 27-Jährige, der den Werdegang seines Ex-Vereins intensiv verfolgt. "Schon alleine wegen der Nähe zu meiner Heimat", erklärt Hofmann. Sein Heimatdorf Wenholthausen liegt schließlich im benachbarten Hochsauerlandkreis. Hofmanns Fan-Herz schlägt allerdings für den FC Schalke 04, für den er einst zu Jugendzeiten gekickt hatte. 2012 schoss der ehemalige Junioren-Nationalspieler die U19 der Königsblauen sogar zum Deutschen Meistertitel. Die tiefe Krise der Schalker sorgt somit auch bei Hofmann für Sorgenfalten. "Das tut im Herzen weh. Auf Schalke läuft einiges schief. Ich hoffe, dass der Klub noch rechtzeitig die Kurve bekommt", sagt Philipp Hofmann, der irgendwann noch einmal das Trikot der Knappen tragen möchte. "Das ist ein Traum von mir", betont der 27-Jährige. Zumindest derzeit wäre ein Engagement auf Schalke allerdings ganz sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann