So war die Stimmung beim SCP-Spiel gegen Hannover

Paderborn. Eine ausverkaufte Benteler-Arena gab es zuletzt am 6. März 2020. Damals verlor der SC Paderborn sein Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 1:2. Eine Woche später legte die Corona-Pandemie den Spielbetrieb lahm, ehe die Saison ab Mitte Mai mit Geisterspielen zu Ende geführt werden konnte. Abgesehen von den knapp 200 VIP-Fans, die Ende September das SCP-Heimspiel gegen den HSV verfolgen konnten, waren seit dem besagten 6. März keine Zuschauer im Paderborner Stadion. Bis zum vergangenen Sonntag. Da nämlich feierten 2.258 SCP-Fans den 1:0-Heimsieg gegen Hannover 96. 3.000 hätten es sein können. Doch vor allem zwei Faktoren sorgten dafür, dass die Arena trotz begrenzter Kapazitäten nicht ausverkauft war. Zum einen wäre da die Unsicherheit angesichts steigender Infektionszahlen. Zum anderen ist das Stadionerlebnis in Coronazeiten mit Maskenpflicht, Sicherheitsabständen, personalisierten Tickets und vielen weiteren Vorschriften ziemlich gewöhnungsbedürftig. Spieler und Trainer genießen die Unterstützung Von der Stadion-Atmosphäre aus Vor-Corona-Zeiten war die Stimmung am Sonntag dann auch ein ganzes Stück entfernt. Fangesänge blieben häufig im Ansatz stecken. Doch auch die 2.258 Anhänger genügten, um einmal mehr zu beweisen, dass Fußball mit Zuschauern weitaus mehr Spaß macht. "Die Unterstützung der Fans war enorm wichtig. Sie haben uns am Ende noch einmal gepusht. Und es ist natürlich viel schöner, wenn du einen Sieg zusammen mit den Fans feiern kannst", betont SCP-Matchwinner Johannes Dörfler, der nach 26 Minuten das Siegtor erzielt hatte. Die Zuschauer waren unterdessen dankbar, endlich wieder in der Benteler-Arena sein zu dürfen. Der erste größere Beifall brandete auf, als Cheftrainer Steffen Baumgart gut eine Stunde vor dem Anpfiff den Rasen betrat. Der SCP-Coach applaudierte zurück und schickte Grüße an die Fans, die dann auch die Mannschaft mit stehenden Ovationen besonders herzlich empfangen sollten. Die Zuschauer wurden reichlich belohnt, denn sie sahen ein extrem spannendes und attraktives Zweitligaspiel. Der SCP sieht noch Optimierungsbedarf "Obwohl wir ja nur Sitzplatzkarten verkauft hatten, fand ich die Stimmung ziemlich gut", urteilt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger, der mit seinem Organisationsteam am Sonntag Neuland betreten hatte. Ein Spiel vor einer vierstelligen Zuschauerkulisse unter Corona-Bedingungen hatte es in Paderborn schließlich noch nicht gegeben. Das Fazit fällt positiv aus. "Es gab zwar die ein oder andere Diskussion um die Masken. Aber fast 100 Prozent der Fans haben sich vorbildlich an die Vorgaben gehalten", berichtet Hornberger. Aus organisatorischer Sicht hakte es noch an der ein oder anderen Stelle. So gab es längere Warteschlangen an den Eingängen. "Das sollten wir sicher optimieren. Und wir überlegen, ob wir nicht besser die Verzehr- und Raucherzonen erweitern", sagt der SCP-Geschäftsführer. "Aber auch wir müssen erst einmal Erfahrungen sammeln und aus dem Hannover-Spiel lernen. Darauf können wir aufbauen. Unterm Strich war es eine runde Sache", bilanziert Hornberger. Warten auf politische Entscheidungen Die Gefahr, dass die Benteler-Arena künftig wieder zum Schauplatz von Geisterspielen wird, ist allerdings groß. So stieg der berühmt-berüchtigte Corona-Inzidenzwert im Laufe der vergangenen Tage im Kreis Paderborn von 8,1 auf 19,8 (Stand: Montag, 19. Oktober). Der Grenzwert liegt bei 35. Und bis zum nächsten Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg (Samstag, 31. Oktober, 13 Uhr) ziehen noch zwei Wochen ins Land. "Ich hoffe, wir bekommen gegen Regensburg die Chance, Zuschauer ins Stadion zu lassen", sagt Martin Hornberger, der zudem abwarten muss, was die Politik beschließt. Denn die Regelung, dass die Stadien beim Unterschreiten des Grenzwertes zu 20 Prozent ausgelastet sein dürfen, läuft Ende Oktober aus. Und derzeit sieht es nicht danach aus, als ob die Politik weitere Lockerungen beschließen wird. Im Gegenteil.

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