SC Paderborn

Paderborns Fans üben sich in Zurückhaltung

Beim SCP-Heimspiel gegen Hannover 96 dürfen am Sonntag 3.000 Zuschauer ins Stadion. Bleibt die Frage, ob überhaupt alle Karten verkauft werden.

Nicht nur die Kameraleute müssen am Sonntag in der Paderborner Benteler-Arena einen Mund-Nasen-Schutz tragen. | © Imago Images

Frank Beineke
15.10.2020 | 15.10.2020, 16:00

Paderborn. In den deutschen Profifußball-Ligen drohen an diesem Wochenende wieder Geisterspiele. Die Coronazahlen steigen, der Inzidenz-Grenzwert von 35 Fällen pro 100.000 Einwohner wird vielerorts überschritten. In Paderborn ist der besagte Inzidenzwert vergleichsweise niedrig. Und so können an diesem Sonntag, 18. Oktober, bis zu 3.000 Zuschauer in der Benteler-Arena das Zweitliga-Heimspiel des SC Paderborn gegen Hannover 96 (Anstoß 13.30 Uhr) verfolgen.

„Wir stehen im ständigen Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Und wir gehen davon aus, dass es keine weiteren Einschränkungen geben wird", sagt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger. Zwar stieg der Inzidenzwert im Kreis Paderborn in den vergangenen drei Tagen von 7,5 auf 12,7. In der Kernstadt liegt er zudem noch etwas höher. Doch vom Grenzwert ist der hiesige Kreis damit noch ein ganzes Stück weit entfernt.

Mitglieder können nun zuschlagen

Bleibt die Frage, ob am Sonntag überhaupt 3.000 Fans ins Stadion wollen. Bislang wurden nämlich erst 2.000 Tickets verkauft. Am Donnerstagnachmittag startete die dritte und finale Verkaufsphase, in der SCP-Mitglieder jeweils eine Sitzplatz-Karte kaufen können. „Angesichts der Diskussionen um neue Verbote und der steigenden Fallzahlen ist es verständlich, dass die Leute so zurückhaltend sind", sagt Hornberger.

Diese Zurückhaltung war und ist nicht nur in Paderborn spürbar. So gab es auch bei den jüngsten beiden SCP-Gastspielen in Kiel und Heidenheim trotz deutlich begrenzter Zuschauerkapazitäten kein ausverkauftes Stadion. Und der OWL-Nachbar aus Bielefeld hatte sogar Schwierigkeiten, die 5.460 Tickets fürs Heimspiel gegen den FC Bayern München zu verkaufen. Ganz abgesehen davon, dass die Partie nun doch nur mit maximal 300 Zuschauern über die Bühne gehen kann.

Strenge Hygiene-Auflagen in der Arena

In Paderborn wird dies vermutlich nicht der Fall sein. Doch auf die Zuschauer wartet am Sonntag in der Benteler-Arena kein normales Stadionerlebnis. So müssen sich die Fans an strenge Sicherheits- und Hygiene-Auflagen halten. Auf dem gesamten Stadiongelände muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Dieser darf lediglich in ausgewiesenen Verzehr- und Raucherbereichen abgenommen werden.

Gruppenansammlungen sind zu vermeiden. In der Arena herrscht Alkoholverbot. Die Tickets sind personalisiert, wobei jeder Kartennutzer beim Einlass einen Ausweis oder Führerschein vorlegen muss. Und rund 180 Ordner sorgen dafür, dass alles möglichst reibungslos über die Bühne geht.

Der Aufwand ist somit hoch. Bei der geringen Zuschauerzahl wird der SCP keine große Einnahme erzielen. Es droht eher ein Nullsummen-Spiel. „Die Teilzulassungen sind aber auch deshalb wichtig, um Erfahrungswerte sammeln zu können, damit wir Schritt für Schritt zur Normalität zurückkehren können", betont Martin Hornberger. Falls die Corona-Zahlen jedoch weiter steigen, dürfte auch die Benteler-Arena demnächst wieder zum Schauplatz von Geisterspielen werden.

INFORMATION


Verler Geisterspiel in Paderborn

Bereits am kommenden Dienstag, 20. Oktober, wird in der Benteler-Arena ab 19 Uhr erneut das runde Leder rollen. Dann nämlich bestreitet Drittliga-Aufsteiger SC Verl sein Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg in Paderborn. Diese Partie wird aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Grund: Ausschlaggebend ist in diesem Fall der Corona-Inzidenzwert im Kreis Gütersloh. Dieser stieg am Donnerstag auf 39,7 an, so dass der Grenzwert von 35 bereits überschritten worden ist.


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