Brinkmann hofft gegen seinen Ex-Klub Paderborn auf ein magisches Spiel

Wiedenbrück/Paderborn. "DFB-Pokal-Partien sind fast immer magische Spiele", sagt Daniel Brinkmann. Der 34-jährige Ex-Profi spricht aus Erfahrung. Mit dem FC Augsburg (2010) und Arminia Bielefeld (2015) erreichte er einst das Halbfinale. Nun hofft Brinkmann in seiner Funktion als Trainer des SC Wiedenbrück auf einen magischen Sonntag. Am 13. September trifft der Regionalliga-Aufsteiger nämlich um 15.30 Uhr im Gütersloher Heidewald auf Erstliga-Absteiger SC Paderborn. Für Brinkmann wird es ein Wiedersehen mit seinem alten Verein. "In Paderborn habe ich meine ersten Schritte im Profifußball gemacht", erinnert sich der gebürtige Lipper ans Jahr 2005, in dem er als A-Juniorenspieler unter Chefcoach Pavel Dotchev bereits bei den Profis mitmischte und zu seinen ersten Einsätzen kam. "Unter Pavel hatte ich schon als D-Jugendlicher trainiert", erklärt Brinkmann, der insgesamt sieben Jahre beim SCP verbringen sollte. Zwei Suspendierungen beim SCP Der Blondschopf sollte an der Pader allerdings nicht nur gute Zeiten erleben. So wurde er im Aufstiegsjahr 2005 ausgerechnet von Förderer Dotchev erstmals suspendiert, ehe ihn Nachfolger Jos Luhukay zurück ins Team beorderte. Im Oktober 2007 folgte die nächste Suspendierung, diesmal durch Trainer Holger Fach. Kurze Zeit später löste Brinkmann seinen Vertrag beim SCP auf. Es folgten Stationen in Aachen, Augsburg, Cottbus und Bielefeld, ehe er im Januar 2017 als Spieler beim SC Wiedenbrück anheuerte. Seine besten Leistungen zeigte der Mittelfeldspieler übrigens unter Disziplin-Fanatiker Jos Luhukay, mit dem er in Paderborn und Augsburg erfolgreich zusammenarbeiten sollte. Über die Suspendierungen durch den SCP möchte Brinkmann nicht mehr reden. "Ich habe stets bewusst darauf verzichtet, meine Sicht der Dinge zu schildern. Das Thema ist längst vom Tisch. Das war eigentlich schon der Fall, als sich Präsident Wilfried Finke ein paar Wochen nach der Vertragsauflösung bei mir entschuldigt hatte", betont der 34-Jährige und fügt an: "Ich verbinde mit dem SC Paderborn deutlich mehr Positives." Viel Lob für die Infrastruktur Und so freut sich Brinkmann auf das Wiedersehen mit alten Weggefährten wie Teambetreuer Michael "Bodo" Heppner, Physiotherapeut Jörg Liebeck oder Busfahrer Uwe Hussmann. Auch zu ehemaligen Teamkollegen wie Markus Krösche und Lukas Kruse sowie zu Ayhan Tumani und Christoph Müller aus dem SCP-Nachwuchsleistungszentrum hat der Wiedenbrücker Coach noch hin und wieder Kontakt. Die Entwicklung des SC Paderborn hat Brinkmann ohnehin stets intensiv verfolgt. Und die Leistungen der vergangenen drei Jahre ringen ihm höchsten Respekt ab. "Der SCP hat viele richtige Entscheidungen getroffen. Gerade Markus Krösche hat einen super Job gemacht", urteilt Brinkmann und schwärmt von der geschaffenen Infrastruktur: "Da wird man regelrecht neidisch, wenn man daran denkt, unter welchen Bedingungen wir damals gerade zu Juniorenzeiten in Paderborn trainieren mussten." Seine Spielerkarriere sollte am 6. Januar abrupt enden. Da nämlich übernahm Brinkmann als Nachfolger von Björn Mehnert das Traineramt beim SC Wiedenbrück. "Das kam überraschend", sagt der Ex-Profi, der auf den neuen Job allerdings bestens vorbereitet war. Schließlich hatte der A-Lizenz-Inhaber bis dato bereits diverse Trainerscheine erworben. Ein heimatverbundener Familienmensch Die Möglichkeit, das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden, bot sich nun früher als erwartet. Und Brinkmann hat seine Chance bislang optimal genutzt. So stieg der 34-Jährige mit Wiedenbrück in die Regionalliga auf. In der Sommervorbereitung gab es sehenswerte Testspiel-Resultate. Im DFB-Pokal-Qualifikationsspiel gegen Ligakonkurrent Rödinghausen gelang ein beeindruckender 4:0-Erfolg. Und zum Regionalliga-Auftakt überraschte der SCW unlängst mit einem 1:1 beim Topfavoriten Rot-Weiß Essen. Somit gehen die Brinkmann-Schützlinge nun voller Selbstbewusstsein ins Pokalduell gegen Paderborn. "Ich werde den Jungs sagen, dass sie dieses Spiel einfach genießen sollen. Als Amateurfußballer erlebst du solche Momente nur sehr selten. Jeder wird heiß sein und alles raushauen", betont Wiedenbrücks Cheftrainer, der sich am Sonntagabend wieder auf den Weg in sein gut 500 Einwohner zählendes Heimatdorf Fissenknick (Stadt Horn-Bad Meinberg) machen wird. Dort wohnt Brinkmann mit seiner Ehefrau Maylin und den gemeinsamen Kindern Mats (6) und Lea (4). Dort lebt auch der Rest der Familie. Und bis Paderborn sind es von Fissenknick aus übrigens nur schlappe 35 Kilometer.

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