
Paderborn. „Das war ein interessantes Spiel", konstatierte Steffen Baumgart am Mittwochnachmittag nach dem 4:3 (4:0)-Testspielsieg gegen den Zweitligisten VfL Osnabrück. „Denn wir haben heute gesehen, wie es geht und wie es nicht geht", fügte der Cheftrainer des SC Paderborn an. In der Tat: Vor der Pause hatte sich sein Team auf dem Rasenplatz des heimischen Trainings- und Nachwuchsleistungszentrums äußerst aggressiv und spielfreudig präsentiert. Nach der Pause aber verspielte ein viel zu nachlässiger SCP in dem nicht-öffentlichen Testspiel fast noch eine 4:0-Führung.
In einem klassischen 4-4-2 gaben Christopher Antwi-Adjei und Kai Pröger über die offensiven Außenbahnen in der ersten Halbzeit jede Menge Gas. Unterstützt wurden sie dabei von den ebenfalls gut aufgelegten Außenverteidigern Mohamed Dräger und Laurent Jans, wobei Jans diesmal auf der für ihn ungewohnten linken Seite auflief.
Antwi-Adjei dreht mächtig auf
In der Mittelfeldzentrale verteilten Abdelhamid Sabiri und Rifet Kapic unterdessen geschickt die Bälle. Auch sie hatten zudem immer wieder jede Menge Zeit zum Abschluss, denn die Osnabrücker gönnten den Hausherren viel zu viel Platz. Dräger hatte bereits in den ersten zehn Minuten zwei Mal aufs VfL-Tor gezielt, ehe der SCP nach einer Viertelstunde den Torreigen eröffnete. Nach einer abgefälschten Hereingabe von Antwi-Adjei drückte Pröger das Leder mit einer Direktabnahme über die Linie.
In Minute 22 konnte sich Antwi-Adjei einen weiteren Assist gutschreiben lassen. Nach Pass von „Jimmy" zog Sabiri aus gut 20 Metern ab – und der leicht geblockte Ball flog zum 2:0 ins linke Eck. Keine 60 Sekunden später verhinderte VfL-Keeper Philipp Kühn gegen Kapic das 3:0. Auch bei einem erneut leicht abgefälschten 20-Meter-Schuss von Sabiri war Kühn zur Stelle (29.). Gegen den wunderschönen Schlenzer, den Kapic in der 31. Minute in den linken Winkel zauberte, war aber auch Osnabrücks Torwart machtlos. Nicht minder sehenswert war das 4:0 (33.), bei dem Antwi-Adjei eine Pröger-Flanke volley ins rechte Ecke beförderte, um somit seine bärenstarke Leistung zu krönen.
Nach der Pause viel zu inkonsequent
Ein Sonderlob verdiente sich auch SCP-Keeper Jannik Huth, der vor dem Wechsel diverse VfL-Chancen entschärfte. Vor allem seine Parade gegen Marcos Alvarez (27.) war aller Ehren wert. Huth war auch der einzige Akteur aus der Paderborner Startelf, der auch nach Wiederanpfiff auf dem Platz stand. Seine Feldspieler wechselte Trainer Baumgart unterdessen komplett aus. Osnabrück ging mit neun Änderungen in die zweite Halbzeit, in der sich die Kräfteverhältnisse drehen sollten.
Zwar hatte Cauly Souza zunächst zwei Mal (52./59.) das 5:0 auf dem Fuß. Doch nun waren es die Paderborner, die inkonsequent verteidigten, während der VfL plötzlich präsent war. „Wir können halt nur bestehen, wenn die Konsequenz und Klarheit in unserem Spiel da sind. Aber auch so eine Halbzeit gehört einmal dazu", konstatierte Steffen Baumgart.
Drei Gegentreffer in zwölf Minuten
Dessen Team kassierte gleich drei Gegentreffer in zwölf Minuten. Zunächst köpfte VfL-Akteur Joost van Aken eine Ecke von Bryan Henning zum 4:1 (71.) ein. Dann verkürzte Anas Ouahim nach einem feinen Hackentrick von Benjamin Girth auf 4:2 (77.), um in Minute 83 dann auch noch den 4:3-Endstand zu markieren.
Im letzten Test der kurzen Wintervorbereitung werden Zuschauer zugelassen sein. Allerdings müssten SCP-Fans reisen, denn Paderborn gastiert an diesem Samstag, 11. Januar, beim Zweitligisten Hannover 96. Anstoß ist um 13 Uhr im Eilenriede-Stadion (Clausewitzstraße 4, Hannover). Dann dürfte Dennis Srbeny bereits für den SCP am Ball sein. 35 Minuten nach dem Abpfiff des Testspiels gegen Osnabrück gaben die Paderborner bekannt, dass der Stürmer von Norwich City an die Pader zurückkehrt.
SC Paderborn – VfL Osnabrück 4:3 (4:0)
Tore: 1:0 Pröger (15.), 2:0 Sabiri (22.), 3:0 Kapic (31.), 4:0 Antwi-Adjei (33.), 4:1 van Aken (71.), 4:2/4:3 Ouahim (77./83.).
SCP 1 HZ: Huth – Dräger, Strohdiek, Schonlau, Jans – Pröger, Kapic, Sabiri, Antwi-Adjei – Michel, Zolinski.
SCP 2. HZ: Huth – Rumpf, Kilian, Hünemeier, Collins – Souza, Gjasula, Bilogrevic, Holtmann – Ritter, Mamba.