Dieser Mann bringt Paderborns Spieler auf Trab

Paderborn. Der SC Paderborn ist bekanntlich Bundesliga-Schlusslicht. In so mancher Statistik aber liegt der Aufsteiger auf Rang eins. So haben die SCP-Kicker bislang die meisten Kilometer aller 18 Fußball-Bundesligisten abgespult. Gleichzeitig hat der Klub die wenigsten Verletzten. So bringt es der SCP auf 13,2 Ausfalltage pro Spieler. Zum Vergleich: Bei Fortuna Düsseldorf waren es in der Hinrunde 38 Tage pro Akteur. Diese positiven Zahlen der Paderborner sind auch ein Verdienst von Athletiktrainer Felix Sunkel. Alle Jahre wieder 🎅🏻🕯: Die Verletzungsbilanz der Hinrunde. Paderborn vorne, BVB mit "Favre-Effekt". Bayern stark verbessert, Eintracht stürzt ab. Und am Ende: Gladbach.Mehr im Blog: https://t.co/3PEYJJqTvP#Bundesliga#dataviz#FCB#BVB#SGEpic.twitter.com/mySEJHWf8q Fußballverletzungen (@fbinjuries) December 23, 2019 "Da lacht natürlich das Athletik-Herz", sagt der 39-Jährige mit Blick auf die besagte Kilometer-Statistik. Für noch mehr Zufriedenheit sorgt die geringe Zahl an Verletzungen. "Das ist nur möglich, weil hier alle Rädchen ineinandergreifen und weil die Kommunikation so gut ist", urteilt Sunkel, der tagtäglich im Austausch mit den Physiotherapeuten, dem Ärzteteam und dem Rest des Trainerstabes steht. "Alle machen ihre Arbeit sehr, sehr vernünftig. Und Felix hat die Belastungen der Spieler immer prima im Auge", betont Chefcoach Steffen Baumgart. Hausaufgaben für die Spieler Die Grundlagen für die Fitness werden hierbei im Sommer gelegt. In der kurzen Wintervorbereitung ist dagegen schon aufgrund der Kürze der Zeit kein ausgiebiges Ausdauertraining angesagt. "Dafür war auch die Pause sehr kurz. Und die Spieler haben Hausaufgaben erhalten. Nach ein, zwei Trainingstagen sind sie schon wieder im Rhythmus", sagt Felix Sunkel, der den Schwerpunkt seines Athletikprogramms bis zum Rückrundenstart eher auf Antritte, Sprints und schnelle Richtungswechsel legt. Im laufenden Spielbetrieb gehe es dann vor allem darum, die Akteure auf einem möglichst hohem Level zu halten. "Am Spieltag muss die Frische da sein", betont Sunkel und ist guter Dinge, dass der SCP unter Steffen Baumgart erneut eine starke Rückrunde hinlegen wird. "Der Trainer treibt die Jungs immer wieder nach vorne und hält sie unter Spannung. Da kommt keine Urlaubsstimmung auf", sagt ein schmunzelnder Athletik-Coach, der schon seit mehr als 20 Jahren im Trainer-Geschäft ist. Deutscher Meister mit Hannover Bereits als 15-Jähriger war Sunkel als Tennis-Coach im Einsatz. Drei Jahre später hatte der gebürtige Hannoveraner seine ersten Einsätze als Athletiktrainer. In der Saison 2009/2010 betreute Sunkel dann erstmals ein Profiteam. Der diplomierte Fitness-Ökonom arbeitete als Athletik-Coach für den Eishockey-Erstligisten Hannover Scorpions, der mit Cheftrainer Hans Zach prompt den deutschen Meistertitel holte. Es folgten Engagements bei den Fußballern von Hannover 96 und vom VfL Wolfsburg, mit dem Sunkel 2015 den DFB-Pokal gewann. Seit Sommer 2018 arbeitet er nun für den SCP - und fühlt sich pudelwohl. "Es herrscht eine extrem familiäre Atmosphäre. Die Arbeitsbedingungen sind klasse, man hat alles, was man braucht. Ich würde mich freuen, wenn ich noch lange hierbleiben könnte", sagt der Vater von drei Kindern, der am 23. September seinen 40. Geburtstag feiern wird. Felix Sunkel ist zuversichtlich, dass er auch dann Athletik-Coach eines Fußball-Erstligisten sein wird. An der nötigen Fitness sollte das Unternehmen Klassenerhalt nicht scheitern. "Wir haben Spieler, die viel laufen können. Gleichzeitig sind sie verdammt schnell und nicht so verletzungsanfällig", sagt Sunkel und hofft, dass der SCP auch künftig vom Verletzungspech verschont bleibt. "Dann hab auch ich weniger Arbeit", erklärt der Athletik-Coach mit einem Augenzwinkern.

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