
Paderborn. Im Heimspiel gegen den FC Augsburg verbuchte der SC Paderborn zuletzt einen Minusrekord. Lediglich 13.758 Zuschauer waren in die Benteler-Arena gekommen. So wenige waren es in bislang 23 Paderborner Erstliga-Heimspielen noch nie. Von den sechs Partien, die in dieser Saison bis dato in der 15.000 Zuschauer fassenden Arena über die Bühne gingen, waren nur die Duelle gegen Schalke und Bayern ausverkauft. Und wenn der SCP an diesem Samstag, 30. November, um 15.30 Uhr das Spitzenteam von RB Leipzig empfängt, dürften erneut einige Plätze frei bleiben.
So hatte der Verein bis zum Donnerstag nur 12.400 Karten verkauft. 1.400 Tickets gingen hierbei nach Leipzig, so dass am Spieltag noch 300 Steh- und Sitzplatz-Karten im Gästebereich zur Verfügung stehen werden. Im Heimbereich sind unterdessen sogar noch satte 2.300 Stehplätze für die Nord- und Südtribüne verfügbar. "Ich kann daher nur einen Appell an alle Fans richten, die vor der Saison befürchtet hatten, ohnehin keine Tickets für Heimspiele zu bekommen: Es gibt noch Karten. Wir haben die Bundesliga in Paderborn. Bei so einem Gegner wie Leipzig sollte das Stadion ausverkauft sein", betont SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger.
SCP-Coach betreibt Ursachenforschung
Der Zuschauerschnitt liegt derzeit bei 14.413. In den Spielen gegen Freiburg, Mainz, Düsseldorf und Augsburg waren die SCP-Heimspiele nicht ausverkauft. In der Bundesliga-Saison 2014/2015 strömten 14.589 Zuschauer pro Partie in die Benteler-Arena. Die Auslastung lag somit ebenfalls nicht bei 100 Prozent. Dies lag damals aber daran, dass diverse Gastmannschaften ihr Kartenkontingent nicht ausschöpften. Nun jedoch bleiben auch für den Heimbereich mitunter Tickets übrig.
"Es ist schwer einzuschätzen, warum die Leute ins Stadion kommen oder nicht kommen. Es liegt sicher an unseren Ergebnissen", sagt SCP-Coach Steffen Baumgart und fügt an: "Wir müssen dafür sorgen, dass wir Leistung bringen und Punkte holen. Und wenn wir nicht attraktiv genug sind, um ein ausverkauftes Stadion zu haben, müssen wir halt noch attraktiver werden."
Im Vergleich zur Bundesliga-Premierensaison 14/15 setzte der SCP diesmal auf eine andere Strategie. Vor fünf Jahren gingen 11.500 Dauerkarten über die Ladentheke, so dass es kaum noch Tickets im freien Verkauf gab. Um dies zu ändern, beschränkte der Verein vor dieser Spielzeit die Anzahl der Dauerkarten. Knapp 7.000 Tickets wurden letztlich verkauft. Und so gibt's in den meisten Partien nun gute Chancen, um noch an Tageskarten zu kommen. Doch diese Chancen werden nur unzureichend genutzt.
Samstag öffnen die Tageskassen
"Wenn es darum geht, dass Fans guten Fußball und viele Tore sehen können, sollte unsere Arena eigentlich seit zweieinhalb Jahren immer ausverkauft sein", sagt Baumgart. "Aber ich werde keinen Fan ins Stadion prügeln", ergänzt Paderborns Trainer. Immerhin: Der Trend stimmt, die Leistungen werden durchaus honoriert. So stellte der SCP in der vergangenen Saison mit durchschnittlich 11.508 Zuschauern pro Heimspiel einen Zweitliga-Vereinsrekord auf. Zudem sollte nicht vergessen werden, von welch bescheidenem Niveau aus der SCP einst gestartet war. In der Saison 2000/2001 lag der Heimspiel-Schnitt beispielsweise bei schlappen 987 Zuschauern.
Und vielleicht wird die Arena gegen Leipzig ja doch noch voll. Bis Samstag um 10 Uhr können Karten online geordert und am Stadion abgeholt werden. Die Tageskassen öffnen um 14 Uhr. Ein Besuch dürfte sich lohnen, denn beide Teams stehen für mutigen Offensiv-Fußball.
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