Paderborns treuer Kapitän feiert Pflichtspiel-Jubiläum

Paderborn. Christian Strohdiek ist der Dauerbrenner beim SC Paderborn. Abgesehen von einem einjährigen Zweitliga-Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf (2015/2016) steht der gebürtige Paderborner seit dem Jahr 2000 in Diensten des SCP. Seit Sommer 2017 führt der Mann mit dem Spitznamen "Tucker" sein Team als Kapitän an. Und wenn an diesem Sonntag, 15. September, ab 18 Uhr in der ausverkauften Benteler-Arena das Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 steigt, wird Strohdiek ein besonderes Jubiläum feiern. So ist es sein 250. Pflichtspiel-Einsatz für den SCP - allerdings auf DFB-Ebene. Denn streng genommen hat Strohdiek schon 258 SCP-Pflichtspiele auf dem Konto, da er auch in neun Westfalenpokal-Partien zum Einsatz gekommen war. Im Westfalenpokal hatte der 1,92 Meter große Innenverteidiger auch sein Debüt in der ersten Mannschaft gefeiert. Am 12. März 2009 kickte Strohdiek bei einem Paderborner 2:1-Viertelfinalsieg über die volle Distanz. Damals hieß der Gegner TuS Plettenberg. Am Sonntag ist es der FC Schalke 04. "Das ist natürlich das i-Tüpfelchen", sagt der 31-jährige SCP-Kapitän angesichts des prominenten Gegners und kommentiert sein Jubiläum: "So eine Zahl macht mich stolz. Das können nur wenige Fußballer in ihrer Vita vorweisen. Und gefühlt kommen ja auch noch 600 Jugendspiele dazu." Debüt mit Aufstiegsfeier Im Sommer 2007 hatte Strohdiek, der sieben Jahre zuvor von der TuRa Elsen in die SCP-Jugendabteilung gewechselt war, seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Am 4. November 2007 stand er im Zweitliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 um Trainer Jürgen Klopp erstmals im 18er-Kader. Doch Strohdiek musste sich gedulden, ehe die ersten Einsätze bei den Profis folgten. Seine erste Partie auf DFB-Ebene war das Relegations-Rückspiel am 1. Juni 2009 in Osnabrück, in dem der damals 21-jährige Innenverteidiger kurz vor Schluss eingewechselt wurde, um wenige Minuten später den Aufstieg in die 2. Liga feiern zu können. Es sollten drei weitere Aufstiege folgen - einer in die 2. Liga (2017/18), zwei in die 1. Liga (2013/14 und 2018/19). Zwei seiner bislang 25 Erstliga-Partien bestritt Strohdiek gegen Schalke. Beide über die volle Distanz. Und gerade die 0:1-Niederlage, die der SCP am 33. Spieltag der Saison 2014/15 auf Schalke kassierte, hat das SCP-Eigengewächs noch exakt in Erinnerung. "Wir hätten damals als Sieger vom Platz gehen müssen", sagt Strohdiek. In der Tat: Paderborn hatte die Partie gegen verunsicherte Schalker dominiert, verlor aber durch ein spätes Eigentor von Uwe Hünemeier. "Wir waren nach dem Schlusspfiff am Boden zerstört. Doch als wir uns von unseren Fans verabschieden wollten, stand plötzlich das ganze Stadion auf. Schalkes Anhänger haben uns gefeiert. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke", erinnert sich Strohdiek, der eine Woche später mit seinem Team nach einer 1:2-Heimniederlage gegen Stuttgart absteigen sollte. Strohdiek erwartet aggressive Schalker In dieser Saison soll die Mission Klassenerhalt gelingen. Ein Heimsieg gegen Schalke wäre ein erster großer Schritt. Doch auch Christian Strohdiek weiß um die Schwere der Aufgabe. "Die Schalker zeigen in dieser Saison bislang ein ganz anderes Gesicht. Ich erwarte einen enorm aggressiven Gegner. Die werden uns da hinten sicher nicht in Ruhe lassen", urteilt der Innenverteidiger mit Blick auf die Pressing-Qualitäten der Königsblauen. Dennoch ist der Kapitän guter Dinge. "Wir haben die Länderspielpause gut genutzt und gezielt an Kleinigkeiten gearbeitet. Unsere fünf Nationalspieler sind mit einem Grinsen im Gesicht nach Paderborn zurückgekehrt. Und wir alle freuen uns jetzt auf Schalke", betont Strohdiek, der in der Ewigen Rangliste der treuesten SCP-Spieler mittlerweile auf Rang vier liegt. So überholte "Tucker" unlängst seinen langjährigen Teamkollegen Lukas Kruse (254 Einsätze). Ex-SCP-Spieler Markus Mrugalla ist nur noch 14 Spiele entfernt. Und auch der zweitplatzierte Jörg Bräuer hat "nur" noch 40 Partien mehr auf dem Konto. Ob Strohdiek den Spitzenreiter von Rang eins verdrängen kann, ist allerdings fraglich. Denn Klub-Legende Markus Krösche hat mit 373 Einsätzen noch satte 115 SCP-Spiele mehr auf dem Buckel.

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