Jung-Arminen wollen aus dem Schatten der Profis treten

Bielefeld. Erst die Profis, dann die Youngster. Was die Spielpläne von 2. Liga bis zu den DFB-Nachwuchsligen vorgeben, gilt sogar doppelt. Am Samstag um 20.30 Uhr also haben die Mitch-Kniat-Arminen die Ehre der Bielefelder Saisoneröffnung. Erst wenn es am Sonntag 13 schlägt, legt die U19 des DSC nach. In Meppen. Der Ablauf des Jetzt-geht’s-los-Wochenendes steht bezeichnend für die schwarz-weiß-blauen Prioritäten: Alles ist auf die aktuellen Aufsteiger ausgerichtet. Das muss aber nichts Nachteiliges sein für die Talente der Jahrgänge 2006, 2007 und sogar 2008. Am Sonntagmittag beginnt das große Spiel um ihre fußballerischen Perspektiven. Es ist die erste Partie im zweiten Jahr der DFB-Nachwuchsliga. Nach sieben Gegnern und 14 Spieltagen der Gruppe I wird am Nikolaustag feststehen, wer in die ab Februar folgende A-Liga befördert wird und wer in der B-Liga spielt. Doch der Tabellenplatz ist – bei allem Streben nach Siegen – eben nicht das ausschließliche Kriterium für den Erfolg des DSC-Nachwuchses. Je besser ein U19er spielt, desto eher ist er weg &bdquo;Bei den Profis in der 2. Liga geht es darum Spiele zu gewinnen“, sagt Tom Rerucha, der ehemalige Trainer der U17 und jetzt Sportliche Leiter für die Bereiche U17 und U19. &bdquo;Darunter, bei der U21, der U19 und der U17 liegt der Fokus auf der individuellen Entwicklung der Jungs mit Blick auf die nächst höhere Stufe.“ Die perfekte Saison für die U19 wäre bei Rerucha: &bdquo;Der Sprung in die A-Liga und gleichzeitig einige Spieler zur U21 oder den Profikader durchzuschieben.“ Doch genau da liegt die Tücke im Detail: Je besser ein U19er spielt, desto eher ist er weg. So wie Daniel Richter. Der Offensivmann Jahrgang 2008 gehört bereits fest zum Kader von Mitch Kniat. Auch interessant: So könnte die Startelf der Profis gegen Düsseldorf aussehen Auch für die DSC-U19 dieser Saison gilt Jugend forsch: &bdquo;Wir haben einen sehr jungen Kader mit nur sechs Spielern aus dem Altjahrgang“, sagt Trainer Marcel Drobe. Aber: &bdquo;Von den jungen haben ja schon einige als B-Jugendliche vorzeitig in der U19 gespielt. Der Sprung ist für sie also nicht mehr so groß.“ Dennoch gelte es für das Team sich &bdquo;am Anfang ein bisschen zu strecken, um den körperlichen Voraussetzungen der Gegner gerecht zu werden“, wie Drobe meint. Drei externe Zugänge hat der Cheftrainer beim Kader zu integrieren: Vom VfL Bochum kamen der 17-jährige &bdquo;Sechser“ Enis Mehmeti und Sam Dietrich, ebenfalls 17, daheim auf der rechten Schiene. Dritter Neuer ist Mika Nahler (17), linker Innenverteidiger vom FC Schalke. Vorbereitung mitten in den Sommerferien Neu ist auch der Co-Trainer an der Seite von Marcel Drobe: Jonas Bornemann, ehemals an der Seite von Tom Rerucha in der U17, nimmt jetzt neben Drobe Platz. &bdquo;Meinen absoluten Wunschkandidaten“, hatte Drobe Bornemann bereits bei der Verkündung der Personalrochade im Juni genannt. Drobes ehemaliger Co Tom Schütz ist wie berichtet neuer Chef bei der U17, sein Assistent dort ist Nujin Hassan. Lesen Sie auch: So lief die erste Saison in der Nachwuchsliga Zurück zur U19: Die Vorbereitung verlief für Drobes Geschmack natürlich nicht optimal: Weil die Sommerferien und der frühe Saisonstart kollidieren. Zum Vergleich: Die U17 legt erst Ende August und damit vier Wochen später los. &bdquo;Also hatten wir erst fünf Wochen Training“, sagt Drobe, &bdquo;dann eine Woche Pause und sind jetzt seit zwei Wochen wieder dabei.“ Immerhin: &bdquo;Ich habe jetzt ein gutes Gefühl. Die Mannschaft hat sich immer ein wenig gesteigert.“ In Zahlen nach chronologischer Reihe: Arminia U19 – SV Rödinghausen 1:3 am 29. Juni, VfL Wolfsburg U19 – Arminia U19 5:1 am 5. Juli, Arminia U19 – Rödinghausen II 4:2 am 9. Juli und zuletzt Arminia U19 gegen FC St. Pauli U19 2:2 am vergangenen Samstag. Mit Lenni-Alexander Unruh (90.) und Eyyüb Yasar (90. + 3) bügelten zwei alt bekannte Arminen den 0:2-Rückstand noch aus. Arminia in einer Achter-Staffel um die besten Plätze In der numerisch letzten der neun Gruppen der DFB-Nachwuchsliga haben die Arminen eine mit acht Teams erwischt, nur die (Ost-) Gruppe C ist sonst noch mit einem Oktett besetzt. Die sieben weiteren Gruppen spielen zu siebt. Am Ende der Vorrunde ziehen die jeweils beiden besten Mannschaften in die A-Liga ein (macht 18), dazu kommen die sechs besten Gruppendritten. Ergo 24 Teams, aus denen wieder vier Gruppen gebildet werden. Deren Sieger spielen dann um die deutsche Meisterschaft. Mit Arminia? &bdquo;Für mich ist nicht nur in unserer Gruppe, sondern deutschlandweit Borussia Mönchengladbach eines der besten Teams“, schätzt Drobe. Dazu zählt er noch den FC Schalke als Vorrunden-Gegner hoch ein und den SC Paderborn mit dem Ex-DSC-Innenverteidiger Jesper Lübke. Aber erst einmal wartet der Nachwuchs des SV Meppen auf die favorisierten Arminen. Bei denen sind die Einsätze von Valentin Kruse, Samuel Wolker, Ibrahim Engin und Enis Mehmeti wegen Verletzungen ausgeschlossen. Dass ein Sieg der Profis gegen Fortuna Düsseldorf irgendwie wichtiger wäre, dürfte den Elan der U19 nicht bremsen. Der Hinrundenspielplan der U19 So., 03.08, 13 Uhr: SV Meppen – Arminia Sa., 09.08., 11 Uhr: VfL Osnabrück – Arminia Mi., 20.08., 12 Uhr: FC Schalke – Arminia So., 24.08., 13.30 Uhr : Arminia – Borussia Mönchengladbach Sa., 30.08., 13.30 Uhr: Arminia – Preußen Münster So., 14.09., 11 Uhr: SC Paderborn – Arminia So., 21.09., 13.13 Uhr: Arminia – RW Oberhausen Arminias U19-Kader Tor: Anton Kollmeier und Mino Jäger Feld: Bartosz Wodzianicki, Bellal Afghanyar, Christos Theodoridis, Danny Gross, Enis Mehmeti, Eyyüb Yasar, Glenn Gutmann, Ibrahim Engin, Jenath James, Lenni-Alexander Unruh, Leo Haase, Louis Kanne, Lukas Dick, Marc Gouiffan a Goufan, Onur Yazman, Sam Dietrich, Mika Nahler, Samuel Wolker, Tanay Cosar, Till Wegener, Tim Bärenwaldt und Valentin Kruse

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