Büren-Wewelsburg/Paderborn. Auf dem Sportplatz Oberhagen in Wewelsburg wird an diesem Samstag, 7. September, mächtig Betrieb herrschen. Dann nämlich gibt sich ein Fußball-Bundesligist in dem 2.200-Seelen-Ort die Ehre. So bestreitet der SC Paderborn um 13 Uhr ein Freundschaftsspiel bei der SG Wewelsburg/Ahden. Der gastgebende A-Ligist erwartet dabei mehr als 1.000 Zuschauer und will auch nach der Partie kräftig feiern. Denn am Samstag steigen die großen Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des TuS Wewelsburg.
"Ich denke, dass unser Verein noch nie gegen einen Erstligisten gespielt hat", sagt Bernd Fischer, Vorsitzender der TuS-Fußballabteilung. Der Ansturm auf die Tickets war groß. Bereits am Donnerstag hatte der Verein rund 900 Karten verkauft. Dennoch werden am Samstag ab 11 Uhr noch die Tageskassen öffnen.
Baumgart verzichtet aufs Comeback
Für den Paderborner Profikader wird es übrigens schon der zweite Besuch in Wewelsburg sein. Im März hatten sie die Ausstellung "Mehr als nur ein Spiel - Fußball im Nationalsozialismus" in der Wewelsburg besucht. Und so steht auch der Freundschaftskick am Samstag im Zeichen des Kampfes gegen Diskriminierung und Rassismus.
Cheftrainer Steffen Baumgart muss allerdings auf einige Akteure verzichten. Die fünf Nationalspieler in Reihen des SCP werden ebenso fehlen wie Khiry Shelton (Erkältung), Sebastian Vasiliadis (leichte Fersenprobleme) und der langzeitverletzte Sebastian Schonlau.
Und so spielt der SCP in Wewelsburg mit den 17 Feldspielern, die am Freitag beim 2:1-Testspielsieg gegen den VfL Osnabrück zum Einsatz gekommen waren. Die Paderborner U19 und U21 sind schließlich am Wochenende selbst im Einsatz. Trotz des relativ dünn besetzten Kaders wird Steffen Baumgart aber auf ein Comeback als Stürmer verzichten. "Das tue ich mir nicht mehr an. Und das will ich auch den Zuschauern nicht antun", witzelt der SCP-Coach.
Riedel wird zum Genießer
Die imposante Zuschauerkulisse und der namhafte Gegner sorgen im Lager des A-Ligisten unterdessen für große Vorfreude. "So etwas hat man nicht alle Tage. Wir wollen dieses Spiel genießen und uns soweit wie möglich als würdiger Gegner präsentieren. Das Ergebnis wird aber völlig sekundär sein", sagt SG-Trainer Jörg Riedel, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. Auch altgediente Recken wie Gregor Austermeier (38) werden für dieses Spiel reaktiviert.
"Das sind schließlich Highlights, die man nicht vergisst", betont Riedel und erinnert sich an Partien, in denen er selbst gegen Profiteams kickte. Beispielsweise an das Duell des SC Borchen gegen den damaligen Zweitligisten Arminia Bielefeld am 4. September 2001. Damals stand Riedel für Borchen im Tor. "Ich hatte dabei einen Elfmeter gegen Ilja Aracic gehalten. Wir haben am Ende 1:7 oder 1:8 verloren, glaube ich", erklärt der SG-Coach, der als Mitglied des "Kreisliga-A-Dreamteams" einst zudem Freundschaftsspiele gegen den SC Paderborn bestritt. Mit einem Erstligisten aber bekam es auch Riedel noch nie zu tun.
Nach dem Spiel steigt eine Gala
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings. So muss die SG Wewelsburg/Ahden bereits an diesem Sonntag, 8. September, um 15 Uhr in der Liga bei der SG Haaren-Helmern ran. Dem Wunsch des Jubiläumsvereins, das Spiel zu verlegen, wurde nicht entsprochen. "Das will ich gar nicht weiter kommentieren", erklärt ein enttäuschter Riedel.
Nichtsdestotrotz wird am Samstagabend das 100-Jährige gefeiert. Um 19.19 Uhr steigt in der Dorfhalle Wewelsburg die "Schwarz-Weiße Nacht" mit einem zweistündigen Gala-Programm und einer anschließenden Ballnacht mit der Partyband "Night Birds". Und dort wird sicherlich auch noch ausgiebig über das Highlight-Spiel gegen den SC Paderborn geredet.
Parken auf der Wiese