SC Paderborn

SCP-Neuzugang Cauly Oliveira Souza: Ein Strandkicker für die Zentrale

Der Brasilianer Cauly Oliveira Souza ist die neue Nummer 10 beim SC Paderborn.

Perfekte Schusshaltung: Cauly Oliveira Souza überzeugte bei seinem ersten Einsatz für den SC Paderborn. | © Wilfried Hiegemann

Uwe Müller
04.07.2019 | 04.07.2019, 18:00

Paderborn. Blitzsaubere Annahme im höchsten Tempo und mit dem zweiten Kontakt den Ball cool am Torwart vorbeigespitzelt – Cauly Oliveira Souza ließ am Mittwochabend beim Kantersieg in Salzkotten bereits sein Können aufblitzen. Der gebürtige Brasilianer erzielte in nur 45 Minuten drei Tore beim ersten Testspiel des SCP. Die neue Nummer 10 soll im Mittelfeld des SC Paderborn nicht nur Taktgeber werden, sondern auch für Torgefahr sorgen.

„Zum Reinkommen war das ein gutes Spiel. Es war Tempo drin und wir haben viele Torchancen kreiert", ist der 23-Jährige, der vom Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg verpflichtet wurde, zufrieden mit seinem Einstand. Er analysiert ruhig und sachlich und ist wie er selbst sagt „kein typischer Brasilianer". Er nehme nicht alles locker wie seine Landsleute und sei zudem auch diszipliniert. „Aber auf dem Platz steckt noch viel brasilianisches in mir, obwohl meine Spielweise schon ein bisschen eingedeutscht ist", erklärt Souza.

Kein Wunder, schließlich kam er bereits mit elf Jahren nach Deutschland. Geboren und aufgewachsen ist er in Porto Seguro an der Atlantikküste. Am Strand, der nur hundert Meter entfernt war, kickte er mit seinen Freunden und versuchte die Tricks der brasilianischen Fußballhelden Ronaldo und Ronaldinho nachzumachen.

Dank Fußball ging in der neuen Heimat vieles leichter

„In meinem Heimatort ist es nicht so einfach an Jobs zu kommen. Daher ist meine Mutter nach Deutschland gegangen und hat uns dann nachgeholt", blickt Souza zurück. Die ersten ein, zwei Jahre im neuen Land seien hart für ihn gewesen: andere Kultur, andere Sprache. Aber durch die Schule und vor allem Fußball sei alles sehr viel leichter gegangen.

Mit 14 Jahren ging er zum 1. FC Köln, gewann später mit der A-Jugend des FC den DFB-Pokal und wollte auch den Sprung in die Senioren schaffen. Er bekam aber keine Chance und wechselte zum Drittligisten Fortuna Köln, wo er als Youngster in 83 Spielen 13 Tore erzielte.

Es ging stetig aufwärts mit dem ehrgeizigen, jungen Brasilianer. Er wechselte zum Zweitligisten MSV Duisburg, wo er in 55 Spielen zehnmal traf. Und nun hat er erneut einen Sprung gemacht, in die 1. Liga. Und den traut er sich auch zu. „Ich bin schon der Typ, der groß träumt. Natürlich auch von der Selecao, das ist bei jedem Brasilianer so. Aber erst einmal ist mein Ziel, mich immer weiter zu entwickeln", so Souza. Vom SCP war er in den direkten Duellen in der 3. und 2. Liga schon überzeugt.

"Die Spielidee des SCP ist einzigartig"

„Da haben die Paderborner mit viel Tempo gespielt, waren hungrig und eine Einheit auf dem Platz. Das waren coole Spiele", erinnert er sich noch genau. Nun gehört er zu der immer noch nicht satten Mannschaft. Aber es waren auch andere Clubs an ihm interessiert. „Die Spielidee des SCP ist schon einzigartig, die ganze Philosophie hier hat mich überzeugt. Und natürlich auch der Reiz der 1. Liga", erklärt er warum er sich für den SCP entschieden hat.

Seine Stärken sieht er im Dribbling, im kurzen Kombinationsspiel und im Abschluss. Beim Anlauf- und Umschaltverhalten müsse er sich noch steigern. „Und ich hoffe, dass ich nicht mehr viele Schwankungen in meiner Leistung habe", ist er selbstkritisch. In Kürze zieht auch seine Lebensgefährtin mit dem gemeinsamen neun Monate jungen Sohn zu ihm nach Paderborn. „Dann fühle ich mich richtig wohl. Familie ist mir sehr wichtig", sagt Cauly Souza, der sich in der Bundesliga vor allem auf die Duelle mit dem 1. FC Köln freut.

Mit seinem Ex-Club, der ihn einst verschmähte, habe er noch eine Rechnung offen. Und da der SC Paderborn der Angstgegner des FC Köln ist - man erinnert sich in der Paderstadt gerne an die drei Siege des SCP - könnte die Rechnung auch aufgehen.


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