Paderborn. Vor einem Jahr kickte Sebastian Vasiliadis noch für den VfR Aalen, der inzwischen in die Regionalliga abgestiegen ist. Nun ist der 21 Jahre junge Mittelfeld-Akteur, der vom SC Paderborn eigentlich eher als Perspektivspieler verpflichtet worden war, Stammkraft bei einem potenziellen Erstliga-Aufsteiger. An diesem Sonntag könnten Vasiliadis und der SCP den vielleicht schon entscheidenden Schritt machen, um ein Fußball-Wunder Wirklichkeit werden zu lassen. Dann geht’s um 15.30 Uhr in der ausverkauften Benteler-Arena gegen den kriselnden Hamburger SV.
Der Paderborner Mittelfeldzentrale um Sebastian Vasiliadis und Philipp Klement dürfte dann eine besondere Bedeutung zukommen. Denn in den beiden Pflichtspielen, die der SCP in dieser Saison bereits gegen den HSV absolvierte, hielten die Hanseaten das bärenstarke Duo gekonnt in Schach. „Da haben die Hamburger das Zentrum gut geschlossen", urteilt Vasiliadis.
Der beste Hamburger muss diesmal passen
Vor allem HSV-Mittelfeldmotor Orel Mangala machte den Paderbornern zu schaffen. Beim Hamburger 1:0-Sieg im Hinspiel war der 21-jährige Belgier der beste Mann auf dem Platz. Und auch beim 2:0-Pokalerfolg in Paderborn bot Mangala eine exzellente Vorstellung. In dieser Woche aber zog sich der HSV-Hoffnungsträger einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Für Mangala ist die Saison damit vorzeitig beendet.
„Doch letztlich ist es egal, ob bei den Hamburgern ein Mangala oder ein Janjicic spielt. Die haben genügend Qualität und werden extrem heiß sein. Aber das gilt auch für uns", betont Vasiliadis und fügt an: „Wir sollten nicht auf den Gegner, sondern lieber auf uns schauen." Um den HSV im dritten Anlauf zu bezwingen, seien im Vergleich zu den ersten beiden Partien vor allem mehr Zielstrebigkeit und Cleverness gefragt. „Und wir müssen bei Standards besser aufpassen", fordert Vasiliadis und erinnert ans Pokalspiel, in dem HSV-Stürmer Lasogga eine Ecke einköpfte.
Auch in dieser Szene kam die enorme Physis der Hamburger Mannschaft zum Vorschein. „Wir müssen daher richtig eklig sein, um diesmal die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen", sagt der 21-Jährige, der bei seinem Team noch keine besondere Anspannung ausmachen kann. „Die Stimmung ist wie immer. Wir genießen unsere Ausgangsposition und wissen gleichwohl, dass unser Weg noch nicht zu Ende ist", sagt Vasiliadis. Dieser verschwendet keinen Gedanken daran, dass der SCP am Sonntag vorzeitig aufsteigen könnte: „Diese Was-wäre-wenn-Spielchen bringen doch nichts."
"Vasi" sieht gute Chancen für einen Verbleib beim SCP
Prognosen seien ohnehin unmöglich. Dies habe der vergangene Spieltag gezeigt, als sieben der acht bestplatzierten Teams Niederlagen kassierten. „Und das lag nicht am Druck, sondern an der Ausgeglichenheit der Liga. Es kann halt wirklich jeder jeden schlagen", urteilt Vasiliadis. Der SCP kann folglich auch den HSV schlagen und in die 1. Liga aufsteigen. „Das wäre sicher etwas Außergewöhnliches", kommentiert „Vasi" ausnahmsweise ein Was-wäre-wenn-Ereignis. „Und es ist der Traum eines jeden Fußballers, einmal Bundesliga spielen zu können", ergänzt der 21-Jährige.
Für Vasiliadis könnte dieser Traum auch in Erfüllung gehen, wenn der SCP den Aufstieg verpasst. So wird der talentierte Mittelfeldkicker mit Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht. „Solche Spekulationen gibt’s immer", sagt der Rotschopf und fügt an, dass es noch keine Anfragen gibt. „Was nach der Saison passiert, kann man nie sagen. Und im Fußball passieren viele verrückte Dinge. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich in Paderborn bleibe, ist hoch", bekräftigt „Vasi". Ein Heimsieg gegen den HSV würde die besagte Wahrscheinlichkeit wohl nochmals erhöhen.