07.12.2018 | 08.12.2018, 12:19
SC Paderborn
Der Ex-Paderborner trifft beim knappen 1:0-Heimsieg des Hamburger SV. Und die Baumgart-Elf kommt an der Elbe offensiv nicht wie gewohnt zum Zug
Hamburg. Die Hansestadt Hamburg war am Freitag einfach kein gutes Pflaster für Außenseiter. Jens Spahn musste sich im Rennen um den CDU-Vorsitz wie erwartet schon im ersten Wahlgang geschlagen geben. Und der SC Paderborn kassierte vor 49.449 Zuschauern im Volksparkstadion eine 0:1 (0:1)-Niederlage beim Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV. Torschütze des Tages war dabei Khaled Narey, der einst selbst das Paderborner Trikot getragen hatte.
„Der HSV geht als verdienter Sieger vom Platz. Wir haben vor der Pause zu viele einfache Fehler gemacht", bilanzierte SCP-Chefcoach Steffen Baumgart. Die Gastgeber zeigten von Beginn an, warum sie zuvor zehn Pflichtspiele in Folge nicht mehr verloren hatten.
Der HSV störte den SCP früh im Spielaufbau, eroberte immer wieder den zweiten Ball und wirkte einfach spritziger und handlungsschneller. Schon nach 25 Sekunden herrschte Konfusion im Paderborner Strafraum. Sebastian Vasiliadis rettete in höchster Not gegen HSV-Flügelflitzer Narey. Der Ex-Paderborner drehte gegen den zunächst heillos überforderten SCP-Linksverteidiger Jamilu Collins ohnehin groß auf und verpasste auch in Minute 4 nur haarscharf das 1:0.
Das fiel dann in der elften Minute. Paderborns Rechtsverteidiger Mohamed Dräger hatte an der Mittellinie den Ball verloren. Hamburgs Mittelfeldmotor Orel Mangala schaltete den Turbo ein und passte auf Narey. Und der schoss gegen den viel zu passiven Collins vom rechten Strafraumeck zur HSV-Führung ein. „In den ersten 12, 13 Minuten haben wir uns irgendwie ein wenig in die Hose gemacht. Da haben wir letztlich das Spiel verloren", ärgerte sich SCP-Stürmer Sven Michel.
Hamburg war auch anschließend spielbestimmend, nahm aber den Fuß vom Gas. Und das kann sich gegen zumeist ziemlich treffsichere Paderborner schnell rächen. So hätte es nach 16 Minuten auch 1:1 stehen können. SCP-Zauberfuß Philipp Klement zirkelte einen 25-Meter-Freistoß aus zentraler Position an die Oberkante der Latte. Und nach einem HSV-Abwehrpatzer spielte Michel auf seinen Sturmkollegen Babacar Gueye, der aber frei vor Hamburgs Keeper Julian Pollersbeck verzog und dabei ohnehin im Abseits gestanden hatte (39.). Der Ausgleich wäre aber sehr schmeichelhaft gewesen, denn der einstige Erstliga-Dino war vor der Pause der klare Chef im Ring. Davon zeugt auch die Tatsache, dass der HSV in Hälfte eins 63 Prozent der Zweikämpfe gewonnen hatte.
Das erste Ausrufzeichen des zweiten Durchgangs setzten aber die Gäste, die nach der Pause deutlich präsenter waren. Ein Vasiliadis-Torschuss geriet zur Vorlage für Gueye, der aus sechs Metern an die Oberkante der Latte köpfte (49.). Dann war wieder der HSV am Zug.
Narey (50.), Bakery Jatta (54.) und Hee-chan Hwang (57.) hatten jeweils das 2:0 auf dem Schlappen. Und gerade in Minute 71 hatten die HSV-Fans schon den Torschrei auf den Lippen, als Narey aus acht Metern abzog. Doch SCP-Keeper Leopold Zingerle fuhr den rechten Arm aus und parierte in überragender Manier. Auf der Gegenseite hätte Dräger seinen Fehler vorm 0:1 wiedergutmachen können.
Nach einem Drehschuss von Christopher Antwi-Adjei kam der 22-Jährige, der nach der Pause auf die rechte offensive Außenbahn geordert worden war, am langen Pfosten frei zum Abschluss – doch auch er verzog (79.). Dann fand das gerade eingewechselte HSV-Talent Arp im starken Zingerle seinen Meister (86.). Der eingewechselte Ben Zolinski hatte in der Nachspielzeit noch das 1:1 auf dem Fuß, aber es blieb beim 1:0. „Wir haben das in der zweiten Halbzeit zwar gut gemacht. Aber am Ende geht der HSV-Sieg in Ordnung", zog SCP-Sportchef Markus Krösche ein treffendes Fazit.
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