Fußball

Ex-Paderborner Vrancic wird wieder zum Aufstiegshelden

Ein Trainer aus Büren-Steinhausen, zwei ehemalige SCP-Kicker und ein Ex-Armine feiern mit Norwich City den Sprung in die Premier League

Glückliche Männer in Gelb: Norwich-Spielmacher Marco Stiepermann (r.) herzt den Torschützen Mario Vrancic. | © Reuters/Action Images

Frank Beineke
29.04.2019 | 29.04.2019, 16:19

Paderborn/Norwich. Am 11. Mai 2014 hatte Mario Vrancic den SC Paderborn in die 1. Fußball-Bundesliga geschossen. „Super-Mario" erzielte damals in der 21. Minute den 2:1-Siegtreffer gegen den VfR Aalen. Am vergangenen Samstagabend schlug der 29-Jährige erneut in der 21. Minute zu. Diesmal netzte er für Norwich City ein. Das Team aus Ostengland gewann sein Heimspiel gegen die Blackburn Rovers mit 2:1 und steht damit einen Spieltag vor Saisonende als Aufsteiger in die Premier League fest. Und ein waschechter Ostwestfale hat daran den größten Anteil.

Vor zwei Jahren nämlich hatte der aus Büren-Steinhausen stammende Daniel Farke das Traineramt in Norwich übernommen. Der ehemalige BWL-Student der Uni Paderborn, der unter anderem den SV Lippstadt 08 und Borussia Dortmund II coachte, trat damals das Erbe von David Wagner an. Farke sollte den Traditionsverein nicht gerade im Sturm erobern. In der Zweitliga-Saison 2017/2018 sprang für Norwich nur der 14. Platz heraus. Und als der Start in die neue Spielzeit missglückte, wackelte der Trainerstuhl.

Ein Ex-Armine zählt zu den Leistungsträgern

Doch dann sollte Farkes Philosophie vom Ballbesitzfußball immer besser greifen. In den vergangenen 38 Partien holten die „Kanarienvögel" stolze 24 Siege und elf Remis. Am Samstagabend folgte gegen Blackburn die Krönung. „Es fühlt sich unwirklich an. Wir haben Außergewöhnliches erreicht", jubilierte der 42-jährige Norwich-Coach nach dem geglückten Husarenstreich.

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Zum Aufstiegsteam zählen gleich zehn deutsche Spieler, von denen so mancher regelrecht aufblühte. So sollte Farke den ehemaligen Zweitliga-Flügelspieler Marco Stiepermann zu einem formidablen Spielmacher umfunktionieren. Und von den besagten zehn Deutschen hat nicht nur Vrancic eine ostwestfälische Vergangenheit. So gehört Onel Hernández zu den Leistungsträgern. Der 26-Jährige, der einst für Westfalia Neuenkirchen, den FC Gütersloh und Arminia Bielefeld kickte, ließ sich in dieser Saison auch von einem Leistenbruch nicht aus der Bahn werfen. Hernández absolvierte 39 Spiele, in denen er acht Tore und neun Assists verbuchte.

Für den SCP gibt's leider keinen "Srbeny-Nachschlag"

Vrancic kommt auf 37 Einsätze und neun Treffer. Nach einem Bänderriss im Februar hatte „Super-Mario" jedoch seinen Stammplatz verloren, ehe er am Samstag gegen Blackburn erstmals wieder von Beginn an ran durfte. „Wir geben nie auf. Wir haben zehn oder zwölf Tore in der letzten Minute geschossen. Das zeigt unseren Charakter und Spirit", nennt Vrancic einen der größten Vorzüge seines Teams.

Mit Dennis Srbeny steht noch ein weiterer Ex-Paderborner im Norwich-Kader. Der 24-jährige Stürmer war im Januar 2018 für mehr als Million Euro nach England gewechselt. Durch den Aufstieg gibt’s für Paderborn nun allerdings keinen Nachschlag, wie SCP-Sport-Geschäftsführer Markus Krösche erklärt.

Aus sportlicher Sicht hat sich der Wechsel für Srbeny nicht gelohnt. Der Angreifer kommt in dieser Saison nur auf 15 Liga-Kurzeinsätze mit lediglich 135 Minuten Spielzeit. Srbeny hat jedoch auch einen übermächtigen Konkurrenten, denn der Finne Teemu Pukki steuerte 28 Treffer zum Aufstieg bei. Der Ex-Schalker wurde zum „Spieler der Saison" gekürt und dürfte eine ziemlich anstrengende Party hinter sich haben. Sein Trainer Daniel Farke hatte jedenfalls nach dem Sieg gegen Blackburn angekündigt: „Jetzt werden wir die nächsten zwei, drei Tage feiern!"


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