SC Paderborn

Der Trend spricht für den SC Paderborn

Der SCP ist das beste Rückrundenteam und punktet derzeit am fleißigsten. Ein Aufstieg würde den Spielern wohl eine hohe Prämie bescheren

Mit breiter Brust in den Saisonendspurt: Auch die SCP-Akteure Pröger, Gueye, Tekpetey und Collins hoffen, dass sie in den letzten vier Ligaspielen weiterhin Grund zum Jubeln haben. | © imago/Huebner

Frank Beineke
24.04.2019 | 24.04.2019, 19:59

Paderborn. Bei der Frage nach den Aufstiegsfavoriten nannten fast alle Zweitliga-Trainer vor dieser Saison den 1. FC Köln und den Hamburger SV. Dahinter wurden noch Union Berlin, der FC Ingolstadt und der FC St. Pauli gehandelt.

Uwe Koschinat, der am 15. Oktober den Trainerposten beim SV Sandhausen übernahm, gab derweil zwei Wochen nach seinem Amtsantritt eine gewagte Prognose ab: „Ich traue dem SC Paderborn den Durchmarsch zu. Diese Mannschaft hat unter Trainer Steffen Baumgart eine wahnsinnige Gier entwickelt." Damals stand der SCP auf Platz zehn. Doch Koschinats Prophezeiung könnte nun tatsächlich in Erfüllung gehen.

Die Paderborner grüßen vier Spieltage vor Saisonende vom dritten Tabellenplatz und haben selbst den direkten Aufstieg in der eigenen Hand. „Wir sind jetzt ganz oben dran. Und da wollen wir bleiben", sagt SCP-Akteur Kai Pröger und nennt den größten psychologischen Vorteil, den sein Team im Vergleich zur Konkurrenz aus Köln, Hamburg und Berlin hat: „Die anderen müssen. Wir können."

Nur Paderborn und Heidenheim punkten fleißig

So ist es wohl kein Zufall, dass in den vergangenen Wochen lediglich die beiden Aufstiegskandidaten fleißig punkteten, die nichts zu verlieren haben. So ergatterte der SCP stolze 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen, während der 1. FC Heidenheim immerhin zehn Zähler einheimste.

Der seit drei Partien sieglose Spitzenreiter 1. FC Köln sicherte sich nur acht Punkte, dürfte bei sieben Zählern Vorsprung auf Paderborn aber so gut wie durch sein. Der Hamburger SV und Union Berlin, die sich mit jeweils drei Pünktchen aus den vergangenen fünf Partien begnügen mussten, stehen unterdessen mächtig unter Druck.

Der SCP strotzt dagegen vor Selbstbewusstsein. Und der Trend spricht für die Ostwestfalen. Mit 26 Punkten aus 13 Spielen führt der Aufsteiger die Rückrunden-Tabelle an. Die Zahl der Gegentore konnte im Vergleich zur Hinrunde von 1,6 auf 1,2 pro Spiel gesenkt werden. Dafür stieg die Zahl der erzielten Treffer noch einmal von 2,1 auf 2,5 pro Partie.

Auch von Rückständen lässt sich der SCP nicht aus der Bahn werfen. „Wir wissen, was wir drauf haben. Wir haben einen enormen Glauben an uns. Und der hat sich heute wieder ausgezahlt", konstatierte Christopher Antwi-Adjei nach dem jüngsten 2:1-Sieg in Kiel.

Der Flügelflitzer netzte ebenso wie Teamkollege Philipp Klement in den letzten fünf Spielen vier Mal ein. Zudem trafen in diesen Partien fünf weitere Paderborner. Der SCP ist somit nur schwer auszurechnen, denn Trainer Steffen Baumgart verfügt über zahlreiche Optionen. „Ich könnte immer 20 Spieler mitnehmen und jeden davon einsetzen", betont der SCP-Coach.

Aufstiegsprämie beträgt angeblich eine Million Euro

Und so rückt eine Sensation in Reichweite, die der Mannschaft wohl einen üppigen Geldregen bescheren dürfte. So berichtet die Sport-Bild, dass die SCP-Spieler eine Aufstiegsprämie in Höhe von einer Million Euro kassieren würden. „Ich kommentiere keine Summen", sagt Markus Krösche zu dieser Meldung. Paderborns Sport-Geschäftsführer gibt aber zu, dass er vor der Saison mit dem Mannschaftsrat eine Aufstiegsprämie vereinbart hat. „Wie die dann verteilt wird, ist Sache der Mannschaft", so Krösche.

Und was sich nach einer extrem hohen Summe anhört, relativiert sich beim Vergleich mit dem ein oder anderen Konkurrenten. So würden beim Hamburger SV im Aufstiegsfall rund drei Millionen Euro ausgeschüttet. So mancher HSV-Kicker erhielte dann bis zu 250.000 Euro. Und der 1. FC Magdeburg zahlte seinen Spielern vor einem Jahr satte 491.000 Euro für den Sprung in die 2. Liga.

Auf dem Weg ins Oberhaus wartet auf die Paderborner an diesem Sonntag, 28. April, nun aber ausgerechnet der 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr, Benteler-Arena). Und der dürfte brandgefährlich sein. So sagte Heidenheims Spieler Nikola Dovedan am Ostersonntag nach dem 3:0-Heimsieg gegen St. Pauli: „Wir spielen voll auf Angriff. Wir haben nichts zu verlieren. Mit uns rechnet keiner." In der Tat: Das Team von der Ostalb hatte selbst ein Uwe Koschinat nicht auf der Rechnung.

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Strohdiek muss weiter passen

- SCP-Kapitän Christian Strohdiek fehlte zuletzt aufgrund von Rückenproblemen im Gastspiel bei Holstein Kiel.  Und der Rücken macht dem Innenverteidiger weiter zu schaffen, so dass Strohdiek in dieser Woche noch nicht mittrainieren konnte. "Wir müssen abwarten, wann er wieder einsteigen kann", sagt SCP-Coach Steffen Baumgart.
- Alle anderen Paderborner Spieler wären dagegen derzeit einsatzbereit. Auch Marlon Ritter hat seine Erkältung auskuriert. Der Mittelfeldspieler hatte am Ostermontag auf eigenen Wunsch in der Paderborner U21 gespielt und zum 4:2-Sieg gegen Holzwickede beigetragen.


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