Bielefeld. Auch im Handball besitzen Derbys ihre eigenen Regeln und ihren ganz eigenen Charme. Wenn an diesem Freitagabend um 20 Uhr der TuS Brake den Nachbarn aus Jöllenbeck empfängt, ist es nicht nur die Partie zweier Oberliga-Rivalen, sondern auch das Aufeinandertreffen langjähriger Mitspieler.
Die Ausgangslagen vor diesem Spiel könnten kaum unterschiedlicher sein. Während der TuS 97 mit 8:6 Punkten auf Rang sechs steht und zuletzt die Spiele gegen Werther/Borgholzhausen und Steinhagen souverän gewann, sucht der TuS Brake zurzeit nach der Konstanz in seinen Leistungen. Mit 2:12 Punkten belegen die Gastgeber aktuell den 13. Tabellenplatz und verloren in zwei der letzten drei Spiele gegen die direkte Konkurrenz aus Nordhemmern und Ahlen. Bereits nach dem Spiel gegen LIT III Ende September hatten sich die Wege der Braker und ihres Trainers Matthias Wieling, der die Mannschaft erst zu dieser Spielzeit übernommen hatte, getrennt.
Die Braker sind in Derbys nie zu unterschätzen
Wenn es jedoch eine Sache gibt, die man in einem solchen Fall nicht machen sollte, dann ist es den TuS Brake in einem Derby zu unterschätzen. Mirko Seliger, selber von 2018 bis 2023 Torhüter beim TuS Brake und seitdem wieder in Jöllenbeck, weiß um die Bedeutung der Partie für die Gastgeber. „Für uns ist es ein gefährliches Spiel, denn die Braker wollen natürlich so langsam auch punkten – und da kommt ihnen so ein Derby gerade Recht. Wenn wir aber selber die Entwicklung der letzten Wochen fortführen und über die Defensive kommen, haben wir gute Chancen“, sagt der Keeper, der sich trotz aller Begleitumstände auf das Wiedersehen mit einigen seiner alten Weggefährten freut.
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Einer davon ist Jannis Johannmeier. Mit 214 Treffern Brakes Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit und auch in dieser Saison wieder mehr als erfolgreich auf Torejagd. Er betont jedoch im Vorfeld der Partie mit Blick auf die Tabelle und die anstehenden Spiele, „dass wir uns aktuell nur auf uns selber fokussieren müssen, selbst wenn wir in der anderen Mannschaft gute Freunde treffen“.
In der Vorsaison gab es zwei Auswärtssiege
Die Ergebnisse aus der Vorsaison sollten beim TuS 97 die Alarmglocken klingeln lassen. Im Hinspiel unterlagen die Jürmker in eigener Halle 23:30, im Rückspiel gelang ein knapper 32:29-Sieg am Bohnenkamp. Jöllenbecks Trainer Jannik Nierste erklärt: „Der Trend und auch die Tabellensituation sprechen zwar für uns. Wir fahren aber auf gar keinen Fall nach Brake und unterschätzen einen Gegner mit Spielern, die mehr als gutes Oberliganiveau haben und alles investieren werden, um dieses Spiel zu gewinnen.“
Zwar verloren die Braker in der Vorwoche das Kellerduell gegen Ahlen II, gut vorbereitet sieht Coach Dirk Lindemann seine Mannschaft jetzt trotzdem: „Wir wissen um die Spielweise und die Stärken des TuS 97, entscheiden können so ein Spiel aber am Ende wenige Kleinigkeiten.“ Wie das oft so ist in Derbys.
