Fußball-Bezirksliga: Schwerer Verletzung folgt überraschende Wertung

Bielefeld. Das Stadtduell in der Fußball-Bezirksliga zwischen der Spvg. Heepen und dem VfR Wellensiek dürfte als eines der misslichsten in den Saisonverlauf eingehen. Das liegt zuvorderst an der schweren Verletzung des Wellensiekers Yasin Allouch. Und danach an der rasch folgenden Wertung der Partie, bei der sich beide Mannschaften gemeinsam auf einen Abbruch geeinigt hatten. Bereits nach drei Spielminuten hatte die Partie am vergangenen Sonntag ein jähes Ende gefunden, als sich Allouch ohne gegnerische Einwirkung verletzte. Nach dem Rettungswagen kam auch der Rettungshubschrauber Christoph 13. Allouch wurde noch auf dem Spielfeld narkotisiert. Nun steht auch die Diagnose fest. Allouch hat sich das Schienbein gebrochen, zudem sind zahlreiche Bänder im Sprunggelenk gerissen. An diesem Mittwoch soll er operiert werden. Das Spiel wurde sodann in Abstimmung beider Vereine, wie die Trainer Marko Puskaric (Heepen) und Ede Hertel (Wellensiek) am Sonntag erklärten, vom Schiedsrichter abgebrochen. Eine Mannschaft ist nicht zu einem Abbruch berechtigt Nun bekamen beide Teams die Mitteilung, dass die Partie mit 2:0 Toren und folglich drei Punkten für Heepen gewertet werde. Diese Entscheidung traf Staffelleiter Jörg Mannefeld, was mindestens bei Wellensieks Coach Hertel auf Unverständnis stößt. Doch auf welcher Grundlage wurde diese Entscheidung getroffen? Mannefeld sagt: &bdquo;Als Rechtsgrundlage ist in diesem Fall Paragraf 36 Absatz 3 der Spielordnung des westdeutschen Fußballverbands angewendet worden.“ Diese Vorschrift besagt, &bdquo;dass eine Mannschaft nicht zu einem Spielabbruch berechtigt ist“. Vor einigen Wochen gab es in der B-Juniorinnen-Westfalenliga einen gleich gelagerten Fall. Am ersten Spieltag waren die Mädels des DSC Arminia beim Herforder SV angetreten. Nach etwa 60 Minuten, beim Spielstand von 3:0 für den DSC, verletzte sich eine Herforder Spielerin. Ein Rettungswagen musste kommen, Herford erklärte, die Mannschaft stehe unter Schock und könne nicht weiterspielen. Dieses Spiel wird nun am nächsten Donnerstag, 30. Oktober, erneut gespielt. Warum Arminias B-Mädel zum Wiederholungsspiel müssen Die Rechtsgrundlage der Entscheidung: Paragraf 36 Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 2.8 und Absatz 4 der Spielordnung des westdeutschen Fußballverbandes. Dort heißt es, dass ein Schiedsrichter ein Spiel jederzeit abbrechen kann, wenn ihm die Fortführung aus wichtigen Gründen nicht zumutbar erscheint (Absatz 1). Das Verlangen einer Mannschaft kann zum Abbruch eines Spiels durch den Schiedsrichter führen (Absatz 2.8). Erfolgt der Spielabbruch aus Gründen, die beide Mannschaften nicht zu vertreten haben, ist das Spiel neu anzusetzen (Absatz 4). Im Falle der DSC-Mädels wurde die Verletzung der Herforder Spielerin von der Staffelleitung als ein Grund, den beide Mannschaften nicht zu vertreten haben, angesehen. &bdquo;Es ist das gute Recht der Vereine Einspruch einzulegen“ Staffelleiter Mannefeld hat die Eintragungen des Schiedsrichters im Spielbericht gelesen und die Vereine Heepen und Wellensiek zu Stellungnahmen aufgefordert. Er sagt: &bdquo;Im Spielbericht hat der Schiedsrichter geschrieben, dass die Gastmannschaft nicht weiterspielen wollte.“ Weil auch Mannefeld einen solchen Fall noch nicht hatte, hat er sich beim Verbandsfußball-Ausschuss rückversichert. &bdquo;So bin ich zu meiner Entscheidung gekommen“, sagt er und schiebt hinterher: &bdquo;Es ist natürlich das gute Recht der beteiligten Vereine, dagegen einen Einspruch einzulegen. Das fasse ich auch nicht als Angriff gegen meine Person auf. Wenn Bedarf besteht, dann darf das gern sportgerichtlich überprüft werden.“ Heepens Trainer Marko Puskaric sagt: &bdquo;Wir nehmen die Entscheidung so natürlich an. Wir hätten aber auch jede andere Entscheidung angenommen. Wenn der Staffelleiter also gesagt hätte, dass das Spiel neu angesetzt würde, dann hätten wir einen neuen Termin gefunden.“ Markus Nolting, stellvertretender Vorsitzender des VfR Wellensiek, sagt: &bdquo;Wir werden den Fall in unserer nächsten Sitzung besprechen. Ich kann also aktuell noch nicht sagen, wie wir mit der Entscheidung umgehen.“

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