Für die Bielefelder Handballer der TSG bleibt noch Distanz zur Spitze

Bielefeld. Es ist natürlich so, dass man zwei Handvoll Gründe finden kann, warum die TSG A-H Bielefeld am Samstag dem ASV Hamm mit 30:36 unterlegen war. Berufstätige Spieler hier, Vollprofihandballer da. Drei fehlende Akteure hier, ein Breitband-Kader da. Das weiß Bielefelds Trainer Niels Pfannenschmidt auch. Statt aber zu sagen &bdquo;Es ist halt so“, war er durchaus noch angefressen in der Rückschau. &bdquo;Ich ärgere mich schon sehr, dass wir es wieder nicht geschafft haben, so ein Spitzenspiel zu gewinnen.“ Das war schließlich schon in der Vorsaison gegen Hildesheim und Emsdetten so. Mit jetzt 9:1 Punkten hat sich Hamm vorbeigeschoben an den Bielefeldern mit ihren 8:2, ganz oben steht in der Drittliga-Staffel Nord-West der aus der Nord-Ost-Gruppe übergesiedelte TuS Vinnhorst mit 10:0. Auch Emsdetten ist mit 8:0 Punkten prächtig im Geschäft. Da wäre ein TSG-Sieg – ein Unentschieden vielleicht? – schick gewesen in der Seidensticker-Halle vor einer beachtlichen Kulisse von 1.000 Zuschauern. Ob ein oder zwei Punkte möglich waren gegen die immer noch wie ein Zweitligist aufgestellten Hammer? &bdquo;Grundsätzlich schon“, sagt Pfannenschmidt, &bdquo;es muss halt – wie man das immer so sagt – sehr viel passen bei uns. Wie in der ersten Halbzeit.“ Aber eben nur in der ersten. Hamm nach der Pause im Stile einer Spitzenmannschaft ASV-Trainer Jörn-Uwe Lommel hatte nachher gut und entspannt reden, als er meinte, dass sein Team lernen müsse, &bdquo;dass in der 3. Liga auch Handball gespielt wird“. Er meinte das natürlich als Kompliment an die TSG, hatte sich aber auch auf die Klasse seiner Zweitliga-Haudegen wie Torhüter Ivan Budalic, Jan Brosch, Andreas Bornemann, Alexander Coßmann oder Jann Keno Jacobs verlassen müssen. Lesen Sie auch: Hörr beschert den TSG-Handballern mehr Tiefe So konnte Hamm immer nachlegen, als es nach der Pause ernst wurde. &bdquo;Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Chancen nicht genutzt, dazu in der Abwehr ein wenig an Aggressivität verloren. Da hat sich das Blatt gewendet“, meint Pfannenschmidt jetzt. Und dann habe Hamm es eben durchgezogen bis zum bitteren TSG-Ende. Im Stile einer Spitzenmannschaft. Ebner macht im ersten Spiel für die TSG mächtig Druck Das ist die TSG noch nicht ganz, was durchaus auch und ohne Pfannenschmidt-Hinweis an der Personallage liegt. Sehr offensichtlich war das bei Rückraummann Dominik Ebner, der in seinem ersten Pflichtspiel für die TSG gleich nach seiner Einwechselung mächtig Druck machte. Und dann viel zu wenig spielte, wie man meinen könnte. &bdquo;Ich musste mich zwingen, ihn wieder vom Feld zu nehmen“, meinte Pfannenschmidt über den lange am Ellenbogen verletzten Linkshänder. &bdquo;Aber ich muss auch aufpassen, dass ich ihn nicht zu früh zu oft reinschicke und er sich dann möglicherweise wieder verletzt.“ Und da Alexej Demerza nach einem Tor zu oft und zu ungenau warf, Kreisläufer Jonas Leppich noch nicht im Zenit seines Schaffens steht und Abwehrchef Dominik Waldhof nicht seinen besten Tag hatte, mussten es halt doch die üblichen Verdächtigen übernehmen. Geislers und Dragunski fehlen der TSG noch im Rückraum Thore Oetjen etwa in der Deckungsmitte und am Kreis mit fünf blitzsauberen Toren, der schnelle Simon Strakeljahn in der Mitte oder Jan Pretzewofsky auf rechts. Und natürlich Manuel Hörr, der mit seinen 1,80 Metern der Kleinste war, aber auch der Durchsetzungsstärkste. Ralfs Geislers und Arvid Dragunski fehlen noch im Rückraum. Und werden auch noch länger fehlen. &bdquo;Gegen Hamm braucht man die Besten in Top-Form“, sagte Pfannenschmidt. Zur Lage der Liga meint der Trainer: &bdquo;Schon jetzt sieht es so aus, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Die vier Mannschaften oben, dazu Aurich und Spenge mit jeweils auch nur zwei Minuspunkten. Ich erwarte, dass sich bald eine obere und eine untere Hälfte bildet. Ich hoffe jedenfalls nicht, dass sich Vinnhorst, Hamm und Emsdetten absetzen.“ Weitere Gipfeltreffen in der zweiten Hälfte der Hinrunde Im Moment sieht er sein Team mit 8:2 Punkten gut aufgehoben. Und das Spiel Bielefeld gegen Hamm war der erste direkte Vergleich von zwei der vier Top-Teams. Alle anderen müssen noch gegeneinander ran. Und werden zwangsläufig Punkte lassen. In der zweiten Hälfte der Hinrunde geht es dann mit den Gipfeltreffen weiter. Am 26. Oktober kommt Vinnhorst nach Heepen. &bdquo;So weit denke ich nicht ansatzweise“, sagt Pfannenschmidt: &bdquo;Jetzt geht es erstmal am Samstag gegen Hagens Zweite. Und die hat zuletzt dreimal in Folge gewonnen. Da müssen wir wieder zeigen, was wir können. Ohne Ausreden zu suchen.“

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