Theesens Kicker mit Verletzungssorgen im Titelrennen

Bielefeld. Zehn Spieltage vor Saisonende in der Landesliga muss sich der VfL Theesen plötzlich mit Eventualitäten beschäftigen. Lange stand die Mannschaft von Trainer Engin Acar auf Tabellenplatz eins, der am Saisonende zum direkten Aufstieg in die Westfalenliga berechtigt. Nach der 0:2-Niederlage beim FC Kaunitz ist der VfL nun &bdquo;nur“ noch Zweiter, bleibt aber mit einem Zähler weniger als Kaunitz in Schlagdistanz. Theesens Fußball-Abteilungsleiter Heinz-Werner Stork sagt lachend und mit einer Portion Ironie gespickt: &bdquo;Alles steuert auf ein packendes Saisonfinale hin.“ Diese Aussage ist allerdings nicht ganz so ernst gemeint: &bdquo;Es sind noch zehn Spiele, wir haben einen Punkt Rückstand auf Kaunitz, genau wie der Hövelhofer SV, der am nächsten Wochenende gegen Kaunitz spielt.“ Einzig problematisch sei im Bielefelder Norden die personelle Situation. Vorrangig in der Innenverteidigung. Theesen gegen Bad Oeynhausen ohne Innenverteidiger Julian Strathoff fällt mit einem Kreuzbandriss länger aus. Nun hat sich am Sonntag in Kaunitz auch Ibrahim Sori Kaba eine starke Prellung im Sprunggelenk zugezogen. Stork: &bdquo;Das sah nicht gut aus, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Ibbi am Wochenende einsatzfähig ist.“ Das würde bedeuten, dass die Theesener im Spiel gegen den FC Bad Oeynhausen ohne nominellen Innenverteidiger auskommen müssten. &bdquo;Wir werden uns eine Innenverteidigung backen“, so Stork süffisant. Schließlich hätten die Theesener Kicker so viel Qualität, dass sie im Zweifel auch auf nicht angestammten Positionen agieren könnten.Doch was würde – Stand heute – passieren, wenn der VfL Theesen auf Platz zwei einlaufen würde? Die Landesligisten sind wie in den vergangenen Saisons in der komfortablen Situation, dass die Aufstiegsrunde der vier Vizemeister nur in einem äußerst unwahrscheinlichen Fall, nämlich wenn vier westfälische Mannschaften aus der Regionalliga absteigen würden, nicht stattfindet. Fünf Aufsteiger aus vier Landesliga-Staffeln möglich Aktuell steht Türkspor Dortmund wegen des Rückzuges bereits als westfälischer Absteiger aus der Regionalliga fest, daneben würden Stand heute mit der U23 des FC Schalke und dem SC Wiedenbrück zwei weitere westfälische Vertreter aus der Regionalliga absteigen. Sollte dies am Saisonende auch so sein, gäbe es fünf Aufsteiger aus den vier Landesliga-Staffeln. Die Meister gehen direkt hoch, der fünfte Aufsteiger müsste ausgespielt werden. Heinz-Werner Stork bestätigt dieses Prozedere, sagt aber auf die mögliche Relegationsrunde angesprochen: &bdquo;Das will ich nicht.“ Nach dem dramatischen Relegationsspiel in der Vorsaison gegen Hohenlimburg, in dem der VfL Theesen tragisch im Elfmeterschießen scheiterte, haben sich die VfL-Verantwortlichen überlegt, dass ein direkter Aufstieg als Meister doch deutlich nervenschonender sei. Theesens Trainer Engin Acar macht sich viele Gedanken In Theesen bleiben Stork, Acar und Co noch tiefenentspannt. &bdquo;Es ist ja klar, dass uns die Situation, gerade mit den Verletzten, nicht erfreut. Aber wir müssen und werden mit der Situation umgehen. Mit Engin Acar haben wir einen Trainer, der sich mit Sicherheit schon zahlreiche Gedanken gemacht hat und weiterhin machen wird.“ Doch nicht nur die Bielefelder haben im Kampf um die Landesliga-Meisterschaft personelle Probleme. Auch der FC Kaunitz hat nach Sonntag zwei gewichtige Ausfälle zu beklagen. Fabio Kristkowitz und Felix Frosch, beide absolute Leistungsträger beim FC, mussten verletzt raus. Kaunitz-Coach Levent Cayiroglu sagt: &bdquo;Der Sieg über Theesen fühlt sich teuer bezahlt an. Fabio und Felix sind absolute Eckpfeiler in unserer Truppe.“ Während es bei Kristkowitz wohl nur eine muskuläre Verletzung im rechten Oberschenkel ist, hat es Frosch, der sich im Hinspiel in Theesen einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, schlimmer erwischt. &bdquo;Das Knie von Felix fühlt sich nicht gut an. Ich will jetzt nicht schwarzmalen, und hoffe, dass es nur verdreht ist und nicht irgendwas Schlimmeres. Richtung Kreuzbandriss will ich gar nicht erst reden, aber wir müssen schauen und abwarten“, so Cayiroglu. Beide Kaunitzer Verletzungen waren nicht durch Foulspiele entstanden. Drei richtungweisende Spiele für die Bielefelder Die nächsten drei Spiele könnten wieder richtungweisend werden. Der VfL empfängt am Sonntag Bad Oeynhausen, Kaunitz gastiert in Hövelhof. Danach spielt Theesen beim Tabellenletzten in Oerlinghausen, Kaunitz empfängt Mastbruch (8.) und Hövelhof gastiert in Oeynhausen. Am 23. Spieltag hat Theesen Heimrecht gegen den aktuell Vorletzten SpVg. Brakel, Hövelhof spielt daheim gegen Oerlinghausen und Kaunitz muss in Beckum (14.) ran.

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