Timo Niermann zurück beim VfL Theesen: Ein Routinier als Frischling

Bielefeld. Des einen Freud ist des anderen Leid. Timo Niermann ist zurück beim VfL Theesen. Das freut den Bielefelder Landesliga-Spitzenreiter – und natürlich Niermann selbst. Die Gegner allerdings gewiss weniger. Steht Niermann doch für eine robuste Gangart auf dem Platz, die die Gegenspieler oftmals verzweifeln lässt. Ab sofort schnürt der Schnurrbartträger seine Fußballschuhe wieder für seinen VfL. Im Sommer vergangenen Jahres war der 37-Jährige in Theesen verabschiedet worden. Als spielender Co-Trainer führte ihn sein Weg nach zehn erfolgreichen Jahren beim VfL zum FSC Rheda. Mit dem dortigen Cheftrainer Vito Lombardi verbindet Niermann eine langjährige Freundschaft. Drei Meniskus-Risse links und drei rechts &bdquo;Wir wollten schon immer mal etwas gemeinsam machen“, sagte Niermann. Doch das Kapitel FSC Rheda begann für Niermann schmerzhaft. In der Sommervorbereitung zog er sich einen Meniskusriss zu. Wieder an dem Knie, an dem er die identische Diagnose erst kurz zuvor – noch zu Theesener Zeiten – auch erhielt. &bdquo;Drei Meniskusrisse links und jetzt auch drei rechts“, sagte Niermann damals. Es stand im Raum, ob es überhaupt noch sinnvoll sei, weiter Fußball zu spielen. Doch Niermann ist so fußballverrückt, dass auch der sechste Meniskusriss ihn nicht zum Aufhören bewegen konnte. So beschränkte sich seine Rheda-Zeit auf die Aufgabe des Co-Trainers. Einige Male hatte er auch die volle Verantwortung. Immer dann, wenn Lombardi nicht da war. Niermanns Gespräche mit Peckeloh ohne Einigung Nun vermeldete der Westfalenligist SC Peckeloh Anfang Januar die Verpflichtung von Vito Lombardi als Cheftrainer zur Saison 2025/2026. Kurz darauf folgte die Bekanntgabe, dass Kevin Ikeakhe Peckelohs Co-Trainer bleibt. Kein Platz also für Timo Niermann an der Wöste. &bdquo;Es ist kein Geheimnis, dass auch ich mit Peckeloh gesprochen habe. Aber ob ich es wirklich gemacht hätte, kann ich nicht sagen. Allein schon wegen der letzten Duelle mit Theesen“, sagt er. Der Wunsch nach einer Rückkehr zum VfL Theesen wuchs mehr und mehr. Lesen Sie auch: So lief das Bielefelder Derby gegen Dornberg &bdquo;Nach dem Weggang von Vorständler Markus Schweins in Rheda ist beim FSC einiges durcheinandergegangen. Und es war stellenweise auch etwas chaotisch“, sagt Niermann. Und so kam der Wechsel nach Theesen in der Winterwechselperiode auch für Niermann ein wenig überraschend. Glückliche Fügung für den VfL Theesen und den Spieler &bdquo;Da ist uns meine Verletzung natürlich auch irgendwie ein bisschen zugutegekommen, weil ich ja ewig kein Spiel für Rheda gemacht habe und damit auch ablösefrei war.“ Das war natürlich so nicht geplant, stellte sich im Nachgang jedoch als glückliche Fügung für den VfL heraus. Die Zusammenarbeit mit Lombardi und auch mit der Mannschaft des FSC Rheda habe Timo Niermann in dem halben Jahr viel Freude bereitet, doch die wirkliche Erfüllung war es letztlich nicht. &bdquo;Mir war klar, dass ich mittlerweile auch in einem Alter bin, in dem ich nur noch etwas machen möchte, mit dem ich auch verbunden bin.“ Und die Verbundenheit zwischen Niermann und Theesen ist vorhanden. Schließlich hat Timo Niermann zehn Jahre am Stück für den VfL gespielt. Niermann spürt in Bielefeld große Wertschätzung &bdquo;Der Wechsel nach Theesen war mein Wunsch. Und auch Engin hatte die Idee im Kopf. Jetzt bin ich seit einer Woche wieder in Theesen und habe schon eine enorme Wertschätzung gespürt. Ich bin einfach überglücklich, wieder bei meinem Herzensverein zu sein“, sagt Niermann. Dem in Aussicht stehenden Erfolg will er alles unterordnen. &bdquo;Ich bin ja jetzt neu, da darf ich keine Ansprüche stellen.“ So hat Niermann auch kein Problem damit, dass er nicht direkt wieder ins Theesener Trainerteam mit aufgenommen wurde. &bdquo;Ich bin jetzt erstmal nur Spieler, muss mich auf nichts anderes konzentrieren. Auch wenn ich mich in dem halben Jahr in Rheda sicherlich im Hinblick auf meine Trainertätigkeit noch einmal ein ganzes Stück weiterentwickelt habe.“ Der Plan: Mit Theesen in die Westfalenliga aufsteigen Mit dem VfL Theesen möchte Timo Niermann im Frühsommer den Aufstieg in die Westfalenliga feiern. &bdquo;Ich kann mein Potenzial am besten dort abrufen, wo ich mich heimisch fühle. Und das ist in Theesen definitiv so“, sagt er und verrät: &bdquo;Auch meine Freundin Tessa hat zu mir gesagt: ,Theesen oder nix!’“ Während der Vorbereitung will Niermann auch sein lädiertes Knie beobachten. &bdquo;Momentan geht es sehr gut. Ich bekomme Hyaluronspritzen. Aber ich werde es natürlich weiter im Auge behalten.“ Der VfL startet am 16. Februar gegen Avenwedde in das Unternehmen Aufstieg. An der Gaudigstraße 29. Der Weg ist bei Niermann Routine.

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