Neuer Trainer für Jöllenbecks Handballerinnen

Bielefeld. Dem sportlichen Rückenwind durch die gute Leistung bei der 27:28-Niederlage gegen Spitzenreiter Rostocker HC folgt die personelle Sicherung. Heiko Ruwe, eine Woche im Amt, hat einen neuen Trainer für die Jöllenbecker Drittliga-Handballerinnen samt neuer Rückraumspielerin nominiert – für die nächste Saison. Dustin Lohde und Melina Gerdes kommen vom benachbarten Regionalligisten TG Hörste. Einzige Voraussetzung: Es bleibt bei der 3. Liga für den TuS 97. Ruwe, aktuell sportlicher Leiter und Trainer im Gespann mit Pierre Limberg in Personalunion, betont, dass beide Vereinbarungen unabhängig voneinander zu betrachten sind. &bdquo;Mit Melina stehe ich seit zwei Jahren in Kontakt. Ich freue mich, dass sie jetzt bereit ist, zu uns zu kommen.“ Ruwe war bekanntlich von 2022 bis 2024 schon Trainer der Jöllenbeckerinen. Lohdes Wechselgedanken gären schon lange Mit Lohde ist das entscheidende Gespräch am Montagabend geführt worden. Nachdem Lohde bei seinem Verein aus dem Altkreis Halle in der Vorwoche seinen Abschied verkündet hatte, steht nun seine nächste Station fest. &bdquo;Schon vor der Saison“, verrät Dustin Lohde, habe er gespürt, dass sich seine Zeit als Trainer der Hörster Handballerinnen dem Ende entgegenneigt. Im November hatte er die Vereinsführung in seine Gedankenspiele eingeweiht. Seit Samstag wissen nun auch die Menschen Bescheid, &bdquo;mit denen ich in den vergangenen zehn Jahren so viel Zeit verbracht habe wie mit wenigen anderen“, wie der 33-Jährige sagt. Nach dem Heimspiel gegen den Lüner SV (20:26) informierte Lohde das Hörster Team in der Kabine darüber, dass er den Verein am Saisonende verlassen werde. &bdquo;Es war mir wichtig, dass alle dabei sind“, sagt er. Die Reaktionen auf die Nachricht seien teilweise &bdquo;emotional“ ausgefallen, berichtet der Coach. &bdquo;Und das freut mich natürlich auch.“ Abschied nach zehn Jahren bei den &bdquo;Rothosen“ Denn Tränen und Umarmungen sind nicht zuletzt die Bestätigung seiner erfolgreichen Arbeit bei der TG Hörste. Der Aufstieg des Teams vom Kreisligisten zur Nummer eins im Altkreis ist genauso eng mit Lohde verknüpft wie die Karrieren vieler Spielerinnen. Im Dezember 2014 hatte der gebürtige Harsewinkeler seinen ersten Job bei den &bdquo;Rothosen“ übernommen. Zur B-Jugend, die er damals trainierte, gehörten Talente wie Melina Gerdes, Sina Schäper, Chiara Dessin und Yvonne Panofen oder Kim Laker – heute allesamt Stammkräfte der ersten Mannschaft. Für die vielen Triumphe, die Trainer und Spielerinnen gemeinsam gefeiert haben – Krönung war der Bundesliga-Aufstieg der A-Mädchen 2018 – ist Lohde dankbar. Gleichzeitig ist in ihm aber die Überzeugung gereift, &bdquo;dass ich einen Tapetenwechsel brauche und dass auch der Mannschaft eine andere Ansprachen guttun würde“. Lesen Sie auch: So lief das Jöllenbecker Spiel gegen Rostock Ruwe sagt über Lohde: &bdquo;Jöllenbeck und Dustin sind meine Wunschkonstellation. Er hat eine Mannschaft kontinuierlich aufgebaut und auf ein neues Niveau gehievt. Das wichtigste Kriterium ist für mich – und damit für den TuS 97 – , dass er Spielerinnen besser macht. Und da hat er mein volles Vertrauen.“ Melina Gerdes beschreibt Ruwe als &bdquo;im Rückraum variabel einsetzbare Spielerin, die eine hohe Spielintelligenz hat und sehr wenig Fehler macht. Außerdem ist sie eine Kämpferin. Sie wird der Mannschaft guttun.“ In Jöllenbeck steht jetzt der Klassenerhalt ganz oben Da beide Personalien hinfällig sind, wenn der TuS 97 in die Regionalliga absteigt, gilt Ruwes Augenmerk nun vornehmlich in seiner Trainertätigkeit dem Klassenerhalt. Der ist bei nur zwei Absteigern aus der Drittliga-Staffel Nord und derzeit 10:12 Punkten durchaus zu erreichen. Allerdings steht in der Statistik auch, dass die Jöllenbeckerinnen nach einem 6:0-Punkte-Auftakt unter Trainer Uwe Landwehr in der Folge 4:12 Zähler einsammelten. Der Abstand zum ersten Abstiegsplatz elf beträgt sechs Punkte: Der SV Henstedt-Ulzburg kommt auf 4:18. &bdquo;Wir müssen noch fleißig Punkte sammeln, das steht außer Frage“, sagt Ruwe. Für ihn sei Aktuelles und Perspektivisches nun gleichermaßen wichtig. &bdquo;Wir müssen jetzt die Weichen stellen. Von der Personalie Trainer über das Halten des Großteils der aktuellen Mannschaft bis hin zu Verstärkungen für die nächste Serie. Sonst kann es mit dem höherklassigen Frauenhandball in Jöllenbeck auch schnell wieder vorbei sein.“

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