Von der Bundesliga-Bank zum Traineramt: Engin Yildiz’ Weg durch die Fußballwelten

Bielefeld. &bdquo;Dann wurde Uwe Rapolder entlassen, Thomas von Heesen hat übernommen – und ich war raus.“ Engin Yildiz hat viel erlebt im Fußball. Von der U19-Bundesliga bis hin zu einem Kaderplatz bei den Profis des DSC Arminia in der Saison 2004/05. Er spielte aber auch in der Regional,- Ober- und Westfalenliga. Mittlerweile ist er Trainer beim Bielefelder Bezirksligisten SuK Canlar – obwohl er genau das eigentlich nie wollte. Der 38-Jährige ist gebürtiger Herforder. Mit seiner Frau und den zwei Söhnen (10 und 2) lebt er in Dalbke. Yildiz ist selbstständig und im Vertrieb tätig. Seine fußballerische Vita ist lang. &bdquo;Ab der C-Jugend habe ich bei Arminia gespielt“, erzählt er. Mit dem DSC kickte er zwei Jahre lang in der U19-Bundesliga. Danach war er nominell Spieler der zweiten Mannschaft vom DSC, die es seinerzeit noch gab. Mit der U23 war er in der Regional,- und Oberliga aktiv. Dann der mit den prominentesten Namen versehene Abschnitt seiner bunten Laufbahn. Auf der anderen Seite stand Jürgen Klopp Uwe Rapolder war Arminias Trainer in der Bundesliga-Saison 2004/05. Und der sah in dem nominellen U19-Kicker Engin Yildiz, der in der Saison 19 Tore erzielte, Potenzial. Yildiz sagt: &bdquo;Ich habe drei Monate mit den Profis trainiert und war beim Heimspiel gegen Mainz sogar im Kader. Das war ein schönes Gefühl.“ Es war der fünfte Spieltag, das Spiel endete 1:1. Mainz wurde damals noch von Jürgen Klopp trainiert. Bei Arminia stand Matthias Hain im Tor, außerdem spielten unter anderem Rüdiger Kauf, Detlev Dammeier, Patrick Owomoyela und Markus Schuler für den DSC. Yildiz: &bdquo;Und dann wurde Uwe Rapolder entlassen, Thomas von Heesen hat übernommen und ich war raus.“ Das Zimmer mit Markus Schuler geteilt Yildiz erinnert sich noch gut an das Abschlusstraining vor dem Mainz-Spiel. &bdquo;Danach wollte ich dann nach Hause fahren und da hieß es plötzlich, dass wir ins Hotel nach Bad Salzuflen fahren würden und ich nicht nach Hause könne. Ich wusste das gar nicht, dass die Profis vor Heimspielen ins Hotel gefahren sind. Zum Glück hatte ich ausreichend frische Wäsche mit“, sagt er lachend. In Bad Salzuflen teilte er sich das Zimmer mit Markus Schuler. Yildiz: &bdquo;Die Erinnerungen bleiben natürlich.“ Kontakt habe er zu den (mittlerweile) Alt-Arminen jedoch nicht mehr. 2007 hat Yildiz den DSC Arminia verlassen. In der Folge spielte er für den Delbrücker SC, den SV Lippstadt, den FC Stukenbrock, den FC Nieheim, TBV Lemgo, FC Herford und SC Batman. Ein sechsmonatiges Intermezzo hatte er zudem beim SC Herford. Seine Trainerkarriere startete er beim FC Herford. Yildiz: &bdquo;Ich wollte eigentlich gar nicht Trainer werden, aber dann ist es doch anders gekommen.“ Lesen Sie auch: Canlars Serie mit acht Spielen ohne Niederlage Rückblickend auf seine Zeit als Spieler sagt Engin Yildiz: &bdquo;Ich hatte viele gute Trainer. Daniel Farke, Ayhan Tumani und Julian Hesse waren richtig gut. Unter Julian habe ich in Stukenbrock gespielt, da wusste ich schon, dass er das Zeug zu höheren Ligen hat.“ Unter Farke spielte Yildiz in Lippstadt. &bdquo;Daniels Weg verfolge ich nach wie vor. Leider ist der Kontakt abgerissen, aber ich würde es richtig cool finden, wenn ich ihn mal wiedersehen würde.“ Neben der Arbeit und dem Fußball bleibt Engin Yildiz keine Zeit mehr für andere Hobbys. &bdquo;Den Rest verbringe ich mit meiner Familie und damit bin ich auch total glücklich.“ Mit Canlar einen großen Umbruch gemeistert Mein großer Sohn spielt in Schloß Holte Fußball. Mal gucken, ob der Kleine auch irgendwann Bock darauf hat. Aber ich dränge sie zu nichts, das sollen sie selbst entscheiden.“ Seit dieser Saison steht Yildiz nun beim SuK Canlar an der Seitenlinie. &bdquo;Es gab einen großen Umbruch vor der Saison. Es hat dann ein bisschen gedauert, bis wir uns gefunden haben, aber mittlerweile läuft es echt gut“, sagt Yildiz. Mit seiner Mannschaft hat er in der Bezirksliga-Staffel 2 schon 22 Punkte gesammelt. Damit steht der SuK Canlar auf einem ordentlichen siebten Tabellenplatz. &bdquo;Mir ist ganz wichtig, dass wir ehrlich und respektvoll miteinander umgehen. Durch viele unterschiedliche Charaktere ist das nicht immer ganz leicht. Aber es klappt gut und macht die Sache insgesamt auch spannend.“ Beleidigung sind für Yildiz ein rotes Tuch Was Engin Yildiz auf dem Fußballplatz überhaupt nicht leiden kann, sind Beleidigungen: &bdquo;Egal übrigens, ob es gegen einen Gegenspieler, den Schiedsrichter oder den eigenen Mitspieler geht.“ Von seinem Arbeitskollegen hat Yildiz den Spitznamen ’Diego Simeone’ verpasst bekommen. &bdquo;Weil ich defensiv kompakt spielen lasse“, klärt Yildiz auf und fügt hinzu: &bdquo;Das ist eigentlich kurios, weil ich als Spieler ja Stürmer war und immer aufs Toreschießen aus war. Aber irgendwie ist das als Trainer jetzt anders. Wenn du aus einer stabilen Defensive herausspielst, dann profitiert auch die Offensive.“ Verfolgertreffen in Heepen Am Sonntag steht für Yildiz und seinen SuK Canlar das Derby bei der SpVg. Heepen an. Anstoß ist um 15 Uhr im Monte Pelmo Fußballpark Heepen. Es ist quasi das Duell der Verfolger der Bezirksliga-Spitzenteams. Das Spitzentrio um den VfR Wellensiek, FC Gütersloh II (beide 25 Punkte) und den FC Türk Sport (24 Punkte) ist sowohl für Canlar als auch für Heepen in Schlagdistanz.

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