Theesener Fußballer auf den Spuren von Philipp Lahm

Bielefeld. &bdquo;Er geht vorweg.“ Ein Satz, der häufig über gestandene Fußballer geschrieben wird. Und freilich auch über Kapitäne, die allerdings für gewöhnlich 25 und älter sind. Da ist es eher ungewöhnlich, dass genau dieser Satz auch über Laurens Flocke vom VfL Theesen gesagt wird, denn er ist gerade mal 21 Jahre jung. Ein Youngster – aber mit Führungsqualität. 2022 war für Flocke mit dem Jugendfußball Schluss. Das erste Seniorenjahr folgte. Aus der U19 des SC Verl wechselte der Verteidiger an die Theesener Gaudigstraße. Flocke erklärt seinen Wechsel so: &bdquo;Engin Acar baggerte schon seit Jahren an mir. Wir kennen uns bereits aus der Jugend, der Kontakt ist nie abgebrochen, und jetzt hat es gepasst.“ Nun war im Sommer 2022 die von Acar zu schließende Lücke so groß, dass Flocke nicht anders konnte, als zu Bielefelds tabellarisch bester Amateurfußballmannschaft zu wechseln. Ein Jahr später folgte schon die Inthronisierung als Kapitän. Flocke lachend: &bdquo;Ich habe Engin bestochen, dass er mir die Binde gibt.“ Flocke versucht zu inspirieren und zu motivieren. Für Flocke bedeutet das Tragen der Kapitänsbinde den &bdquo;Versuch, meine Mitspieler zu inspirieren, zu motivieren und sie besser zu machen“. Seine 21 Jahre merkt man ihm auf dem Platz nicht an. Er geht vorweg, sucht Zweikämpfe, ist sich für keinen Laufweg zu fein, und er gibt Anweisungen. Zwischendurch diskutiert Flocke auch mal mit dem Schiedsrichter. Das ist ja in gewisser Weise auch der Job eines Kapitäns. Selbst hat Flocke tatsächlich auch mal den Schirischein gemacht. Einige wenige Spiele hat er geleitet. Dann aber stand die Entscheidung, dass er sich doch lieber aufs spielen fokussieren wollte. Schließlich macht er aktuell auch noch eine Ausbildung zum Notfallsanitäter bei der Bielefelder Berufsfeuerwehr. &bdquo;Theesen ist für mich Familie, Spaß und Mannschaftsabende“ &bdquo;Da musste ich mich dann entscheiden – spielen oder pfeifen, für beides fehlt neben der Ausbildung die Zeit“, so Flocke. Im Sommer wird er mit der Ausbildung fertig sein. In seinem Job geht Laurens Flocke voll auf. &bdquo;Anderen Menschen zu helfen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, erfüllt mich“, verrät er. In Theesen ist er – ganz unabhängig vom Kapitänsamt und der Tatsache, dass er auch in der Jugend schon einmal das VfL-Trikot trug – längst angekommen. &bdquo;Theesen ist für mich Familie, Spaß und Mannschaftsabende“, so Flocke. Mit Mitspieler Henrik Lüdke verbindet ihn ein enges Verhältnis. &bdquo;Wir kennen uns seit der fünften Klasse, lachen viel zusammen, da wir den gleichen Humor haben“, berichtet der Rechts- und Innenverteidiger. Kein Wunder, dass er Lüdke als seinen &bdquo;Lieblingsmitspieler“ bezeichnet. Lustige Erinnerungen an die Mannschaftsfahrt nach Köln Denkt der 21-Jährige aber an sein witzigstes Erlebnis mit dem VfL zurück, fallen zwei andere Namen. &bdquo;Kai-Niklas Janz und Timo Niermann“, sagt er wie aus der Pistole geschossen. Das ganze natürlich im Zusammenhang mit Mannschaftsabenden respektive Fahrten. &bdquo;Wenn ich mich an unsere Tour nach Köln erinnere“, beginnt er lachend &bdquo;dann sehe ich im Zusammenhang mit Kai reichlich Glasbruch und im Zusammenhang mit Timo eine unnachahmliche Art und Weise, alkoholische Getränke aus Gläsern zu trinken.“ Mehr will Flocke in diesem Zusammenhang jedoch nicht preisgeben. Timo Niermann sagt in diesem Kontext augenzwinkernd über seinen Kapitän: &bdquo;Laurens lässt sich die Dinge manchmal noch einmal durch den Kopf gehen, ist dann aber direkt wieder topfit.“ Wenigstens in einer Disziplin vor Philipp Lahm Flocke ist ein positiver Mensch. &bdquo;Egal was passiert, die Welt dreht sich weiter“, lautet sein Motto. Sein Werdegang ähnelt dem seines Vorbilds. &bdquo;Philipp Lahm finde ich überragend“, sagt der Fan von Bayern München. Lahm allerdings wurde erst mit 27 Kapitän beim deutschen Rekordmeister. Flocke grinst und sagt: &bdquo;In irgendeiner Disziplin muss ich ja vor ihm landen.“ Ansonsten erinnert Flockes Spielweise tatsächlich hier und da an den Weltmeister-Kapitän von 2014. Am Sonntag muss Laurens Flocke mit seinen Theesenern im Heimspiel gegen den FC Kaunitz ran. Sein sportliches Ziel mit dem VfL in dieser Saison ist der Aufstieg in die Westfalenliga. Um den zu realisieren, wäre ein Sieg gegen die Kaunitzer ein wichtiger Schritt. Flocke sagt: &bdquo;Wir müssen wie gegen Kirchlengern als geschlossene Mannschaft auftreten und vor dem Tor effektiv sein.“ Zwar habe sich der VfL in den vergangenen Spielen gegen Kaunitz etwas schwer getan, &bdquo;doch wir haben in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel verloren und wollen diese Serie ausbauen. Ich traue uns einiges zu und bin sehr zuversichtlich, dass wir das Spiel positiv gestalten.“

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