Theesens Kicker spielen die perfekte Saison

Bielefeld. Den Abend des 23. Mai werden Spieler, Trainer und Verantwortliche des VfL Theesen so schnell nicht vergessen. Es war der Abend der Meisterschaft und damit der Rückkehr in die Westfalenliga. Dort als einziges Bielefelder Team. Trainer Engin Acar sagt heute: &bdquo;Das haben die Jungs sich erarbeitet und verdient.“ Dennoch war es keine gewöhnliche Meisterschaft – und daran war der DSC Arminia nicht ganz unbeteiligt. Das DFB-Pokalfinale mit Arminen-Beteiligung am 24. Mai hatte die Spielpläne der Amateurfußballer gehörig durcheinandergewirbelt. So kickten auch der SV Heide Paderborn und Theesen-Verfolger FC Kaunitz bereits am Freitagabend, um dem Arminen-Termin aus dem Weg zu gehen. Kaunitz musste gewinnen, um weiter eine theoretische Chance auf den direkten Aufstieg zu haben. Während die Theesener mit Co-Trainer Timo Niermann das Abschlusstraining vor dem Sonntag-Spiel beim TuS Lohe abhielten, war Engin Acar mit Abteilungsleiter Heinz-Werner Stork in Paderborn. Nach dem Training rauf aufs Tor zum allerersten Meisterfoto 1:1 endete die Partie dort. Damit stand der VfL Theesen als Meister der Landesliga Staffel 1 fest. Acar erinnert sich lachend: &bdquo;Das war schon komisch, dass Storki und ich diejenigen waren, die am lautesten gejubelt haben in Paderborn, obwohl wir mit beiden Mannschaften nichts zu tun haben.“ Am Theesener Trainingsgelände kraxelten derweil die VfLer Alessio Giorgio und Dominic Breese aufs Tor, um mit ihren Kollegen das allererste Meisterfoto schießen zu lassen. Lesen Sie auch: So erklimmt der VfL den Thron Schon zu Beginn der Saison hatten die Theesener keinen Hehl daraus gemacht, in dieser Spielzeit Meister werden zu wollen. Platz zwei und die damit verbundene Relegation sollte nach dem Elfmeter-Drama aus der Saison 2023/24 auf jeden Fall vermieden werden. Das gelang mit 19 Siegen, sechs Unentschieden, fünf Niederlagen und somit 63 Punkten bei 65:32 Toren. Gründe und Termine zum Feiern gab es reichlich: Acar: &bdquo;An dem Freitag haben wir uns natürlich noch an unserem Platz getroffen, am Sonntag in Lohe wurde dann noch mal gefeiert und am letzten Spieltag beim Heimspiel folgte der dritte Akt.“ Zum Abschluss eine Klatsche gegen Kirchlengern Vor dem Spiel gegen RW Kirchlengern überreichte Staffelleiter Gero Wittkemper dem VfL Theesen die Meisterschale. &bdquo;Über das Spiel sprechen wir aber nicht noch einmal, oder?“, fragt Acar damals grinsend. 1:6 verlor seine Mannschaft und zeigte dabei ihre schlechteste Saisonleistung. Anfang Juni ärgerte sich Acar darüber noch maßlos, mittlerweile ist der Ärger verflogen. &bdquo;Ich freue mich jetzt einfach auf die neue Saison.“ Mit der Vorbereitung darauf startet Acar mit seinen Jungs am 8. Juli. Dennoch bescherte genau dieser 30. Spieltag dem Theesener Trainer seinen emotionalsten Moment. &bdquo;Die Ansprache in der Kabine vor dem Spiel mit dem Wissen, dass Spieler verabschiedet werden, hat mir durchaus einen Kloß im Hals beschert“, gibt Acar zu. Ausrutscher beim Hallenturnier in Bielefeld Es gab viele tolle Momente im Verlauf der Saison für den VfL Theesen. Aber auch ein paar nicht so schöne. Da war neben dem Spiel gegen Kirchlengern auch das Abschneiden bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft: Die Theesener schieden bereits in der Vorrunde aus. &bdquo;Das war nicht schön und hat auch niemandem gefallen“, sagt Acar. Schließlich gehe die Mannschaft in jedes Spiel, egal ob Liga, Pokal, oder Halle, um es zu gewinnen. Mit einem Punkteschnitt von 2,1 pro Spiel war der VfL Theesen das Nonplusultra in der Landesliga. Acar: &bdquo;Bis auf das Spiel gegen Kirchlengern haben wir in der gesamten Saison in keinem Spiel mehr als zwei Gegentore bekommen und acht Mal zu null gespielt. Ich finde, wir haben eine perfekte Saison gespielt. Auch wenn wir alle immer dazu neigen, nur die kritischen Dinge zu sehen.“ Bestes Spiel daheim gegen Herford Das beste Saisonspiel zeigten die Theesener in der Rückrunde gegen den SC Herford. Der VfL gewann 4:0. Acar: &bdquo;Da passte alles. Einsatz, Chancenverwertung, Laufbereitschaft. Herford ist keine Laufkundschaft, die musst du erstmal 4:0 schlagen.“ Mit Timon Siebert und Laurens Flocke nennt Acar zwei Akteure, die &bdquo;in den Jahren, in denen ich Trainer bin, auf wie neben dem Platz die beste Entwicklung genommen haben.“ Aber auch Gabriel Jazdzewski, der in dieser Spielzeit noch U19-Spieler war, hat einige gute Spiele gezeigt. Acar: &bdquo;Riad Bentria in seinem ersten offiziellen Seniorenjahr war ebenfalls immer eine Bereicherung.“ Die gute Jugendarbeit in Theesen wird dadurch belegt, dass jedes Jahr mehrere U19-Kicker den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Mit Pudels Kaderplanung und Storks Unterstützung Insgesamt war der Theesener Kader sehr ausgewogen und für einen Landesligisten hochkarätig besetzt. Acar: &bdquo;An dieser Stelle möchte ich vorrangig Jörg Pudel danken, dass er uns in seiner Funktion als sportlicher Leiter eine wunderbare Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern zusammengestellt hat. Aber auch Heinz-Werner Stork hat mir immer Rückendeckung gegeben.“ Lesen Sie auch: Das Personalbuch des Meisters Die Verpflichtungen von Benedikt Genz, Tom Fuhrmann und Ibrahim Sori Kaba seien weitere Pluspunkte gewesen. Nicht zuletzt wegen dieser Kaderbesetzung waren die Theesener der große Favorit auf die Meisterschaft. &bdquo;Die Jungs sind damit gut umgegangen, auch wenn es nicht immer einfach war, gegen so tief stehende Gegner zu agieren. Wir haben nahezu immer gute Lösungen gefunden. Da habe ich als Trainer nichts zu meckern.“ Bester Theesener Torschütze war Soufian Kaba, der 16 Treffer erzielte. Gefolgt von Genz (11) und Mattis Beckmann (10). Trainer Acar dankt dem Team um das Team Abschließend sagt Engin Acar: &bdquo;Wir waren 18 Spieltage Tabellenführer. Das ist zum einen natürlich der Verdienst der Mannschaft, aber ich möchte auch einen großen Dank an mein Team ums Team aussprechen. Ohne die Jungs, die mir viel abnehmen, geht es nicht. Ferhat Kurtulus, der bis April mein Co-Trainer war, Johannes Ludwig als Torwarttrainer, Harry Yildiz und Selim Koyun als Betreuer und Niklas Pieknik als Physio haben einen fantastischen Job gemacht. Mit Timo Niermann habe ich ohnehin eine ganz besondere, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Vielen Dank auch an alle, die dem VfL Theesen wohlgesonnen sind, vorrangig an die Familie Weber.“

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