Theesen mit neuem Kapitän auf neuem Kurs

Bielefeld. Der VfL Theesen muss den Abstieg aus der Westfalen- in die Landesliga verkraften. Der Klub trägt es mit Würde und bereitet sich mittlerweile auf das Projekt Wiederaufstieg vor. Dabei konnte der VfL alle Leistungsträger halten und sich mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern verstärken. Rückblick Zehn Siege, vier Remis, 20 Niederlagen. Das ergibt 34 Punkte. Dazu ein Torverhältnis von 52:66. Diese Fakten haben dem VfL Theesen den 15. Platz in der Westfalenliga beschert – und damit eben auch den Abstieg in die Landesliga. &bdquo;Das war ein schwieriges Jahr“, erinnert sich Theesens Teammanager Jörg Pudel zurück. Schon in der damaligen Vorbereitung habe es an einigen Stellen gehakt. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass es das Jahr eins nach der Andreas-Brandwein-Ära in Theesen war. "Dazu kamen dann noch andere Verletzungen" &bdquo;Neuer Trainer, neuer Vorstand, alles neu“, so Pudel. Doch Pudel macht weder Coach Engin Acar noch den Vorstand für den Abstieg verantwortlich. &bdquo;Hätten wir zehn Punkte mehr geholt, hätten wir die Klasse gehalten“, rechnet er nüchtern vor. Soweit, so richtig. Wie nahezu alle Vereine hatten auch die Theesener mit Corona zu kämpfen. &bdquo;Dazu kamen dann noch andere Verletzungen“, so Pudel. So waren die Verantwortlichen des VfL gerade zu Saisonende auf Unterstützung aus der U 19 angewiesen. &bdquo;Im Winter haben wir nochmal durchgewürfelt. Die U 19 hat um den Aufstieg in die Westfalenliga gekämpft und uns trotzdem regelmäßig personell ausgeholfen“, erklärt Pudel und hebt damit die gute Zusammenarbeit zwischen Jugend und Senioren hervor. Leon Hellmeier beispielsweise war nominell noch U-19-Akteur, spielte aber eigentlich als Stammspieler in der Westfalenliga. Pudel nimmt kein Blatt vor den Mund: &bdquo;Natürlich hätten wir die Westfalenliga gerne gehalten. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass wir aufgrund unserer Spielweise nicht in die Liga gehört haben.“ Schließlich seien auch eine Reihe schöner Spiele dabei gewesen. Der Heimsieg gegen Preußen Espelkamp fällt dem Teammanager dabei sofort ein. 2:1 hat der VfL gewonnen und dabei eine bärenstarke Leistung gezeigt. &bdquo;Wir hatten eine gute erste Elf, dafür waren wir in der Breite nicht so gut aufgestellt. Das soll in diesem Jahr besser werden“, so Pudel. Ausblick Coach Engin Acar blickt positiv in die neue Saison. &bdquo;Wir konnten all unsere Leistungsträger behalten und haben zudem noch richtig gute Jungs dazubekommen“, sagt er. Finn Jaster, flinker Flügelflitzer mit ausgeprägtem Torriecher, war im Großraum OWL heiß begehrt. Angebote aus höheren Ligen lagen vor. Doch Jaster bleibt lieber in Theesen. &bdquo;Wir haben hier so eine Art Wohlfühloase“, versucht Acar es zu beschreiben. Der Umgang zwischen Spielern und Verantwortlichen sei in Theesen überragend, vor allem weil er offen und ehrlich ist. Apropos Finn Jaster: Er trägt künftig die Kapitänsbinde. Der bisherige Spielführer Alessio Giorgio ist Jasters Stellvertreter. Sollten beide mal nicht können, bekommt Julian Strathoff die VfL-Binde um den Arm. "Das kann eine sehr erfolgreiche Saison werden" &bdquo;Unser Ziel für die neue Saison ist der Wiederaufstieg“, sagt Acar. Alles andere wäre für einen Absteiger eigentlich auch ungewöhnlich. Die Theesener freuen sich auf die neue Saison. &bdquo;Man lernt in jedem Spiel immer dazu. Wir sind positiv gestimmt. Im Idealfall passen dann noch die Ergebnisse und die Entwicklung der Mannschaft, dann kann das eine sehr erfolgreiche Saison werden“, meint der Trainer. Und dafür tut die Mannschaft schon in der Vorbereitung einiges. Sei es der Gewinn des &bdquo;Fruchtalarm Cups“ beim TuS Jöllenbeck oder zuletzt der starke Auftritt beim 8:2-Sieg über Bezirksligist SV Avenwedde, bei dem Acar vor allem die zweite Hälfte imponierte. Auch über die Zugänge ist Engin Acar hoch erfreut. Mit Marvin Höner kehrt ein guter alter Bekannter in den Biekra-Sportpark zurück, der – wenn er fit ist – für VfL-Tore garantiert. &bdquo;Marvins Erfahrung ist Gold wert. Gerade die jungen Spieler profitieren von ihm“, spart Acar nicht mit Vorschusslorbeer. Aber auch Ole Schürmann verfügt über reichlich Erfahrung. Dazu junge Talente wie Laurens Flocke, der zuletzt in der U 19 des SC Verl aktiv war. &bdquo;All unsere Zugänge, ob nun aus unserer U 19 oder von extern werden uns helfen. In meinem nicht unterschriebenen Vertrag steht übrigens, dass junge Spieler eingesetzt werden sollen“, verrät Acar ein Detail aus seinem Kontrakt. Auswahl genug hat er in jedem Fall, da neun der insgesamt 13 Zugänge U-19-Kicker sind, sechs davon kommen aus der eigenen A-Jugend. Statistik Kader ohne Zugänge: Florian Ernst, Dominic Breese, Iven Sielemann, Julian Strathoff, Wilko Bruns, Dennis Meier, Alessio Giorgio, Kalo Önen, Timo Niermann, Finn Jaster, Leon Hellmeier, Kai-Niklas Janz, Yatma Wade. Zugänge: Fynn Laarmann (SC Paderborn U19), Laurens Flocke (SC Verl U19), Jonas Lemke (SW Sende), Ole Schürmann (VfR Wellensiek), Malik Baytar (SpVg. Steinhagen), Damjan Tomic (SC Wiedenbrück U19), Marvin Höner (Preußen Espelkamp), Robin Brooklyn Pohl, Fynn Stuckenholz, Timon Luca Siebert, Henrik Lüdke, Lenn Diekwisch, Mattis Beckmann (alle eigene U19). Abgänge: Vitaliy Kulpa (SV Heepen), Kubilay Arayan (VfB Fichte), Martin Lieder (VfR Wellensiek), Mats Freitag (Auslandsstudium), Alexander Kidess (Fußballpause). Saisonziel: Wiederaufstieg. Favoriten: FC Kaunitz, SCV Neuenbeken. Testspiele: 7. August, 15 Uhr, SC Verl II (A). Saisonauftakt: 14.8., 15 Uhr, DJK Mastbruch (A).

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