Bielefeld Weltmeister Hummel kontert alle Angriffe

Bielefeld. Streng genommen kann man &bdquo;perfekt“ nicht steigern. Aber wenn eine perfekte Organisation mit bestem Wetter und vollen Rängen noch zwei Stechen um die Podest-Plätze und zudem den letzten freien Platz in der weiteren WM-Qualifikation trifft, wird es eng mit den Superlativen. Nach drei Jahren des Langbahn-Entzugs bot der Motor-Sport-Club Bielefeld seinen 4.500 Fans auf dem Leineweberring eine Motorrad-Show der Extraklasse. An deren Ende stand und strahlte – wie von einem Choreografen gemalt – der Niederländische Weltmeister Romano Hummel als Sieger. Und der gab direkt ein Versprechen für das nächste Jahr ab. "Bein rausstellen und Vollgas geben" 23 Piloten statt der geplanten 25 fuhren in 25 Rennen ihre besten aus. Das Ziel einer Handvoll von ihnen war der Tagessieg, das Ziel aller das Ticket für den nächsten finalen WM-Ausscheid in vier Wochen in Südfrankreich. Von Beginn an zeigte Romano Hummel, was in ihm und seiner Maschine steckt. Er gewann seine ersten zwei Läufe und ging mit der Höchstpunktzahl von acht in die nächsten Runden. Zwischendrin verriet er noch schnell sein gar nicht so geheimes Erfolgsgeheimnis: &bdquo;Das Bein rausstellen und Vollgas geben.“ Weil ihm das im dritten Lauf aber nicht ganz glückte und er zudem nach dem Start kurz im Feld eingekesselt wurde, ging die Gesamtführung an den jungen Dänen Jacob Bukhave über. Der quittierte den aktuellen Stand der Dinge vor der Anzeigetafel mit geballter Faust und in der internationalen Motorradfahrer-Sprache: &bdquo;Yeahyeahyeah“. Stephan Katt, der &bdquo;Catman“ aus Kiel, hatte sich schon hier unmittelbar hinter die Spitzengruppe und damit in aussichtsreiche Position manövriert. &bdquo;Alles verdammt eng beieinander“, meinte DMSC-Sprecher Stephan Prante. Aber es würde noch einen Schlag spannender werden. Fachkundige rechnen mit einem Stechen Im ersten Lauf des fünften und letzten Durchgangs standen die beiden nun mit 14 Punkten Führenden Romano Hummel und dessen Landsmann Mika Meijer Seite an Seite an der Startlinie. Dazu der Brite Andrew Appleton, mit zwölf Punkten quasi am Hinterrad der rasenden Holländer. Erneut zeigte jedoch Hummel der Konkurrenz die Grenzen auf und holte sich beim fünften Start seinen vierten Sieg. Mit 18 Punkten war ihm der Tagessieg somit sicher. Weil Meijer aber Zweiter wurde und der Tscheche Martin Malek noch ins 700-Meter-Oval musste, rochen die fachkundigsten unter den Fans schon Lunte: Es könnte ein Stechen um Platz zwei geben. Malek fuhr wie es an diesem Tag der Rückkehr auf den Leineweberring kommen musste: Sein Sieg im letzten Rennen schob ihn auf die gleiche Punktzahl neben Meijer. Der Letzte verpasst die Qualifikation Ging es bei diesen beiden &bdquo;nur“ um die Platzierung hinter Hummel, brachte die lange Rechnerei des Oberschiedsrichters Pavel Vana das nächste Stechen. Vier Fahrer lagen im Kampf um Platz zwölf punktgleich mit elf Zählern. Der Brite Paul Cooper, die beiden Deutschen Jörg Tebbe und der Westfale Christian Hülshorst aus Lüdinghausen sowie Coopers Landsmann Chad Wirtzfeld. Die einfache Rennrechnung: Der Letzte des Quartetts verpasst die nächste Qualifikationsstufe. Das vorletzte Rennen des Tages brachte als erste Zugabe das bittere aus für Chad Wirtzfeld. Somit war klar: Mit Stephan Katt, Jörg Tebbe und Christian Hülshorst haben drei Deutsche den Cut geschafft. Im Schlussrennen mit nur zwei Fahrern sicherte sich dann Martin Malek den zweiten Platz des Gesamtklassements. Der DMSC-Vorsitzende Michael Junklewitz war zu erschöpft, um zu strahlen, als er bilanzierte: &bdquo;Besser kann man es nicht haben. Zum Wetter und der Zuschauerzahl kam noch, dass wir die Bahn sehr gut präpariert haben. So wurde es Rennen für Rennen immer schneller. Es hat nur einen leichten Sturz gegeben, aber Jens Benneker geht es schon wieder gut.“ "Es war ein großer Spaß heute" Romano Hummel genoss das große Finale des Tages längst entspannt als Zuschauer und meinte später: &bdquo;Die Strecke war ,great. Es war ein großer Spaß heute.“ Und weil er nun auch sein zweites Gastspiel in Bielefeld gewonnen hat, meinte er: &bdquo;Ich komme natürlich wieder. Es war an diesem Sonntag eben alles irgendwie perfekt.

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