Bielefeld

Fußball-Trainer in Quarantäne: Horstmann gibt den stillen Baumgart

Landesliga: Dornberger Trainer verfolgt wie der Kölner Chefcoach das Spiel seiner Elf aus der Isolation heraus

Der verhinderte Dornberger Coach freute sich in Quarantäne über das 1:1 seiner Elf gegen Neuenbeken. Foto: selfie | © selfie

07.02.2022 | 07.02.2022, 17:14

Bielefeld. Was haben der TuS Dornberg und der 1. FC Köln gemeinsam? Beide waren am vergangenen Spieltag ohne ihre Cheftrainer aktiv. Sowohl Jens Horstmann als auch Steffen Baumgart befanden sich in häuslicher Quarantäne.

Von Baumgart geht ein Video viral, das wiedergibt, wie sehr er vor dem Fernseher mit seinen Kölnern beim 1:0-Erfolg in der Fußball-Bundesliga über den SC Freiburg mitfieberte. Immer wieder zeigt das Video, wie der frühere Paderborner Trainer aufgeregt zwischen TV-Bildschirm und Sofa hin- und her marschiert und dabei poltert: „Leute, wir brauchen den Ball!“

Horstmann mit Bart, aber ohne Mütze

Sogar der Baumgartsche Hund Jory sprang seinem Herrchen bei dessen „Ausrastern“ auf den Rücken. Beruhigen konnte das den impulsiven Geißbock-Coach, der seine Kultmütze auch beim Fernseh-Fußball trug, nicht. Jens Horstmann verfolgte das Spiel seiner Dornberger gegen Neuenbeken ebenfalls auf dem heimischen Fernseh-Apparat. Über den Internetdienst Soccerwatch. Natürlich im Dornberger Dress. „Das gehört sich doch so. Der Bart ist Dank Corona ähnlich, aber Steffen Baumgart hat eine geilere Mütze“, zieht Horstmann einen Vergleich.

Während Baumgart über Sky die Bilder in Echtzeit zu sehen bekam, erhielt Horstmann sie in der zweiten Halbzeit zeitversetzt. Neben ihm verfolgten Dornbergs sportlicher Leiter Thies Kambach und Spieler Manuel Klei die Partie ebenfalls über das Internet. „Plötzlich kriege ich eine Nachricht von Manu, der mir von dem Lattentreffer von Marcel Zaremba berichtet. Diese Szene war bei mir noch gar nicht gelaufen“, berichtet Horstmann. Spoileralarm! Horstmann teilte Klei mit, er möge ihm nichts weiter verraten. Doch die Rechnung ging nicht auf.

Nachrichten an die Vertreter im Stadion

Das 1:1 durch Dominik Kuck spoilerte Thies Kambach unbewusst. Dennoch war Horstmanns Anspannung hoch. „Ich bin schon ein paar Mal aufgesprungen, aber ich bin nicht so der Typ, der den Fernseher anbrüllt“, sagt er. Er sei mehr der stille Beobachter. Die Trainer Horstmann und Baumgart schickten jeweils Nachrichten ins Stadion an ihre Vertreter. Beim TuS war dies Michael Zozmann. „Ich habe nur in der Halbzeit zwei Sätze an Zoze geschickt und die hat er auch erst nach der Besprechung abgehört.“

Baumgart hingegen bombardierte den Kölner Spiel-Analysten gefühlt 90 Minuten mit Anweisungen. Am kommenden Spieltag dürften beide Trainer wieder an der Linie aktiv sein. Horstmann kann sich am Dienstag aus der Quarantäne frei testen.