Ein Bielefelder Sportplatz mit Geschichte(n)

Bielefeld. 19 Jahre alt, einige Blessuren, mehrere Hundert Spiele und etliche Tore: Jetzt wird es Zeit, dass der TuS Dornberg Abschied nimmt. Doch keine Sorge, die Rede ist nicht etwa von einem fußballerischen Talent, das den Landesligisten verlässt, sondern vom Kunstrasen, auf dem der TuS einige unvergessliche Momente erlebte. Am Sonntag kicken die Dornberger ein letztes Mal auf dem Geläuf, dann beginnt der Umbau. In vier bis sechs Wochen kehren die Dornberger dann auf einen modernisierten Platz zurück. Der 22. Mai 2011 hat gleich bei zwei (Ex-)Dornbergern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Thies Kambach und Mario Ermisch. An jenem Sonntag wurde auf dem Dornberger Kunstrasen der Aufstieg in die NRW-Liga perfekt gemacht. Kambach: &bdquo;Daran werde ich mich immer erinnern, gerade auch an die Emotionalität von Mario, die ich so in der Form nie von ihm kannte.“ Aufstieg in die NRW-Liga weckt Erinnerungen Auch Ermisch ist dieser Tag noch sehr präsent. &bdquo;Das war damals eine richtig gute Truppe, die wir da hatten.“ Die Zeiten haben sich mittlerweile geändert. Zwischenzeitlich legten die Dornberger sogar Mal ein Sabbatjahr ein und starteten dann einen geordneten Neuaufbau in der Bezirksliga. Lesen Sie auch: Dornberg hat jetzt eine Co-Trainerin Seit etwa sechs Jahren schwingt Jens Horstmann als Trainer das Zepter beim TuS. Auch er hat ein Highlight auf dem heimischen Geläuf erlebt. &bdquo;Es war der vorletzte Spieltag in der Landesliga-Saison 22/23. Wir spielten gegen Kirchlengern. Wenn wir verloren hätten, wären wir sicher abgestiegen. Wir haben aber gewonnen, und es herrschte eine überragende Stimmung anschließend.“ Ein Dornberger Sieg zum Abschied wäre wichtig Solche Gefühle hätten die Dornberger auch in dieser Saison gern wieder. Horstmann: &bdquo;Wir befinden uns aktuell in einer totalen Abwärtsspirale. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir in jedem Spiel der Außenseiter sein. Uns fehlt die Widerstandsfähigkeit, und die müssen wir uns wieder erarbeiten.“ Am Sonntag wäre ein Erfolgserlebnis gegen DJK Mastbruch ein Anfang. Quasi ein Abschiedsgeschenk an den alten Kunstrasen. Dornbergs erste Vorsitzende Annette Köhne hat den Platzumbau im Juli und August 2005 in vorderster Reihe miterlebt. Damals aber noch nicht als Chefin. &bdquo;Willy Epke hat das seinerzeit in die Wege geleitet, er war der Präsident“, sagt Köhne. 19 Jahre später ist es nun also soweit. Am 10. März soll der Umbau losgehen. Vorsitzende Köhne fühlt sich wie im Urlaub Gönner des Bielefelder Amateurfußballs können den TuS Dornberg bei der Umsetzung des Kunstrasen-Projekts unterstützen. Die nötigen Informationen befinden sich auf der Vereinshomepage. Köhne: &bdquo;Der erste Antrag ist schon vor drei Jahren gestellt worden. Es folgten Planungen, Gutachten und zahlreiche Gespräche.“ Auch Annette Köhne verbindet Erinnerungen mit dem Dornberger Sportplatz. &bdquo;Meine Kinder sind hier groß geworden, und es gibt auch noch viele weitere, emotionale Momente, die ich aber nicht in die Öffentlichkeit tragen möchte.“ Grundsätzlich sei der Dornberger Sportplatz ihr zweites Zuhause. &bdquo;Wir investieren alle unheimlich viel Zeit und Arbeit in den TuS, aber eigentlich ist es hier auch wie Urlaub. Allein die Lage des Sportplatzes ist doch total idyllisch“, meint Köhne. Erste Mannschaft spielt beim TuS Hoberge Auf dem feierte der TuS einige Aufstiege, musste aber auch in Abstiege einwilligen. Ein Bild, welches dem treuen Dornberg-Zuschauer gewiss immer im Kopf bleibt, ist die Platzpflege des mittlerweile verstorbenen Heiner Kuhlmann. Gefühlt vor jedem Heimspiel der ersten Mannschaft zog er den Kunstrasen noch einmal ab. Es sollten schließlich optimale Bedingungen herrschen. Thies Kambach erinnert sich: &bdquo;Der Platz sah immer aus, als sei er gerade frisch verlegt.“ Wenn der Umbau beginnt, ist der TuS Dornberg mit seinen zahlreichen Mannschaften auf ganz Bielefeld verteilt. Vorstandsmitglied Thomas Nottebrock sagt: &bdquo;Die Spiele der ersten Mannschaft werden beim TuS Hoberge-Uerentrup stattfinden. Aber auch andere Vereine unterstützten uns und lassen unsere Mannschaften bei sich trainieren und spielen. Dafür möchten wir unseren herzlichen Dank aussprechen.“

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