
Bielefeld. Der Spielplan der Oberliga bei den Männern ist: luftig. Wie im Vorjahr sind die 17 Teams in zwei Vorrunden-Gruppen eingeteilt worden. Die Bielefelder mit dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und dem TuS Brake treten in der Vorrunden-Staffel 1 mit acht Teams und dem Ziel Klassenerhalt an. Die Parallelgruppe aus dem Süden Westfalens geht mit neun Teams ins Rennen. Und damit am Ende alle schön gleichzeitig in die Auf- und Abstiegsgruppen eingeteilt werden, spielen beide Gruppen nach dem gleichen, für zehn Teams ausgelegten Schlüssel. Das bedeutet bei je sieben Vorrunden-Spielen zwei freie Wochenenden – zusätzlich zu der Pause in den Herbstferien. Bereits an Spieltag 2 treffen der TuS 97 und Brake aufeinander.
Die Männer des TuS 97 erwischt das erste spielfreie Wochenende gleich zum Auftakt. Während der TuS Brake seine Premiere am Wochenende 4./5. September daheim gegen den TV Isselhorst feiert, können die Jürmker sich das Ganze in Ruhe auf der Tribüne anschauen. Je nach erlaubter Zuschauer-Kapazität. TuS-07-Trainer Pierre Limberg dürfte das gefallen. Er kritisiert den Handball-Verband Westfalen wegen der Saisonstart-Terminierung klar: „Wir kommen aus einer Pause von zehn Monaten ohne Wettkampf. Nach den Monaten mit individuellem Training haben wir zwar im Juni wieder angefangen, aber immer dosiert. Und da wir unseren Spielern nicht den Sommerurlaub verbieten, bleibt nicht viel an echter Vorbereitung.“ Am 19. Juli nimmt der TuS 97 das Training wieder auf. Limberg: „Warum fangen wir nicht erst im Herbst an und ziehen es dann durch? Auch über den Jahreswechsel – und dann mit Zuschauern?“
"Ich bin knapp einer Steinigung entgangen"
Andreas Tiemann ist als Vizepräsident und Leiter Spieltechnik beim Handball-Verband Westfalen mit vielen Wassern gewaschen und sagt: „Als ich vor zehn, zwölf Jahren beim HVW angefangen habe, bin ich bei der Frage, ob wir nicht in den Herbstferien durchspielen können, knapp einer Steinigung entgangen.“ Enorm viele Vereinsvertreter hätten damals auf ihren Herbsturlaub gepocht.
Auch der TuS Brake ist somit von 3. Oktober bis zum 22. Oktober spielfrei. Der Aufsteiger beginnt mit einem Heimspiel gegen den TV Isselhorst, Kapitän Jannis Johannmeier weiß: „Das ganze Dorf hat Bock.“ Nach dem Derby in Jöllenbeck haben die Braker dann – wie sollte es anders sein? – frei. „Maßgeschneidert für unsere seniorige Mannschaft“, nennt Johannmeier die Taktung. Die Braker haben derzeit ebenfalls Urlaub und beginnen am 19. Juli wieder.
"Wir nehmen es, wie es kommt"
Der Frauen-Oberligist TuS 97 genießt gerade seine einzige freie Trainingswoche. Trainer Kai Bierbaum war von den ersten Einheiten durchaus angetan. Wenn seine Mannschaft am 12. Juli das Training wieder aufnimmt, hat sie noch acht Wochen bis zum Serienstart in der Neuner-Staffel mit dem gleichen Modus wie bei den Männern und dem Auswärtsspiel gegen Petershagen. Bierbaum: „Das sollte reichen. Wir nehmen es, wie es kommt. Da bin ich zuversichtlich, weil die Mädels wirklich sehr, sehr fleißig waren im Lockdown.“ Die Lücke auf dem Torhüter-Posten hat der TuS 97 jetzt mit Lena Sagalski vom Landesligisten TG Herford geschlossen. Die Heimspiele will der Fast-Neu-Oberligist weiterhin samstags um 17.45 Uhr austragen. Wenn die Heimspiel-Wochenenden nicht mit denen der Männer kollidieren. In der Hinrunde ist dies glich dreimal der Fall. Dazu gibt es drei Überschneidungen mit den Brakern, die traditionell samstags um 19 Uhr anwerfen. Aber irgendwas ist ja immer.