Bielefeld. Weiter ging die Reise in internationale Gefilde für die 3x3-Basketballer des TSVE. Zuletzt machten sie Station in Frankreich. Zudem steht die Europameisterschafts-Qualifikation an. Zwei Bielefelder sind im finalen Kader dabei.
In Saverne, einige Kilometer westlich von Straßburg gelegen, lief es am Wochenende erfolgreich für das „Team Bielefeld“. Mit 22:17 gewann die heimische Formation im Finale gegen „Sans déconner“ aus Frankreich. Spieler Jannik Lodders sagte: „Wir sind immer besser aufeinander abgestimmt, das hilft uns insbesondere, auch in engen Schlussphasen überlegte und richtige Entscheidungen zu treffen.“ So gelang im Viertelfinale ein 19:18-Sieg nach zehn Minuten gegen das schweizerische 3x3-Topteam aus Lausanne.
Für Challenger-Turniere in Frankreich qualifiziert
Lodders spielte dabei neben Samuel Mpacko und Alan Boger – der zum wertvollsten Spieler, dem MVP, avancierte – mit Christopher Kleinkes zusammen. Der 20-jährige 2,07-Meter-Mann ist gebürtiger Bielefelder, spielt aber seit einigen Jahren in den Nachwuchsteams der Paderborn Baskets und ist auf dem Sprung in die Pro A. Nun möchte er sich beim TSVE im 3x3 ausprobieren und konnte die Bielefelder mit seinen Stärken in Saverne sinnvoll ergänzen. Denn Bastian Landgraf nutzte derweil daheim die Zeit, um sich nach seiner Verletzung wieder auf die nötige hundertprozentige Fitness zu bringen. Von zu Hause verfolgte TSVE-Abteilungsleiter Emre Atsür das Turnier und freute sich, dass der TSVE durch den Turniersieg nun für zwei hochklassige Challenger-Turniere des Basketballweltverbandes FIBA Anfang Juli in Frankreich qualifiziert ist.
Am Montag ging es im letzten Lehrgang des deutschen 3x3-Nationalteams vor der Abreise nach Tel Aviv zur EM-Qualifikation am Freitag darum, sich für den Turnierkader zu empfehlen. Bundestrainer Matthias Weber entschied sich schließlich für Bastian Landgraf und Alan Boger, dazu kommen zwei Akteure aus Düsseldorf.
Ausbau des Leistungssport-Standorts Bielefeld
Die Trainingseinheit fand in der Sporthalle des Helmholtz-Gymnasiums statt. Eine Ehre für NRW-Sportschulen-Koordinator Thomas von Gradowski: „Der 3x3-Basketball ist ein weiterer Schritt für den Ausbau des Leistungssport-Standorts Bielefeld.“ Die Stadt habe Kapazitäten, aber auch Ressourcen, um mehr Hochleistungssport vor Ort anzusiedeln. Das Helmholtz biete mit seiner Infrastruktur, inklusive der im Bau befindlichen Sporthalle gegenüber der Schule an der Ravensberger Straße samt zweier neuer Outdoor-3x3-Basketballfelder, optimale Bedingungen, um Spitzensport zu fördern.
Dies solle laut von Gradowski und Atsür künftig durch eine verstärkte Kooperation der Schule mit dem TSVE in dieser modernen und bei jungen Menschen angesagten Basketball-Disziplin sichtbar sein. Über die weitere Ausgestaltung der Pläne werden sich die Protagonisten des Helmholtz-Gymnasiums in den Ferien mit Atsür und dem TSVE-Vorstand austauschen.
"Ich glaube,ich passe gut ins Team"
Jannik Lodders fliegt derweil am Ende der Woche nicht mit Israel. Dennoch gilt der 28-Jährige mittlerweile als fester Bestandteil des Teams Bielefeld und ist im erweiterten DBB-Aufgebot. Einen Monat nach seinem Premierenturnier im kroatischen Lipik harmoniert der Hannoveraner sehr gut mit seinen TSVE-Mitspielern: „Ich glaube, ich passe gut ins Team und es macht mir bisher viel Spaß.“ Nach vielen Jahren in der ProA verabschiedete sich Lodders im Frühjahr vom Fünf-gegen-Fünf und seinem Team Phoenix Hagen, um sich dem 3x3-Basketball zu verschreiben.
Die Variante auf einen Korb hatte er zuvor gelegentlich gespielt. Die offene Sportart ist besser vereinbar mit seiner beruflichen Laufbahn, die ihn zurück nach Hannover führte. So trainiert er derzeit rund dreimal in der Woche abends im Teamtraining mit Bastian Landgraf, Alan Boger und Co. und arbeitet in Hannover parallel an seiner Fitness, um den speziellen Anforderungen der körperlicheren Basketballvariante gerecht zu werden. Mit gutem Zusammenspiel, cleverer Abwehrarbeit und sehenswerten Dunkings dankte Lodders dem TSVE bereits für die Möglichkeit.