Bielefelder Sportler mit Zuversicht in 2021

Spielzüge auf dem Feld statt Yoga

Carina Siemes, Football-Spielerin der Bulldogs Ladies, freut sich auf’s Huddle

Im Wartestand: Bald möchte Carina Siemes ihre Football-Ausrüstung anziehen und mit dem Team trainieren. privatfoto | © privatfoto

17.03.2021 | 17.03.2021, 23:00

Bielefeld. Während des Studiums in Münster fand Carina Siemes den Weg zum American Football. Zwar spielt die 24-jährige Defensivspielerin (Cornerback) seit Herbst 2019 bei den Bielefeld Bulldogs Ladies, wartet aber aufgrund der Pandemie noch auf ihre erste Spielzeit. Nun hofft die Chemikerin, dass es im April wieder gemeinsam rausgeht, möchte mit ihrem Team allerdings nichts überstürzen.

Hallo Frau Siemes, worauf freuen Sie sich am meisten für die Zeit nach Corona?

Nicht mehr allein Sport treiben zu müssen. Im Team muss sich jede auf die Mitspielerin verlassen können und man darf sich nicht hängen lassen. Umso mehr habe ich das gemeinsame Online-Training schätzen gelernt, und es macht mir Spaß. Abseits vom Football auch auf Metal-Konzerte und Festivals mit Freunden.

Wie ist das aktuelle Befinden?

Mental ist alles in Ordnung, körperlich könnte es besser sein. Ich war schon mal deutlich fitter.

Einmal die Woche Online-Training

Wie halten Sie sich fit?

Wir machen einmal die Woche Online-Training. Hauptsächlich mit Dehnübungen und Yoga. Wir haben zudem einiges an Material und ich mache eigene Football-Übungen. Diese sind jedoch nur sehr begrenzt ein Ersatz fürs Teamtraining. Ich gehe derzeit auch viel spazieren.

Inwieweit hat Sie die Pandemie und Ihre Folgen in Ihrer sportlichen Entwicklung zurückgeworfen?

Abseits von der schlechteren Fitness fehlen mir die Erfahrungen im Football von weit über einem Jahr. Theoretisch kann ich die Situationen auf dem Feld und mit verschiedene Spielzügen nicht annähernd ersetzen.

Welche Lehren ziehen Sie aus dieser Zeit mit Corona?

Für mich haben die vergangenen Monate verdeutlicht, wie wichtig offene und ehrliche Kommunikation in allen Lebensbereichen ist.

Persönliche Kontakte schätzen gelernt

Was würden Sie im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit so nicht mehr machen?

Ich würde einiges anders priorisieren – wie ich den Sport und das Alltagsleben gestalte. Zudem würde ich bei einer Krankheit nie mehr wie früher ohne Maske zum Arzt und die Leute im Wartezimmer so womöglich versehentlich infizieren.

Was haben Sie am meisten schätzen gelernt in der Zeit mit Corona?

Definitiv den jetzt fehlenden, persönlichen Kontakt zu Menschen, insbesondere zu Familie, Freunden und Teamkolleginnen.

"Mein altes Fitnesslevel erreichen"

Was werden Sie als Erstes tun, wenn die Einschränkungen durch Corona vorbei sind?

Beim Football-Training einen richtigen Huddle machen, also mit dem Team dicht gedrängt im Kreis stehen, sich gegenseitig schreiend motivieren und dabei springen und tanzen.

Welche sportlichen Ziele haben Sie für 2021?

Zunächst einmal möchte ich mein altes Fitnesslevel erreichen oder sogar noch übertreffen. Zudem ist mein Ziel, wieder zu trainieren, wenn es möglich ist. Um dann als Mannschaft auf Freundschaftsspiele oder gar Wettkämpfe hinzuarbeiten – das wäre schön.