
Bielefeld. Der TuS Brake lag zurück. Mit 0:1. Danach nie mehr. Bis der 35:31 (16:14)-Sieg endlich feststand, waren die Schützlinge von Coach Zygfryd Jedrzej immer am Drücker. Nicht gegen irgendeinen Mitkonkurrenten aus dem Mittelfeld oder gar einem Abstiegskandidaten, sondern gegen den Tabellenzweiten HSG Altenbeken/ Buke.
Durchschnittlich alle 55 Sekunden ein Treffer. Die Fans in der Braker Sporthalle bekamen etwas geboten für ihr Eintrittsgeld. Aber es war keineswegs nur Scheibenschießen. „Wir haben nicht ohne Abwehr gespielt. Gerade am Anfang standen wir sehr gut in der Defensive", sagte Jedrzej, der mit dem gesamten Auftritt seiner Mannschaft hoch zufrieden war. Für die Braker kamen zwei Ausfälle vor diesem Spiel gegen den Hochkaräter erschwerend hinzu: Der einzige Linksaußen Jannis Johannmeier und der etatmäßige Spielmacher Jan Ober fehlten.
»Durch unsere Zeitstrafen kamen die mehr zur Geltung«
Bis zur 20. Minute war Brake bei Zwischenständen von 8:4, 10:7 und 12:9 dominant. „Dann", so beschreibt der TuS-Coach, „kam ein kleiner Bruch ins Spiel. Wir bekamen ein paar Zeitstrafen, durch die Altenbeken mehr zur Geltung kam." Auf ein Tor kamen die Paderborner mehrfach ran (12:13, 13:14, 14:15). Ex-Drittligaspieler Felix Bahrenberg hielt die HSG in Schlagdistanz. Doch auch er vermochte es nicht, sein Team in Führung zu bringen. Stattdessen setzte sich Brake pünktlich zur Pause wieder auf 16:14 ab.
Nachdem Seitenwechsel war von Erschöpfung auf beiden Seiten weiter nichts zu spüren. Die Schlagzahl blieb hoch. Jedrzej erkannte: „Es war von der ganzen Spielführung sehr gut von uns." In der 37. Minute hatte sich Brake ein kleines Polster erarbeitet (21:17). „Das Tempo war hoch und dadurch fielen viele Tore über die erste und zweite Welle", beschrieb der TuS-Trainer. Innerhalb von zwei Minuten war Altenbeken wieder dran (20:22), dann preschten die Gastgeber wieder vor (25:20, 44.). Die Achterbahnfahrt begeisterte die Fans: „Wir haben es am Ende – klassisch für uns in dieser Saison – noch einmal spannend gemacht. Aber wir haben eben auch eine unglaubliche Heimstärke. Und wir sind wohl so etwas wie deren Angstgegner", sagte der neunfache Torschütze Luis Merschieve. Beim 33:31 zweieinhalb Minuten vor Schluss hielt Torwart Mirko Seliger einen Siebenmeter. Niklas Schulze, der für Johannmeier eingesprungen war, machte mit dem 34. Treffer den Deckel drauf.
Brake: Seliger/Ruhenstroth; L. Merschieve (9), Poppe (1), Lause (1), Braunheim (1), Tiemann (2), Schulze (9/6), Lorge (4), M. Merschieve, Hippe (4), Schüpping (4).