

Bielefeld. Nur ein Trikot hielt der Belastungsprobe nicht stand. Als sein Team beim Turnier im Heeper Dom über 90 Minuten am Stück spielte, stand der Linkshänder der TSG A-H Bielefeld, Marius Schrage, am Ende in Fetzen auf dem Feld. Das zerstörte Leibchen des Neuen stand keineswegs symbolisch für die Eindrücke, die das Team von Leif Anton hinterließ.
Der erste Auftritt vor eigenem Publikum wurde zur Punktlandung. Der neu verlegte Boden in der Heeper Sporthalle durfte exakt ab 12 Uhr betreten werden. Turnierbeginn: 14 Uhr. Das frische Geläuf, auf dem die Bielefelder allerdings wohl nur einmal in der Saison zum Spiel antreten werden, entpuppte sich als gutes Pflaster. In der ersten Partie der Gastgeber gegen die Bundesliga-A-Jugend von GWD Minden sprang ein 23:16-Sieg heraus. In den zweimal 20 Minuten ließ Coach Anton mehrere Abwehrsysteme spielen und wechselte aus seinem 14er-Stammkader, der noch durch die A-Jugendlichen Jannis Heidemann und Jannick Osha ergänzt wurde, bereits großzügig durch.
Unmittelbar danach ging es gegen den niedersächsischen Oberligisten SF Söhre. Die Gäste aus dem Hildesheimer Vorort werden vom ehemaligen Nationalspieler Sven Lakenmacher trainiert und haben einige Talente des großen Nachbarn Eintracht Hildesheim in ihren Reihen. In den zweimal 25 Minuten präsentierte sich der körperlich unterlegene Gegner als spielstark, taktisch gut eingestellt und mit einem starken Keeper. Die TSG musste sich strecken, um einen 17:16-Erfolg einzufahren.
»Wir sind auf alles getroffen, was uns auch in der Liga erwarten wird«
"Wir sind auf alles getroffen, was uns auch in der Liga erwarten wird", sagte Leif Anton im Anschluss an den Marathonauftritt in der zum Schneiden schwül-heißen Hallenluft. "Eine kompakte 6:0-Deckung, Spiel mit einem siebten Feldspieler oder eine Truppe, die schnell nach vorne stürmt und ihr Heil im Tempospiel sucht." Auch wenn es hier und da noch etwas knirschte - die Chancenauswertung gegen Söhre war bisweilen schwach und die Deckung stand gegen Minden einige Male zu offen - war der Coach zufrieden. Zurecht, denn man sah ein Team, das trotz des großflächigen Umbaus bereits gefestigt und eingespielt wirkt. Die 6:0-Abwehr arbeitet bereits gut und die Durchschlagskraft der Angriffshünen blitzte immer wieder auf. "Ab sofort geht es in die unmittelbare Saisonvorbereitung", erklärte Anton. Soll heißen: In den kommenden zwei Wochen wird der Coach eine Anfangsformation für das Auftaktspiel in Möllbergen festlegen.
Bei den Braker Handballtagen präsentierte sich Verbandsligist TuS Brake zweimal dem eigenen Publikum. Gegen Oberligist CVJM Rödinghausen gab es am Freitag eine knappe 22:25-Niederlage. Gegen den hessischen Verbandsligisten HSG Baunatal setzte sich der TuS sicher mit 36:27 durch. Der Auftritt beim eigenen Werbewochenende wurde allerdings teuer erkauft: Kreisläufer und Linksaußen Luca Werner zog sich eine Kreuzbandverletzung zu und wird für unbestimmte Zeit ausfallen.