

Bielefeld. Dafür, dass Christian Butt erst seit drei Jahren Tischtennis-Abteilungsleiter beim TuS Brake ist, hat er wohl schon mehr einschneidende Ereignisse erlebt, als ihm lieb ist. Ein Team, das auseinanderfiel. Ein gnadenlos deutlicher Abstieg ohne einen einzigen Sieg. Und ein Neuanfang, mit dem die Tischtennisspieler ein Zeichen setzten, als sie zwei Frauen in ihre bis dato ausschließlich von Männern geprägte erste Mannschaft integrierten.
31 Jahre ist Butt jung, dazu Mannschaftsführer des aktuell achtklassigen Braker Landesliga-Teams. "Perspektivisch würde ich gerne mal wieder eine Liga höher spielen", sagt Butt, dafür aber müssten die Rahmenbedingungen passen. Entscheidenden Anteil daran hat nicht zuletzt Butt selbst, der 2016 zum Abteilungsleiter Tischtennis gewählt und seitdem Jahr für Jahr auf seinem Posten bestätigt worden ist. Damit vertraut die Sparte einem waschechten Braker - hier hat der Einkäufer im Logistikwesen seine Kindheit verbracht, mittlerweile wohnt er allerdings in Gellershagen.
Kurz nach dem Start ins Amt brach die Truppe auseinander
Die Vereinskarriere begann für Butt als Dreijähriger, früh versuchte er sich im Fußball, ehe es 1997 zum Tischtennis ging. Schnell war klar, dass diese Sportart künftig Priorität genießen würde - "trotzdem habe ich mit dem Fußball nie aufgehört", sagt Butt. Heute spielt er in der dritten Mannschaft des VfL Schildesche, die Jagd nach dem runden Leder ist allerdings lediglich Ausgleichssport. Im Fokus steht für Christian Butt immer die Platte.
Seit etwa acht Jahren engagiert sich der 31-Jährige ehrenamtlich, zu Beginn kümmerte er sich allen voran um den Nachwuchs. "2011 habe ich als Jugendtrainer angefangen, 2013 wurde ich zum Jugendleiter ernannt", erinnert sich Butt. 2016 folgte dann die Wahl zum Abteilungsleiter - ein Posten, den der Mannschaftskapitän gerne annahm. "Ich habe sofort zugesagt und mache es bis heute sehr, sehr gerne."
Dabei war schon das erste Amtsjahr von einigen Turbulenzen begleitet. "Kurz nachdem ich angefangen habe, ist uns fast die ganze erste Mannschaft weggebrochen, sodass zur Saison 2016/17 die zweite Mannschaft plötzlich zur ersten wurde." Diese konnte das Niveau der sechstklassigen NRW-Liga nicht mehr mitgehen, ein sang- und klangloser Abstieg ohne einen einzigen Sieg war die Folge. "Aber alle hatten den Kopf oben und es ist wieder Ruhe eingekehrt", rekapituliert Butt. "Darauf war ich ziemlich stolz."
Butt musste eine wichtige Entscheidung verantworten
Wenig später musste Butt eine wichtige Entscheidung verantworten, denn Brake trat zur darauffolgenden Saison nicht in der Verbands-, sondern der achtklassigen Landesliga an. Begleitet war dieser Rückschritt von enormen Personalproblemen, die Butt heute als den schwierigsten Moment seiner Amtszeit betrachtet. "Wir haben kaum Leute gefunden, bis uns eine neue Spielordnung gerettet hat", erinnert er sich. Diese erlaubte es, Frauen als Ergänzung in Herrenteams unterer Klassen zu nominieren - Brake reagierte prompt und verpflichtete Christiane Thöne und Vanesja Lampe aus Schloß Holte, Lampe ist noch heute für den TuS aktiv.
Den größten Teil seiner Arbeit mache die Organisation vor den Spielzeiten aus. Die Abgabe der Aufstellungen für alle Mannschaften, neue Punktelisten und Sperrvermerke, die den Einsatz in mehreren Mannschaften während einer Saison verhindern, all das bereitet Aufwand. Darüber hinaus beschafft Christian Butt auch neues Material. Neue Spieler vermittelt er gerne, "denn die werden immer gebraucht." Für sie ist der Mannschaftsführer auch der erste Ansprechpartner. Hervor hebt er abschließend seine Stellvertreter Volker Nordmeyer und Ralf Pohlmann. "Eine solche Arbeit lässt sich nur im Team verrichten."
Zur Person: Christian Butt
- Alter: 31 Jahre
- Verein: TT Brake
- Beruf: Einkäufer im Logistikwesen
- Familienstand: ledig, in einer Beziehung
- Ehrenamt: Abteilungsleiter Tischtennis beim TuS Brake, Nachwuchstrainer, Sportlicher Leiter der 1. Mannschaft
- Auszeichnungen: noch keine
- Motto: „Alleine lässt sich kein Ehrenamt ausfüllen, das Team dahinter ist genauso wichtig."