Köln/Rödinghausen

Fans des SV Rödinghausen auf Tour: Eine Auswärtsfahrt mit Hindernissen

Wie Manfred Winter und seine drei Begleiter das Auswärtsspiel des Fußball-Regionalligisten SV Rödinghausen in Köln erlebten

SVR-Fans on Tour: Auch wenn der SV Rödinghausen auswärts antritt, ist Mitfiebern angesagt. Eine kleine Fanschar der Wiehenelf ist regelmäßig bei den Auswärtsspielen (wie hier bei Borussia Dortmund II) mit dabei und nimmt dafür einige Anstrengungen auf sich. | © Nico Ebmeier

01.10.2019 | 01.10.2019, 07:01

Köln/Rödinghausen. Im Stau gestanden, den Anpfiff verpasst und auch noch eine Niederlage erlebt: Es hätte deutlich besser laufen können für Manfred Winter und seine Begleiter, die am Samstag den Fußball-Regionalligisten SV Rödinghausen zum Auswärtsspiel beim 1. FC Köln II begleiteten. Die Begegnung ging aus Rödinghauser Sicht mit 0:1 verloren, doch ein echter SVR-Fan wie Manfred Winter lässt sich davon nicht unterkriegen. Hier sein "Spielbericht":

"Nachdem ich die Galavorstellung des SVR in Dortmund urlaubsbedingt verpasst habe, freue ich mich auf das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln 2. Erwin, mein Platznachbar im Wiehenstadion, holt mich um 10.30 Uhr ab. Er hat seit 2014 eine Dauerkarte für die Spiele des SVR und wir sind gemeinsam auch bei fast allen Auswärtsspielen dabei. Heute fahren wir nach Herford zu Olaf und Martina, die uns mit nach Köln nehmen werden. Die Beiden sind ebenfalls Dauerkarteninhaber und auch auswärts bei fast allen Spielen dabei. Wir waren in dieser Saison schon gemeinsam bei den SVR-Spielen in Aachen und in Haltern.

»Ich beginne zu ahnen, dass es ein gebrauchter Tag werden könnte«

Um 11 Uhr geht es gut gelaunt und optimistisch auf die A 2. Nach 30 Minuten stehen wir das erste Mal im Stau. Eine Ölspur nahe der Abfahrt Gütersloh führt dazu, dass aus drei Fahrspuren eine wird. Das kostet uns ca. 45 Minuten. Als wir wieder freie Fahrt haben, regnet es in Strömen. Olaf lässt sich aber nicht beirren und fährt ruhig und besonnen durch die Regenwand. Während der Fahrt wird eifrig gefachsimpelt, besonders die Themen "Drittliga-Lizenz" und "Stadionumbau" werden ausgiebig diskutiert. Am Kamener Kreuz geht es auf die A 1, es läuft gut, bis wir 30 Kilometer vor dem Ziel erneut im Stau stehen.

Allmählich wird uns klar, dass wir es nicht rechtzeitig zum Anpfiff im Stadion schaffen werden. Zu allem Überfluss führt uns das Navi dann auch noch mitten durch die Stadt, es geht im Schritttempo durch die City, während das Spiel schon 15 Minuten läuft. Dann meldet sich der Toralarm des Handys: die Kölner sind in Führung gegangen. Ich beginne zu ahnen, dass es ein gebrauchter Tag werden könnte. Nach ziemlich genau vier Stunden erreichen wir das schmucke im Wald direkt neben dem Geißbockheim gelegene Franz-Kremer-Stadion. Wir kommen passend zum Anpfiff der zweiten Halbzeit.

Am Imbissstand versorgen wir uns mit Bratwurst und Pommes, Erwin gönnt sich ein kühles Helles. Vielleicht entschädigt uns ja die Leistung unserer Mannschaft in der zweiten Hälfte für die lange und verspätete Anreise. Aber diese Hoffnung erfüllt sich nicht, die Kölner lassen nicht viel zu, so gibt es nur eine Chance durch Simon Engelmann, die der Kölner Torwart zunichte macht. In der Nachspielzeit treffen die Gastgeber mit einem fulminanten Schuss noch die Latte des SVR-Tores. Schließlich pfeift der Schiedsrichter ab: die zweite Saisonniederlage ist perfekt und zum ersten Mal ist der SV Rödinghausen ohne Torerfolg geblieben.

Ziemlich geknickt machen wir uns auf den Weg durch den Wald zurück zum Auto. Es geht direkt auf die A 4, die Fahrt quer durch die City ersparen wir uns diesmal. Die Stimmung ist gedrückt, Olaf hat das Radio eingeschaltet und wir hören die Reportagen der Bundesligaspiele. Bis auf einen Stau am Kreuz Leverkusen kommen wir gut durch, am Rastplatz Rhynern machen wir noch eine Kaffeepause, und um 18.50 Uhr sind wir wieder in Herford. Olaf hat fast sieben Stunden am Steuer gesessen und sich einen ruhigen Abend verdient - Niederlage hin oder her.

Es war eine Auswärtsfahrt mit Hindernissen, und das Ergebnis des Spiels war aus unserer Sicht enttäuschend. Aber wir sind uns einig: Beim nächsten Auswärtsspiel sind wir natürlich wieder dabei.