Bielefeld

Frauen und Männer der Wasserfreunde schaffen Klassenerhalt

Schwimmen: Frauen- und Männer-Teams der Wasserfreunde sichern in Essen den Klassenerhalt beim DMS-Wettbewerb in der 2. Bundesliga

Ein Grund für strahlende Gesichter: Die Aktiven der Wasserfreunde freuen sich über den Klassenerhalt in der 2. Liga. | © Peter Unger

05.02.2020 | 05.02.2020, 06:20

Bielefeld. Trotz krankheitsbedingter Umstellungen feierten die Wasserfreunde sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen den Klassenerhalt beim Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen (DMS) in der 2. Bundesliga.

Während die Frauen bei ihrer rekordverdächtigen 15. Teilnahme in Folge mit 18.896 Punkten und einem neunten Platz lange Zeit bangen mussten, war der Klassenerhalt für die Männer (19.448 Punkte/8. Platz) nie gefährdet, obwohl die Voraussetzungen alles andere als ideal waren.

„Mit Lena Rosenstengel fehlte uns eine der fleißigsten Punktesammlerinnen aus dem Vorjahr, und Annika Günzel absolvierte nach reduziertem Training nur einen Start", erläuterte Wasserfreunde-Trainer Christof Taube. Noch schwerer wogen bei den Männern die Ausfälle von Punktebringer Gerrit Lüngen nach einem Bänderriss und von „Schmetterling" Niklas Klingenberg nach Schulterproblemen. Allerdings wurden sie durch Malte Rohden, ehemals Ahlener SG, und Alessandro Tasso, italienischer Top-Schwimmer, gut vertreten. „Die beiden waren unser Glück", so Taube. Tasso (2.984 Punkte) und Rohden (2.908) sorgten für die meisten Punkte im starken Männer-Team – noch vor den ebenfalls herausragenden Stammkräften Janne Lüngen (2.866) und Gabriel Lotz (2.847). Zudem verbesserte Lüngen den Vereinsrekord von Alexander Teubert über 200 m Rücken auf 2:07,38 Minuten. Neu in der Rekordliste ist auch Alessandro Tasso mit 57,31 über 100 Meter Rücken.

»Pia Kleinebekel ist wie ein Uhrwerk geschwommen«

Einen Rekord für die Ewigkeit dürfte Karolin Taube (ehemalige Pult) aufgestellt haben. Sie ist die erste und einzige Schwimmerin der Wasserfreunde, die von 2005 bis 2020 zum 15. Mal in Folge für die Wasserfreunde in der 2. Liga startete. Obwohl sie krankheitsbedingt geschwächt nicht ihre Bestmarken abrufen konnte, sammelte sie viermal – über 200 m Freistil (2:06,50 min/665 Punkte), 200 m Rücken (2:20,19/615), 400 m Freistil (4:34,94 min/615) und über 400 m Lagen (5:06,41 min/603) die meisten Punkte.

Ebenso herausragend waren die Leistungen von Lara Pohlmann (20), die sich trotz reduzierter Trainingsumfänge noch mal in eine Top-Form brachte – u.a. über 50 m Freistil (27,38 sec/587) und 100 m Freistil (59,76 sec/594). Fleißigste Punktesammlerinnen waren neben Taube (3.082 Punkte) und Pohlmann (2.859 Punkte) die 15-jährige Lina Haberstroh (2.810 Punkte), die besonders über 200 m Lagen (2:24,79 min) und 400 m Lagen (5:12,30 min) glänzte. Ihre ein Jahr ältere Schwester Anna absolvierte 50 m Freistil in 28,70 Sekunden. Genauso überzeugend waren die Leistungen von Ilka Bathge (2.748), die sich auf den Freistil-Strecken stark und auf den Bruststrecken solide präsentierte, sowie von Pia Kleinebekel (2673 P.), die ihren eigenen Rekord über 1.500 m Freistil (18:30,45 min) knackte und über 200 m Rücken (2:27,60 min) eine weitere Bestzeit erzielte. „Pia ist wie ein Uhrwerk geschwommen", lobte Christof Taube. Europarekordlerin und Masterschwimmerin Carla Beckmann (2071) fehlte bei der DMS die Lockerheit. Sie blieb unter ihren Erwartungen und erzielte über 50 Meter Schmetterling (30,37 sec) ihre beste Leistung. Brustschwimmerin Nele Sophie Reinke (1.586 Punkte) steigerte sich, was ihre Zeiten belegen: 50 m (34,98 sec), 100 m (1:17,28 min) und 200 m Brust (2:47,58 min).

»Das war eine komplizierte DMS in diesem Jahr«

„Die individuellen Leistungen waren bei den Männern in diesem Jahr deutlich besser als bei den Frauen", urteilt Christof Taube. Er lobte den Punktbesten bei den Männern: „Alessandro Tasso hat nur eine Woche trainiert – der kann es einfach." Tassos Zeiten: 100 m Freistil (52,43 sec), 100 m Lagen (59,35 sec), 200 m Lagen (2:12,98 sec) und 50 m Rücken 26,82 sec). Ebenso respektabel waren die Leistungen von Malte Rohden über 100 m Brust (1:04,98 min), 200 m Brust (2:21,63 min), 200 m Rücken (2:12,58 min) und 200 m Lagen (2:10,75 min). Die vierthöchste Gesamtpunktzahl erreichte Sprinter Gabriel Lotz (2.847) mit starken Zeiten über 100 m F (52,98 sec) und über 100 m L (1:01,22 min). Bis zuletzt offen war der Start von Timo Pohlmann, der dann u.a. über 100 m Schmetterling (57,81 sec) vollends überzeugte. Das gilt auch für den 15-jährigen Youngster im Team, Leon Uwarow, der eine neue Bestmarke über 200 m Freistil (1:56,91 min) erzielte.

Vasileios Tekidis (19) schwamm bei seinem letzten Auftritt für die Wasserfreunde über 1.500 m Freistil gute 16:43,73 Minuten. Philipp Strehle (23) scheiterte erneut denkbar knapp an der 26 Sekunden Marke über 50 m S (26,01 sec). Große Freude bei Torben Knollmann, der sein Leistungstief überwunden hat, und sich mannschaftsdienlich über 400 m Lagen (4:51,51 min) und 200 m Brust (2:38,10 min) einbrachte. Dasselbe gilt für Fabian Mund über 50 m Brust (30,55 sec).

„Das war eine komplizierte DMS in diesem Jahr", lautet das Fazit Taubes. „Stimmungsmäßig haben wir eine Top-DMS erlebt – von den Leistungen bei den Männern auch. Die Frauen überzeugten kämpferisch, besonders nach der Aufholjagd im zweiten Abschnitt."