Bielefeld

Land NRW gibt 300 Millionen Euro für marode Sporstätten

Nordrhein-Westfalen möchte marode Sportstätten sanieren und nimmt dafür große Summen in die Hand. Auch die Bielefelder Klubs melden Bedarf

18.10.2019 | 18.10.2019, 06:30
Information vor Ort: Stadtsportbund-Präsident Detlef Kuhlmann (v. l.) und Michael Menzhausen, Vorsitzender der Sportfreunde Sennestadt, hier im Gespräch mit Simone Theile (Landessportbund Duisburg) und Detlef Berthold, Referatsleiter Sportstätten in der Staatskanzlei NRW. - © Peter Unger
Information vor Ort: Stadtsportbund-Präsident Detlef Kuhlmann (v. l.) und Michael Menzhausen, Vorsitzender der Sportfreunde Sennestadt, hier im Gespräch mit Simone Theile (Landessportbund Duisburg) und Detlef Berthold, Referatsleiter Sportstätten in der Staatskanzlei NRW. | © Peter Unger

Bielefeld. Von einem sporthistorischen Moment und einem Novum für Nordrhein-Westfalen und die Region sprach Professor Dr. Detlef Kuhlmann beim Treffen vor gut 220 Funktionsträgern aus Vereinen und Kommunen in OWL. Sowohl das Thema "Moderne Sportstätten 2022" als auch die Resonanz durch wichtige Persönlichkeiten des Sports waren für den neuen Stadtsportbund-Präsidenten Anlass genug, die Veranstaltung im großen Saal des neuen Rathauses entsprechend zu würdigen.

"Aktuell sind in Bielefeld etwa 40 Vereine förderungswürdig"

Zur Behebung des massiven Modernisierungs- und Sanierungsstaus bei Sportstätten hat die Landesregierung aktuell das Sportstättenförderprogramm "Moderne Sportstätten 2022" aufgelegt, wie Detlef Berthold anschließend ausführte. "Die Kollegen in meinem Referat, aber auch beim Landessportbund sowie der NRW-Bank haben im letzten Jahr die Rahmenbedingungen für dieses Programm erarbeitet", erläuterte der Referatsleiter Sportstätten in der Staatskanzlei NRW. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe wird das Programm an zwölf Orten Vereinsvertretern im ganzen Land vorgestellt - unter anderem auch in Bielefeld und Paderborn.

Bis zum Jahr 2022 stellt das Land Nordrhein-Westfalen insgesamt 300 Millionen Euro zur Verfügung, von denen Sportvereine und -verbände in einem enormen Ausmaß profitieren können. Konkret zielt das aufgelegte Programm "Moderne Sportstätte 2022" auf die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten, die sich im Eigentum von Sportvereinen oder -verbänden befinden beziehungsweise gepachtet oder langfristig gemietet sind.

"Ich freue mich schon sehr darauf, zu hören, wie die einzelnen Stadtsportverbände, die Vereine, die Stadtsportbünde, mit Ideen unser Land nach vorne bringen. Unsere Gebäude verschönern, die energetische Sanierung vorantreiben, in die digitale Sportwelt einsteigen - was immer ihnen einfällt", sagte die für Sport zuständige Staatssekretärin Andrea Milz (CDU) in einem Einspieler.

Der für Sportstätten in der Staatskanzlei NRW zuständige Referatsleiter Detlef Berthold griff den Faden auf und informierte ausführlich über die Förderziele, die Antragsvoraussetzungen und -berechtigungen, die förderfähigen Maßnahmen sowie über Verfahrensabläufe. Konkret wird der Stadtsportbund in Bielefeld die Anträge aus den Vereinen sammeln, sichten und bewerten. Am Ende wird in Zusammenarbeit mit den Vereinen eine Prioritätenliste erstellt, die Grundlage für den Förderantrag ans Land ist.

Weitere Informationsveranstaltung für den 28. November geplant

"Aktuell sind in Bielefeld etwa 40 Vereine förderungswürdig", schätzt Karl-Wilhelm Schulze vom Stadtsportbund. "Das sind in der Masse Reitvereine und Tennisvereine, aber auch Schützenvereine." Karl-Wilhelm Schulze betont noch einmal, dass diese Veranstaltung für Ostwestfalen war. "In ganz OWL gibt es mit Bielefeld nur eine kreisfreie Stadt und nur einen Stadtsportbund, das ist der Bielefelder.

Und als Stadtsportbund geben wir Förderempfehlungen ab. Durch das Bielefelder Modell mit der Sportpauschale haben wir auch Erfahrung mit solchen Förderinstrumenten, das haben andere nicht. Dadurch gibt es auch ein transparentes Verfahren, etwa wie man sich bewirbt oder welche Kriterien angewandt werden. Und das können wir jetzt wunderbar auf dieses Förderinstrument übertragen."

Aus dem aktuellen NRW-Förderprogramm werden 4,5 Millionen Euro nach Bielefeld fließen. Entsprechend groß war das Interesse einiger Bielefelder Vereinsvertreter an diesem Informationsabend. Der Landesregierung war besonders daran gelegen, ein möglichst unbürokratisches Verfahren für die zumeist ehrenamtlich geführten Vereine zu entwickeln. So freute sich Uwe Schmidt vom Jöllenbecker Reitverein, dass die Antragskriterien vereinfacht wurden.

Nach Stand der Dinge möchten die Jöllenbecker zwei Projekte einreichen. Zum einen möchten sie ihre Ställe modernisieren, zum anderen möchten sie eine kleinere Reithalle für das Kinderreiten errichten. Uwe Schmidt: "Mittlerweile ist der Bedarf so groß, dass wir eine lange Warteliste für das Kinderreiten haben." Noch nicht spruchreif ist dagegen ein mögliches Projekt der Sportfreunde Sennestadt.

"Wir haben tatsächlich ein Projekt, das wir gerne mit den Mitteln aus dem Fördertopf umsetzen würden", hält sich Michael Menzhausen, Vorsitzende der Sportfreunde, noch bedeckt. Interessierte Bielefelder Vereine werden ansonsten noch am 28. November zu einer separaten Informationsveranstaltung des Stadtsportbundes geladen.