Gerüchte um Kania: Arminia-Trainer Kniat spricht Klartext

Bielefeld. Natürlich bewegt vor dem zweiten Westfalenderby in Folge eine Frage die Gemüter: Kann Jonny Grodowski gegen den VfL Bochum spielen, oder ist die Schulterverletzung, die sich der Stürmer in der Partie gegen Preußen Münster zugezogen hat, zu gravierend? Und falls er ausfällt, wer ersetzt den besten Torjäger des DSC Arminia Bielefeld im so wichtigen Aufeinandertreffen mit dem derzeit ärgsten Verfolger, der einen Platz und einen Punkt hinter Arminia liegt? Zur Personalie Grodowski, der Anfang der Woche immerhin die Diagnose erhielt, dass die Schulter weniger schweren Schaden genommen hat, als zunächst befürchtet, konnte sich DSC-Coach Mitch Kniat nur nebulös äußern – nicht weil er es so wollte, sondern weil die Ärzte und Physios wohl erst kurz vor dem Spiel entscheiden werden, ob es geht. &bdquo;Bei Jonny hängt es davon ab, wie der Heilungsverlauf ist und vor allem, wie der Schmerz ist. Wenn der zu groß ist, macht es keinen Sinn. Ist es okay, wäre er freigegeben. Man muss von Tag zu Tag gucken“, formuliert es der Trainer, der natürlich weiß, dass sein Spieler ein Kämpfertyp ist, der lieber gestern als heute wieder auf dem Platz stehen möchte. Kania, Sarenren Bazee oder ein zusätzlicher Zehner &bdquo;Wenn wir einen Spieler auf dem Platz haben, dann ist normalerweise nie Risiko dabei. Als Jonny die Faust von Karius abbekommen hat, wollte er weiterspielen. Unser Arzt hat gesagt, dass es keinen Sinn macht, und wir sind kein Risiko eingegangen“, erinnert Kniat an Grodowskis Knock-out gegen den FC Schalke. Der Coach schließt nichts aus: &bdquo;Es könnte aber auch für Bochum reichen.“ Über einen Ausfall macht sich Kniat zunächst wenig Gedanken: &bdquo;Es gibt mehrere Alternativen. Wir haben mit Julian Kania einen Stürmer, wir haben mit Noah Sarenren Bazee einen, der schon öfter die Position gespielt hat. Wir können auch mit einem Zehner mehr spielen und die Stürmer ein bisschen von außen nach innen ziehen. Optionen haben wir auf jeden Fall.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld sucht den Grodowski-Vertreter Nicht infrage kommt Roberts Uldrikis. Der sei in seinem Aufbautraining eine Woche weiter, stehe aber nach wie vor noch nicht zur Verfügung. Auch Vincent Ocansey fällt aus. Er ist im Spiel der 2. Mannschaft umgeknickt und muss für mindestens eine Woche pausieren. Aufstellung immer für den maximalen Erfolg Verfügbar wäre Arminias Top-Torjäger der vergangenen Saison (14 Ligatreffer). Doch Julian Kania hatte zuletzt, wenn überhaupt, nur Kurzeinsätze, spielte sogar einmal in der 2. Mannschaft in der Oberliga. Natürlich stehe auch er als Grodowski-Ersatz auf der Liste, sagt Kniat: &bdquo;Wenn wir überzeugt sind, dass genau das Element, was Jule hat, für das Spiel gut ist, wird er starten. Und wenn wir der Meinung sind, dass ein bisschen mehr Tiefgang und Tempo besser ist, werden wir uns für eine andere Option entscheiden.“ Lesen Sie auch: Was wird aus Julian Kania? Arminia Bielefelds Stürmer muss in der Oberliga ran Die &bdquo;andere Option“ war immer auch mal Ocansey, der offiziell gar nicht zum Profikader zählt. Gerüchte kamen auf, Kania habe sich intern unbeliebt gemacht. &bdquo;Das kann ich zu hundert Prozent verneinen – sogar zu tausend Prozent. Ich finde so Fragen nicht cool. Da wird von irgendwelchen Personen irgendwo was gesehen, was nicht ist. Wenn ich auf jedes Gerücht eingehen würde, dann würde ich mich nur erklären müssen“, wird Kniat zu dem Thema deutlich. Und der Coach legt nach: &bdquo;Alle Leute können mir glauben, dass mein Trainerteam und ich jedes Wochenende immer die beste Aufstellung bringen. Selbst wenn ich mit einem Spieler Stress hätte, der besser wäre als andere, würde er spielen. Sonst wäre ich kein guter Trainer, wenn ich nach eigenem Befinden aufstellen würde. Ein guter Trainer stellt den maximalen Erfolg jede Woche bestmöglich auf.“ Kniat in permanentem Austausch mit Kania Dass Kania nicht glücklich sei, stehe außer Frage. &bdquo;Es wäre schlimm, wenn er die Rolle akzeptiert. Aber ohne sauer zu sein, sonst wärst du kein Profi.“ Kniat stehe mit dem 24-Jährigen aber in permanentem Austausch: &bdquo;Ich erkläre es ihm und er nimmt es an. Meine Kommunikation mit Jule ist super. Er reagiert genau so, wie er reagieren muss.“ Der Spieler arbeite daran, sich wieder für die erste Elf zu empfehlen. &bdquo;Er ist sehr reflektiert und gibt Vollgas. Ich mag den Jungen. Er macht es gut. Er hat gerade wenig Spielzeit, so ehrlich muss man sein. Auch das hat seine Gründe, die ich als Trainer bewerten muss. Und danach stelle ich auf.“ Konkreter will Kniat in der Causa Kania nicht werden:&bdquo;Jule bin ich eine Erklärung schuldig, der Öffentlichkeit nicht.“

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