Wechsel im Arminia-Präsidium: Der Neue „brennt“ – der Alte geht zu Tränen gerührt

Bielefeld. So viel Harmonie gab es selten. Die Zeiten, in denen es auf der Jahreshauptversammlung von Arminia Bielefeld hoch her ging, sind – zumindest vorerst – Geschichte. Angesichts dessen, dass hinter dem notorischen Fahrstuhlverein die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte liegt, war das nicht allzu überraschend. So konnte auch der scheidende Präsident Rainer Schütte seinen letzten Auftritt als Vereinsboss genießen, ehe er wie geplant den Staffelstab an Rainer Kobusch übergab. &bdquo;Ich bin dankbar, dass ich dieses Jahr noch erleben durfte. Es war ein großes Geschenk“, erklärte Schütte in seiner Rede. Die Entscheidung des 69-Jährigen, nach Ende seiner ersten Amtszeit noch nicht den Hut zu nehmen und sich noch einmal an die Spitze des DSC wählen zu lassen, stellte sich im Nachhinein als goldrichtig heraus. Quasi als Bonbon für sein Engagement erlebte Schütte den Aufstieg in die 2. Bundesliga und die Teilnahme am DFB-Pokalfinale als Arminia-Präsident. Zum Ende seine Rede wurde Schütte ungewohnt emotional. Dem Vorsitzenden versagte plötzlich die Stimme. Beim Dank an seine Frau Claudia für die Unterstützung während seiner viereinhalbjährigen Amtszeit kämpfte er mit den Tränen. &bdquo;Die Zeit hat mir viel abverlangt. Ich trete dennoch mit großer Dankbarkeit zurück.“ Von den Mitgliedern und den weiteren Anwesenden – unter anderem waren Cheftrainer Mitch Kniat, die DSC-Profis sowie die Klublegenden Fabian Klos und Ernst Middendorp zu Gast – im Bielefelder Lokschuppen erhielt Schütte lang anhaltenden stehenden Applaus. &bdquo;Das Gesicht des Doppelabstiegs“ geht im Guten Ein Szenario, das noch vor zwei Jahren vollkommen undenkbar schien. Angesichts des sportlichen Absturzes von der Bundesliga in die 3. Liga wurde Schütte zum Buhmann bei Fans und Mitgliedern. &bdquo;Ich bin das Gesicht des Doppelabstiegs“, sagte er am Montagabend selbst. Doch er hielt dem Gegenwind stand und schied nun im Guten aus dem Amt. Und auch seine Nachfolge-Wunschlösung erfüllten die Mitglieder Schütte. Der Liveticker zum Nachlesen: Rainer Kobusch ist der neue Präsident von Arminia Bielefeld Rainer Kobusch, der bisherige Vize und Schatzmeister, stellte sich als neues Vereinsoberhaupt zur Wahl. Kathrin Dahnke strebte wiederum Kobuschs bisherige Posten an. Hans-Wilhelm Beckmann sollte sich auch in den kommenden zwei Jahren der laufenden Wahlperiode weiter um die Abteilungen kümmern. In seiner Bewerbungsrede betonte Kobusch, dass er sich im Vorfeld der Kandidatur eine ganz entscheidende Frage gestellt habe. &bdquo;Bist du bereit, brennst du dafür, für all das zu stehen, was Arminia ausmacht? Wenn’s sein muss, Tag und Nacht. Diese Frage habe ich für mich mit Ja beantworten können und deshalb stehe ich jetzt hier.“ Lesen Sie auch: Diese Frau kandidiert für den Arminia-Vorstand – und stellt sich persönlich vor .responsive23-K6aOmxQPyevV75dG-ttc-linechart-entwicklung-mitgliederzahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-K6aOmxQPyevV75dG-ttc-linechart-entwicklung-mitgliederzahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-K6aOmxQPyevV75dG-ttc-linechart-entwicklung-mitgliederzahl { padding-top: 142.86%; } } Bei den Mitgliedern konnte er damit ganz offenbar punkten. Bei der Blockwahl erzielte das neue Präsidium mit 316 Ja-Stimmen (93,49 Prozent) ein sehr gutes Ergebnis und Kobusch bekam von seinem Vorgänger Schütte symbolisch den Staffelstab überreicht. Gegenkandidaten gab es nicht. Bereits um 23.27 Uhr war die Veranstaltung beendet. Nur wenige Mitglieder kommen in den Lokschuppen Dabei hatten sich die Verantwortungsträger bei ihren Reden nicht besonders kurz gefasst. Doch von den etwa 350 stimmberechtigten Mitgliedern – bei inzwischen 29.272 Arminen eine zweifellos ausbaufähige Quote – hatte niemand auch nur eine Nachfrage an die Protagonisten. Weder nach den Ausführungen von Schütte, dem Bericht von Sportchef Michael Mutzel, der Präsentation der wirtschaftlichen Kennzahlen von Christoph Wortmann noch den Vorstellungen der Präsidiums-Kandidaten gab es eine Wortmeldung aus dem Plenum. Auch Anträge wurden keine eingebracht. Themen hätte es trotz der guten sportlichen als auch wirtschaftlichen Lage genug gegeben. Geschäftsjahr 2024/25: &bdquo;Herausragendes Jahr“: Arminia Bielefeld boomt auf vielen Ebenen &bdquo;Die Mitgliederversammlung ist das höchste Organ unseres Vereins“, unterstrich Neu-Präsident Kobusch. Die Beteiligung wieder zu erhöhen, ist zukünftig eine seiner Aufgaben. Auch wenn das womöglich dann und wann zulasten der Harmonie auf einer Jahreshauptversammlung gehen könnte.

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