Bielefeld. Es gibt Menschen, die tragen den Sport nicht nur im Herzen – sie atmen ihn. Und dann gibt es Dennis Eilhoff. Der frühere Arminia-Keeper, heute Polizist und Jugendtorwarttrainer, wirkt im Almgeflüster wie ein Mann, der zwei Leben führt – und in beiden mit voller Energie unterwegs ist.
Kaum beginnt das Gespräch, merkt man: Eilhoff sprüht vor Tatkraft. Ein Mix aus Bodenständigkeit, Humor und der sportlichen Schärfe eines Torwarts, der weiß, wie sich ein volles Stadion anfühlt. Aber auch ganz still sein kann, wenn er nachts einem Einbrecher hinterherjagt.
Seit dem 1. Juli ist er zurück im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Arminia. U17, U19, U21 – er hilft, die Keeper von morgen zu formen. Gibt Impulse. Steht auf dem Platz. Schmeißt sich selbst ins Eck, wenn es eng wird. Die Talente wollten erst testen, ob „der Mann mit den grauen Haaren“ es noch kann. Danach wussten sie: Ja, er kann.
Wildes Profi-Debüt von der Bank
Mit derselben Offenheit erzählt Eilhoff von seinem wilden Profi-Debüt 2000. Der Moment, als Goran Čurko mitten im Spiel die Handschuhe wegwirft, das Stadion verlässt, die Stimmung explodiert. Und dann? Muss der damals 18-Jährige plötzlich ins Tor. Im Spiel behält er die Ruhe, hinterher schwitzt es ihn richtig weg. Erst liefern, dann fühlen – so tickt er.
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Seine Karriere ist voll solcher Momente: Aufstiege, Nachwuchs-WM, legendäre Pokalspiele – und schwere Verletzungen, die irgendwann zeigten: Der Körper hat Limits. Der Abschied vom Profifußball tat weh, öffnete aber eine Tür, die ihn schon als Kind faszinierte: die Tür zur Polizei.
Action kennt Eilhoff auch abseits des Platzes. Bei einer nächtlichen Verfolgung durch Schrebergärten springt der Täter über einen Zaun, landet im Teich – der Ex-Torwart hinterher. Ein Adrenalinkick, der selbst ein volles Stadion übertrifft, sagt er.
Jonas Kersken „macht einen sehr guten Eindruck“
Trotz Uniform bleibt der Fußball sein Fixpunkt. Arminia sowieso – und die Keeper, die er jetzt begleiten darf. Auf Jonas Kersken angesprochen, klingt er wiederum wie der Trainer: „Der macht einen sehr guten Eindruck.“ Punkt. Fachmann spricht.
Eilhoff ist jemand, der nicht stehen bleibt – weder im Tor, noch im Dienst, noch im Leben. Diese Mischung macht das Gespräch lebendig, sportlich.
Wer das volle Paket erleben will:
Hört rein in Almgeflüster Folge 7 – die letzte vor dem großen Live-Auftritt im Spiegelzelt am 25. November.
Startpunkt: 0:00 – „Ein Gast, der früher Bälle gefangen hat und heute Gauner.“
Es lohnt sich. Wirklich.
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