„Können ihn niemals ersetzen“: Diese Möglichkeiten hat Arminia nach Russo-Ausfall

Bielefeld. Es war die Hiobsbotschaft zum Wochenstart. Stefano Russo wird Arminia Bielefeld aufgrund eines Innenbandrisses im rechten Knie sechs bis acht Wochen fehlen. Der Verlust des Mittelfeldspielers trifft den DSC hart. Coach Mitch Kniat muss für das Heimspiel gegen Schalke 04 am Sonntag (13.30 Uhr) einen Ersatz für einen Spieler finden, der eigentlich nicht zu ersetzen ist. &bdquo;Es ist ein absoluter Schlüsselspieler, den wir niemals eins-zu-eins ersetzen können“, räumt Kniat auf der Pressekonferenz vor der Begegnung unumwunden ein. Wie vom Trainer treffend beschrieben, bietet der Arminia-Kader keine gleichwertige Alternative zu Russo. Zum Thema: Innenbandriss: Arminia muss wochenlang auf Leistungsträger Russo verzichten Der ist nicht nur Kopf der Defensive, Laufmonster und robuster Abräumer, sondern auch Lenker im Spielaufbau. Kniat machte Russo zu seinem &bdquo;Quarterback“ im Bielefelder Spiel. Der unumstrittene Stammspieler agiert sowohl als klassischer Sechser, lässt sich bei Bedarf aber auch in die Innenverteidigung fallen. &bdquo;Er hat eine spezielle Rolle in unserem Spielsystem“, sagt der 39-Jährige und schiebt hinterher: &bdquo;Es gibt trotzdem nichts zu weinen. Wir haben einen guten Kader und dann rücken halt die nächsten Leute rein. Wir werden das hinbekommen und eine Lösung finden.“ Mehlems Fehlen vergrößert Arminias Sorgen Und wie genau könnte die aussehen? Hier lässt sich der Cheftrainer – wie immer in Personalfragen – nicht ein My in die Karten schauen. &bdquo;Wir werden es vielleicht ähnlich machen, weil wir einige Leute haben, die es so machen können. Oder wir machen es komplett anders.“ So weit, so nichtssagend. Doch Kniat verspricht, einen Plan zu haben. &bdquo;Wir sind in der Frage schon viel, viel weiter, als ich jetzt verrate.“ Noch komplizierter wird das Personal-Puzzle, weil auch Marvin Mehlem wegen seiner Gelbsperre nicht zur Verfügung stehen wird. In Hannover bekleidete Maximilian Großer die Russo-Position nach dessen verletzungsbedingter Auswechslung ebenso wie im ersten Saisonspiel gegen Düsseldorf (5:1). Großer ist zweifellos der defensivste aller möglichen Vertreter. Als gelerntem Innenverteidiger ist ihm die Rolle des zweikampfstarken Abräumers nicht fremd. Allerdings hat er erhebliche Defizite in der Spieleröffnung. Auch interessant: &bdquo;Die Saison unseres Lebens“ – das neue Arminia-Buch ist jetzt im Handel erhältlich Der 21-Jährige dürfte deshalb allenfalls Außenseiterchancen haben. Gleiches gilt für Florian Micheler, der die Position vor der Abwehr in den Testspielen der Vorbereitungen bisweilen bekleidete. Der junge Österreicher ist in der bisherigen Arminia-Saison allerdings nur eine Randnotiz, sammelte lediglich zwölf Spielminuten. Schreck hat die besten Karten Bei Weitem besser stehen die Chancen für Mael Corboz. Der Kapitän kommt dem Gesamtpaket von Russo am nächsten. Er ist ebenso lauf- wie zweikampfstark und bringt auch eine gewisse Spielintelligenz mit. Sollte Kniat sich dafür entscheiden, Corboz von seiner angestammten Position zurückzuziehen, müsste sich der DSC jedoch auf der Acht komplett neu sortieren. Gesetzt sein dürfte hier aufgrund der Mehlem-Sperre Marius Wörl. Micheler oder Lukas Kunze müssten an dessen Seite agieren. Um die Stabilität im Mittelfeld nicht noch weiter zu gefährden, ist die Doppel-Acht aus Corboz und Wörl aber deutlich wahrscheinlicher. Das Duo agierte bereits in der 3. Liga in dieser Konstellation. Als Abräumer bliebe dann Sam Schreck. Der 26-Jährige ist wie Russo in der Lage, ein enormes Laufpensum abzuspulen. Trotz körperlicher Defizite ist Schreck ein unangenehmer Zweikämpfer, bringt zudem Fähigkeiten im Umschaltspiel mit. Auf der Sechs würden auch Schrecks Schwächen in Sachen Kreativität und Zug zum Tor deutlich weniger zum Tragen kommen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von DSC Arminia Bielefeld (@arminiaofficial) Russo-Comeback gegen Nürnberg? Für welche Variante auch immer sich Kniat entscheiden wird, es wird keine Königslösung sein. Trotz allen Vertrauens in den Kader war das Aufatmen bei Arminia darüber nicht umsonst groß, dass Russo nicht noch schwerer verletzt ist. &bdquo;Die Nachricht war positiv. Es hätte auch ein Kreuzbandriss sein können“, erklärt Kniat. Die nun gestellte Diagnose ermöglicht es Russo und dem DSC sogar, die Verletzung konservativ zu behandeln. Um eine Operation kommt der Spieler also herum, sofern der Genesungsprozess komplikationsfrei verlaufen sollte. &bdquo;Wir sind in täglichem Austausch und er wird jeden Tag behandelt.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld empfängt Schalke 04 – alle Informationen vor dem Spiel Die Ligaspiele gegen die Topgegner Schalke, Paderborn, Elversberg, Darmstadt und Karlsruhe sowie das Pokalduell bei Union Berlin wird der Schlüsselspieler dennoch verpassen. Eine Rückkehr zur Auswärtspartie in Nürnberg (23. November, 13.30 Uhr) erscheint realistisch. Bis dahin muss das Kollektiv den Ausfall kompensieren. Wie gut das klappt, dürfte schon das Schalke-Spiel zeigen.

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