Chaos beim DFB-Pokalfinale: Es gibt Erstattungen für Arminia–Bielefeld-Fans

Bielefeld/Berlin. &bdquo;Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“, besagt eine Redensart. Ob es im Fall des sogenannten &bdquo;Einlass-Chaos“ beim DFB-Pokalfinale des DSC Arminia Bielefeld gegen den VfB Stuttgart am 24. Mai jemals ein Ende geben wird, steht derzeit noch in den Sternen. Der Schrecken, den Hunderte DSC-Fans am Südtor des Olympiastadions erlebt haben, wirkt jedenfalls weiter nach. Was die Aufarbeitung angeht, scheint indes ein klein wenig Bewegung in die Sache zu kommen. Mehrfach hatte diese Redaktion über die Zustände am Südtor des Berliner Olympiastadions ausführlich berichtet. Dutzende Schilderungen waren per Mail eingegangen, die inhaltlich alle übereinstimmten. Den DSC Arminia Bielefeld hatten sogar Hunderte Beschwerdemails erreicht. Auch an den Deutschen Fußballbund (DFB) hatten sich betroffene Fans gewandt. Eine große Gruppe Arminia-Anhänger hatte sich an den Durchgängen gestaut. Scanner funktionierten zu träge, sodass die Menge nicht schnell genug aufs Stadiongelände gelangte. Durchsagen waren teilweise nicht zu verstehen gewesen. Im dicht gedrängten und von Absperrgittern umgebenen Pulk der Wartenden hatten sich dramatische Szenen abgespielt. Eltern hatten versucht, ihre verängstigten Kinder vor dem Druck der Masse zu schützen, Fans urinierten in Flaschen oder erlitten Schwächeanfälle. Eine Massenpanik blieb aus, aber etliche Schlachtenbummler erreichten ihren Platz im Stadion erst kurz vor oder sogar nach Spielbeginn. Viel Behördensprech vom Verband Der DFB, die unter anderem für die Scanner zuständige Stadiongesellschaft und deren übergeordnete Senatsverwaltung sowie die Polizei hatten sich in unterschiedlichen Statements geäußert, eine Verantwortung aber meist zurückgewiesen. Pokalfinale in Berlin: So dramatisch schildern die Arminia-Fans das Einlass-Chaos Von dieser Redaktion wurden mehrfach Anfragen zum Stand der Ermittlungen an den DFB verschickt. Der Verband hatte sich zumindest öffentlich bei den Betroffenen entschuldigt und Aufklärung versprochen. Das erste Statement lautete wie folgt: &bdquo;Aktuell arbeiten wir intensiv daran, die Ursachen für die Verzögerungen am Einlass Süd im Detail zu ermitteln. Dies beinhaltet eine Analyse aller relevanten Faktoren wie eine Überprüfung der Ticketscansysteme, der Wegeführung der Fans und der Abläufe an den Personenkontrollen. Um sicherzustellen, dass die Abläufe – wie bei DFB-Veranstaltungen üblich – künftig wieder reibungslos ineinandergreifen.“ Am 11. Juni ergänzte die Pressestelle im feinsten Behördensprech: &bdquo;Im nächsten Schritt werden die Wahrnehmungspunkte und Lösungsansätze zunächst mit den beteiligten Institutionen und Organisationen abschließend besprochen und Handlungsoptionen für die Zukunft abgeleitet.“ Abschlussbericht vermutlich Ende Juli Gut einen Monat später, am 15. Juli, ging folgende Stellungnahme ein: &bdquo;Eine Retrospektive mit den beteiligten Institutionen aus den Bereichen Stadion, Ordnungs- und Sicherheitsdienste hat stattgefunden. Derzeit erstellt der DFB einen Analysebericht, den er den Institutionen in den kommenden Tagen vorstellen wird. Ziel dieses Berichts ist es, die Informationen über Defizite genau zu analysieren und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten.“ Nach Informationen dieser Redaktion soll es Ende Juli einen offiziellen Abschlussbericht geben. Ex-Armine vor Wechsel: Verlässt Ortega jetzt Manchester? Unterdessen drang aus Fankreisen allerdings in die Öffentlichkeit, dass es vom DFB bereits Teilerstattungen der Ticketpreise gegeben habe. Einzelne Zuschauer berichteten, dass eine E-Mail an die DFB-Ticketstelle mit der Ticketnummer und den eigenen Bankdaten gereicht habe, um formlos eine 50-prozentige Erstattung zu erhalten. Der DFB teilte auf Anfrage mit: &bdquo;Jede eingehende Beschwerde wird anhand der Eintritts-Scanprotokolle geprüft und im Einzelfall entschieden, ob und in welchem Umfang eine Teilerstattung erfolgen kann.“

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