
Bielefeld. Wenn Arminia Bielefeld am Donnerstag (14 Uhr) das Finale im Westfalenpokal bestreitet, wird es auch ein Tag des Abschieds werden. Das 50. und letzte Pflichtspiel dieser Mammutsaison wird für einige Akteure der Schlussakkord ihrer Zeit in Bielefeld sein. Dazu dürfte auch Marius Wörl zählen. Zwar hoffte man in Bielefeld lange auf einen Verbleib des Leistungsträgers, doch dessen Stammverein Hannover 96 (Vertrag bis 2027) bleibt hart.
Marcus Mann, Sportvorstand der Niedersachsen, schob möglichen Wechselambitionen des Offensivspielers den Riegel vor. „Wir freuen uns auf Marius. Er ist fest eingeplant“, sagte Mann der „Bild“.
Darüber dürften die Verantwortlichen in Bielefeld, aber auch Wörl selbst alles andere als begeistert sein. Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale äußerte sich der 21-Jährige – wie bereits nach dem Aufstieg in Unterhaching – nicht besonders euphorisch über die Aussicht, zu Hannover zurückkehren zu müssen. „Es gibt nichts Neues. Stand jetzt gehe ich davon aus. Alles andere wird sich zeigen.“
Arminia Bielefeld wollte Millionen-Ablöse zahlen
DSC-Cheftrainer Micht Kniat hatte zuvor angekündigt, alles dafür tun zu wollen, um Wörl in Bielefeld zu halten. Und auch Sportchef Michael Mutzel hatte die Tür für einen Wechsel zumindest nicht komplett geschlossen. „Das Thema ist für ihn schwierig zu behandeln, er ist seit zwei Jahren hier, hat die ganze Reise von Beginn an mitgemacht. Er ist hier ein Gesicht geworden, ist aufgestiegen. Ich glaube schon, dass sein Herz ein bisschen blau geworden ist.“

Laut dem Bericht der „Bild“ soll Arminia bereit gewesen sein, ein siebenstelliges Angebot für Wörl zu unterbreiten. Aufgrund der Pokaleinnahme wäre der Klub wohl in der Lage, ein solches Investment zu tätigen. Dennoch wäre es für einen Zweitligaaufsteiger eine stolze Transfersumme. Trotzdem liegt man deutlich von den Vorstellungen der Niedersachsen entfernt. Dem Bericht zufolge liegt die Schmerzgrenze von Mann bei deutlich über zwei Millionen Euro.
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Offenbar werden sich die Ostwestfalen nach Ersatz für einen ihrer herausragenden Spieler (sechs Drittliga- und zwei DFB-Pokal-Tore) umschauen müssen.
Parallelen zu 96-Leihspieler Momuluh
Dass sich Verhandlungen mit Hannover durchaus zäh gestalten können, erlebte Arminia bereits im vergangenen Sommer. Damals hätte der DSC den ebenfalls von 96 ausgeliehenen Thaddäus Momuluh gerne fest verpflichtet. Auch der Spieler fühlte sich – wie Wörl jetzt – in Bielefeld wohl und wäre gerne geblieben. Doch Mann ließ Momuluh nicht ziehen.
Den Durchbruch beim Zweitligisten schaffte der Flügelspieler allerdings nicht. Zwar stand Momuluh in 21 Ligaspielen auf dem Feld (zwei Tore, zwei Vorlagen), absolvierte aber nicht mal ein Drittel aller möglichen Spielminuten und stand nur in 25 Prozent der Fälle in der Startelf.