Michael Mutzels stolzer Tag: Als die Welt auf Arminia Bielefeld schaute

Berlin. Es war vor dem Reichstag in Berlin, wo der damalige Bürgermeister Ernst Reuter vor über 300.000 Zuhörern seinen berühmten Satz sprach: &bdquo;Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien – schaut auf diese Stadt “ Deutlich weniger weltgeschichtlich verlief die Reise der tausenden Bielefelder zum DFB-Pokalfinale in die Metropole. Aber einige Völker der Fußball-Welt schauten auch knapp 77 Jahre nach Reuters legendärer Rede wieder auf die Stadt. Arminia Bielefeld, der Drittligist, der vier der Großen aus der Bundesliga im Laufe des Wettbewerbs überwunden hatte, war Medien aus aller Welt eine Geschichte wert gewesen. Stolz. Es war das am häufigsten genutzte Wort von Michael Mutzel, der nach dem 2:4 in den Katakomben des Olympiastadions erschien. Während der Stuttgarter Siegertrainer Sebastian Hoeneß vor der internationalen Presse sein Statement abgab, offenbarte der Sport-Geschäftsführer des DSC im kleinen Kreis seine Eindrücke. &bdquo;Es war unglaublich“, sagte der ehemalige Bundesligaprofi, der auch in Stuttgart gespielt hatte, &bdquo;die Atmosphäre und das Stadionerlebnis waren schon krass. Das haben wir aufgesaugt.“ Lesen Sie auch: 2:4 im Finale – Arminia Bielefeld wird zum Sieger der Herzen Knalleffekt in der 12. Minute bleibt aus Das Endergebnis und ein 0:4-Zwischenstand sprechen eine ernüchternde Sprache. Es hätte auch historischer losgehen können. &bdquo;Wir hatten in der zwölften Minute unseren Moment“, erinnert Mutzel an die vergebene Großchance von Noah Sarenren Bazee. Ein 1:0 wäre der Knalleffekt gewesen, auf den die Beobachter gehofft hatten. Lesen Sie auch: &bdquo;Dann ist die Latte im Weg“: Arminias Was-wäre-wenn-Moment &bdquo;Das Spiel war ein Finalspiel, in dem Kleinigkeiten entscheiden, in welche Richtung es geht“, bemerkte Mutzel und betonte bewusst das, was ihm positiv in Erinnerung geblieben ist: &bdquo;Was mich richtig stolz macht, ist, dass wir an unserer Art und Weise zu spielen, nichts geändert haben. Wir hatten mehr Ballbesitz und hatten eine relativ ausgeglichene Statistik gegen eine Topmannschaft.“ Und eine kleine historische Komponente hatte das Finale auch für die Arminen: &bdquo;Wir haben als erster Drittligist überhaupt in einem Pokalfinale zwei Tore gemacht.“ Mega wichtig und verdient sei das gewesen, fand Mutzel. Zum Durchklicken: Die besten Bilder von Arminia Bielefelds historischer Pokalnacht in Berlin Ohne den Pokalsieg und die daraus folgenden internationalen Auftritte, das weiß Mutzel, wird sein DSC in der Aufmerksamkeitsrangliste wieder nach hinten rutschen. Doch Mutzels Arbeit geht weiter. Diese besondere Mentalität habe man aufgebaut, sagt der 45-Jährige. &bdquo;Es war in diesem Jahr der Schlüssel zu unserem Erfolg, dass die Mannschaft vom ersten Tag an unheimlich gute Energie hatte und unheimlich fleißig war, immer mehr gemacht hat als der Gegner. Wenn wir das beibehalten, dann wird unser Weg auch weiter nach oben gehen.“ Arminia wird weiter Spieler entwickeln An der Ausrichtung will der Sportchef nichts ändern: &bdquo;Wir lieben es, mit Spielern zu arbeiten und sie zu entwickeln. Das macht unser Trainerteam herausragend. Das ist viel Detailarbeit. Es ist schön zu sehen, wo die Jungs vor zwei Jahren waren und wo sie jetzt sind.“ Dass die Fußball-Welt vorerst nicht mehr aufs kleine Bielefeld schaut, kann Mutzel wegstecken: &bdquo;In zwei Stunden, wenn wir auf unserer Party sind, dann realisiert man, was die ganze Saison gebracht hat.“

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