Taktikcheck: Wie die Arminen Hansa Rostock die Luft zum Atmen nehmen

Bielefeld. Der 4:0-Heimsieg gegen anfänglich keineswegs enttäuschende Rostocker war eine Machtdemonstration der Arminia. Ein konsequent hohes Pressing, permanentes Vorwärtsverteidigen und das Sichern der zweiten Bälle waren die Erfolgsfaktoren im Defensivkonzept von Trainer Kniat. Offensiv nutzten die Arminen viele Spielbeschleunigungsmomente und überzeugten beim Spiel im letzten Drittel. Der Auftritt des DSC war eine Blaupause für die erfolgreiche Gestaltung eines Heimspiels. Die erste Halbzeit Beide Trainer verfolgten einen ähnlichen Matchplan. Dieser war geprägt durch ein hohes Anlaufen des Gegners mit Manndeckung über die gesamte Spielfeldhälfte, um zu schnellen Umschaltmomenten zu kommen. Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und versuchten, mit einem flachen Spielaufbau die erste Pressinglinie des Gegners zu überspielen. Gerade in der Anfangsphase zeigten die Rostocker einige gelungene Passstafetten im Spielaufbau. Dem DSC dagegen unterliefen in der 16. und 28. Minute Ballverluste in der Spieleröffnung, die das Team vom Ex-Arminen Daniel Brinkmann jedoch nicht verwerten konnte. Sechs Mal Note eins: Arminia beeindruckt gegen Rostock mit Machtdemonstration Wie man einen Ballgewinn perfekt nutzt, zeigte der DSC in der 23. Spielminute, als Kapitän Mael Corboz handlungsschnell einen hohen Ball eroberte und das Spiel mit einem Pass auf Merveille Biankadi in Richtung rechten Flügel verlagerte. Dessen Hereingabe ließ Sam Schreck gekonnt durch, sodass der glänzend aufgelegte Joel Grodowski die 1:0-Führung für die Arminen besorgte. Kurz vor dieser Situation hatte DSC-Coach Mitch Kniat Biankadi weiter nach vorn auf den rechten Flügel geschoben. Trainer und Team gelang fast alles in diesem Spiel. Die Mannschaft brannte bis zur Pause ein Feuerwerk ab und erhöhte auf 3:0. Eine Blaupause für alle Heimspiele Wie schon in Köln agierten die Arminen im Spiel gegen den Ball bärenstark. Der Gegner bekam in der eigenen Hälfte keine Luft zum Atmen. Die Innenverteidiger Leon Schneider oder Maximilian Großer deckten immer wieder durch bei Anspielen zwischen die Linien und blieben auf dem Gegenspieler drauf. Sie hatten Stefano Russo als Absicherung. Anders als in Köln nutzten die Arminen die Ballgewinne zu Spielbeschleunigungsmomenten, es ging also schnell in Richtung gegnerisches Tor. Das permanente Stressen des Gegners in der eigenen Hälfte war die Basis für den Erfolg. Gegen Rostock kamen ein hervorragendes Umschaltspiel sowie ein kreatives und effektives Spiel im letzten Drittel hinzu. Das Spiel der Arminen hatte alles, was man sich als Zuschauer auf der Alm wünscht. Eine starke Innenverteidigung Mit seiner Maßnahme, Russo wie in den erfolgreichen Pokalspielen gegen die Bundesligisten im Spiel gegen den Ball in die letzte Kette zurückzuziehen, hat Trainer Kniat in den letzten Wochen für die notwendige taktische Flexibilität und Sicherheit bei seinen Innenverteidigern gesorgt. Schneider hat in allen Belangen deutlich zugelegt, spielt seit Wochen hervorragend und ist aktuell Innenverteidiger Nummer eins. Und Großer besticht fast in jedem Spiel durch eine außerordentliche Rettermentalität. In der 16. Minute blockte er als letzter Mann den Abschluss des Rostockers Christian Kinsombi erfolgreich und verhinderte das 0:1. Fazit Wer soll diese Arminia auf dem Weg in die 2. Bundesliga noch aufhalten? Das können die DSC-Spieler wohl nur selbst, denn in der Verfassung vom Samstag sind sie kaum zu bezwingen. Sowohl die Defensive als auch die Offensive waren stark. Jetzt wartet der FC Ingolstadt auf die Gäste aus Ostwestfalen. Dieser kann nur mit einem Sieg noch in das Aufstiegsgeschehen eingreifen. Trainer Kniat sollte seine Mannschaft in dem Flow der letzten Spiele lassen und weder taktisch noch personell größere Veränderungen vornehmen. Die Spieler müssen die Euphoriewelle nur weiter reiten. Lesen Sie auch: 4:0 gegen Hansa Rostock – bärenstarke Arminia stürmt an die Tabellenspitze

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