Expertenanalyse: Julian Kania ist Arminia Bielefelds heimlicher Matchwinner

Bielefeld. Geduld zahlt sich aus! Es dauerte bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, bis die Arminen eine Balleroberung zu einem schnellen Umschaltmoment und damit zum Siegtreffer nutzen konnten. Werders rechter Schienenspieler Felix Agu tappte in die DSC-Falle. Wie schon zum Saisonauftakt gegen Düsseldorf brachte eine Gelb-Rote Karte für die Gäste in der 54. Minute die Blauen in Überzahl und in den notwendigen Angriffsmodus. Den 1:0-Sieg hatte sich der DSC durch eine kontrollierte Offensive in der 2. Halbzeit verdient. Arminia – Bremen: Die erste Halbzeit Trainer Mitch Kniat ersetzte in seiner Startformation Benjamin Boakye durch Pokalheld Sam Schreck. Im Spiel gegen den Ball formierte sich der DSC in einer 5:3:2-Anordnung. Russo ließ sich bei Bremer Positionsangriffen zwischen die beiden Innenverteidiger fallen. Bei der Spieleröffnung der Gäste pressten die Arminen wie gewohnt hoch. Da auch der SV Werder früh in der Bielefelder Hälfte attackierte, entwickelte sich in der ersten Viertelstunde ein hochintensives Pokalspiel. Beide Mannschaften suchten Spielbeschleunigungsmomente, um in die Tiefe und hinter die letzte Kette des Gegners zu kommen. Arminia gelang in der ersten Halbzeit kein einziger Torschuss aus dem Spielgeschehen heraus. Kommentar: DSC reitet die Welle: Dieser Erfolg ist bei Arminia Bielefeld niemandem zugeflogen Werders neuer Coach Horst Steffen hatte sein Team gut auf die Bielefelder Spielidee vorbereitet. Die Bremer zwangen den DSC zu langen Bällen, die fast immer Beute der gegnerischen Innenverteidiger waren. Dazu sicherte vor allem Leonardo Bittencourt viele zweite Bälle für die Gäste. In der 14. Minute kamen die Bremer nach einem schnellen und zielgenauen Abschlag von Torwart Michael Zetterer zur besten Chance der ersten Halbzeit, doch Marco Grüll schob den Ball nach herrlichem Kurzpassspiel am langen Eck vorbei. Da der SV Werder keine Fehler im Spielaufbau machte, liefen die Arminen häufig hinterher. Arminia Bielefelds starke Einwechselspieler Kniat brachte zur zweiten Halbzeit mit Julian Kania mehr Präsenz und Torgefahr ins Sturmzentrum. Gleichzeitig wechselte Joel Grodowski auf den rechten Flügel und konnte seine Schnelligkeit zur Entfaltung bringen. Mit den Einwechslungen der frischen Boakye und Isaiah Young in der 79. Minute brachte der DSC-Coach sein Team wieder einmal auf die Siegerstraße. Der Bielefelder Siegtreffer Einen wesentlichen Anteil am späten 1:0 hatte Mittelstürmer Kania. Er gab dem ballführenden Agu von hinten Druck und lenkte diesen in die Füße von Balleroberer Sam Schreck. Anschließend sprintete er beim Bielefelder Blitzkonter über 70 Meter bis in den Bremer Strafraum und ließ den Ball gekonnt durch für den Torschützen Young. Zu Recht wurde dieser umjubelt, doch der heimliche Matchwinner bei der Arminia war Kania. Mit seiner Einwechslung wurden die Bielefelder offensiv gefährlich. Disziplin bei Arminia Bielefeld Der Bremer Bittencourt brachte seine Mannschaft durch ein undiszipliniertes Verhalten auf die Verliererstraße. Innerhalb von zwei Minuten kassierte dieser zwei berechtigte Gelbe Karten, die zu seinem Platzverweis führten. Ein solch kopfloses Verhalten sah man auf Bielefelder Seite nicht. Selbst in Überzahl hielten sich die Arminen diszipliniert an die taktische Marschroute. Russo blieb bei Bremer Positionsangriffen zwischen den beiden Innenverteidigern, so blieb das Zentrum kompakt. Fazit Die Arminen haben einen Traumstart in die neue Saison hingelegt. Wie zur Belohnung kommen sie in den Genuss einer langen Trainingswoche. Erst am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) kommt Dynamo Dresden zum Duell der beiden Aufsteiger in die Schüco-Arena. Anfang Mai trennten sich beide 1:1.

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