Blick vom Block

Arminia-Kolumne: Jetzt kommt das größte Spiel seit zehn Jahren

Unser Kolumnist träumt von einem Arminia-Team auf seinem Siegeszug nach Berlin und Europa. Leverkusen darf eine topvorbereitete Mannschaft in Blau erwarten.

Wie schon in den Runden zuvor wird die Bielefelder Alm auch im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen restlos ausverkauft sein. | © Oliver Krato

30.03.2025 | 30.03.2025, 14:30

Bielefeld. Ja, nur noch eine sehr kurze Zeit bis zum größten Spiel seit zehn Jahren. So oder so ähnlich vernehme ich das aus sämtlichen Richtungen. „Hast Du noch eine Karte?“ oder „Du schreibst doch für die Zeitung, da bekommst Du doch sicher noch ein Ticket!“ Das stimmt, ich bekomme aber nicht ein Ticket, sondern 250...

Nur um das klarzustellen, ich bin wirklich nur eine Honorarkraft der NW und ein echter Fan. Und muss mich neben meiner Dauerkarte für Pokal- oder Auswärtskarten in die virtuelle Reihe stellen. Und das seit vielen Jahren. Und als solcher bin ich vor den Spielen gegen Hannover II in der 3. Liga und gegen den amtierenden deutschen Meister aus Leverkusen im Pokalhalbfinale hin- und hergerissen.

Auf der einen Seite ist dieses Pokalspiel natürlich ein echter Kracher, welcher die Option beinhaltet, dass ich endlich mal meinen Wunschtraum eines Caffé Coretto in Italien, am Rande eines Pflichtspiels unserer Arminia, in der Realität genießen kann. Auf der anderen Seite war das Meisterschaftsspiel gegen Hannover extrem wichtig, um am Ende der Saison den Aufstieg feiern zu können.

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Hat der Bayer 04-CEO eine heimliche Liebe für Arminia?

Arminia Bielefelds Joel Grodowski versteckt seinen Kopf unter dem Trikot. Im Heimspiel gegen Hannover 96 II sicherte sich der DSC erst spät einen Punkt. - © Oliver Krato
Arminia Bielefelds Joel Grodowski versteckt seinen Kopf unter dem Trikot. Im Heimspiel gegen Hannover 96 II sicherte sich der DSC erst spät einen Punkt. | © Oliver Krato

Und deswegen freue ich mich natürlich auf dieses Halbfinalspiel, aber die Begegnung gegen die Zweitvertretung aus der niedersächsischen Hauptstadt war eigentlich wichtiger. Und dann kommen in dieser aktuellen Situation so viele Menschen ins Stadion. Das ist ein Brett. Und irgendwie glaube ich, dass alle Fußballer, die das blaue Hemd tragen, von so viel Zuneigung erdrückt werden können. Das war in der Vergangenheit schon oft so und auch diesmal wirkte es vor allem in der ersten Halbzeit so. Letztendlich konnten wir froh sein, dass in dieser vogelwilden Schlussphase ein Punkt in Bielefeld blieb und es nicht 4:5 oder so ausging. Oder war das alles nur ein genialer Schachzug?

Während wir also gebannt auf die mehr oder weniger grüne Hybridwiese starrten, fragten wir uns, wie denn die Leverkusener sich auf das Pokalhalbfinale vorbereiten. Nun, irgendeiner aus dem Trainerstab wird nach Bielefeld gefahren sein, um das Spiel live zu verfolgen. Alle anderen inklusive der Mannschaft werden sich im Trainingszentrum in der Videolounge vor den fünf Großbildschirmen eingefunden haben. Um dann festzustellen, dass ihr Live-Sportfernsehabo nur drei Buchstaben hat und keine pinke Hintergrundfarbe.

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Aber vielleicht konnte ja der Geschäftsführer der Leverkusener mit seinem Abo auf dem Handy die Situation retten. Schließlich hat Fernando Carro de Prada 24 Jahre in Gütersloh bei einem der größten Unternehmen dort gearbeitet und war mit Sicherheit des Öfteren auf der Alm und hat immer ein Auge auf seine (vielleicht) heimliche Liebe Arminia!

Auch die UEFA hat Arminia schon auf dem Zettel

Entsprechend konnten unsere Halbfinal-Gäste nicht viel sehen. Allerdings hätten sie auch auf den 4K Ultra HD 198 Zoll OLED Videoleinwänden nicht viel Brauchbares beobachten können. Dazu war unser Trainerteam viel zu geschickt. Ein wenig schlecht verteidigen, etwas ungenaue Zuspiele von hinten heraus und immer den schlechter postierten Spieler schießen oder köpfen lassen. Und am Ende langt es dennoch zu einem Unentschieden gegen die bessere A-Jugend aus Hannover.

Xabi Alonso wird sehr irritiert gewesen sein, nicht zuletzt, da wohl ab der 75. Minute der Akku seines Geschäftsführers schlapp gemacht hat. Sie werden also Dienstag genauso auf den Platz kommen wie die Hannoveraner (1. Mannschaft), Berliner, Freiburger und Bremer. Unvorbereitet auf das, was sie erwarten wird: Eine top vorbereitete Mannschaft in Blau. Ein arbeitendes, kämpfendes und spielendes Team aus Ostwestfalen, welches sich auf seinem Siegeszug nach Berlin und dann Europa nicht mehr aufhalten lassen wird.

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Wäre doch schön, oder? Wir werden es sehen. Aber irgendwo an der Westseite des Genfer Sees in Nyon haben einige hochrangige Funktionäre den DSC Arminia auf der Rechnung. Denn sonst hätten sie sich nicht nach der Europa-League-gemäßen Eignung unseres schönen Stadions erkundigt...

Euer Armine von der Süd!