Bielefeld. „Den musst du schon abknallen, sonst hört der nie auf zu laufen.“ Derart liebevoll beschrieb der ehemalige Arminia-Torwart Mathias Hain seinen Mitspieler Rüdiger „Rübe“ Kauf. Doch so ganz falsch sind die Worte nicht. Kauf steht wie wohl kein zweiter DSC-Profi für unermüdlichen Einsatz und sein großes Kämpferherz auf dem Feld. Von 2001 bis 2011 rackerte er im defensiven Mittelfeld der Arminia.
295 Pflichtspiele inklusive zweier Bundesliga-Aufstiege im DSC-Trikot und trotz seiner so zweikampfträchtigen Rolle kein einziger Platzverweis: Auch das sind beeindruckende Fakten, die aber Kaufs Stellenwert für Schwarz-Weiß-Blau dennoch nur unzureichend beschreiben. Zum Publikumsliebling und zur Legende wurde er vor allem aufgrund seiner Bereitschaft, immer alles für die Mannschaft zu geben. Kauf stand nicht für Tiki-Taka-Fußball, sondern für Einsatzwille, Laufpensum sowie Zweikampfstärke und -geschick.
Kauf prägte als Anführer in Bielefeld eine sehr erfolgreiche Ära. Fünf Bundesliga-Saisons am Stück, wie von 2004 bis 2009, hatte es in Ostwestfalen zuvor nur einmal gegeben: zwischen 1980 und 1985. Bis heute ist Kauf mit 170 Einsätzen Bielefelds Bundesliga-Rekordspieler.
Kauf trifft sieben Mal für Arminia
„Rübe“ war zwar kein Schönspieler, aber es soll keiner glauben, dass er nicht ansehnlich kicken konnte. Arminen erinnern beispielsweise an sein Tor zum 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund 2006, als er einen Konter mit einem präzisen Schlenzer vollendete. Es war einer von sieben Kauf-Treffern für Arminia.
2011, nach dem Abstieg in die 3. Liga, beendete Kauf seine Laufbahn. Später arbeitete er als Scout für den DSC, kehrte mit seiner Familie in seine schwäbische Heimat zurück. An diesem Samstag, 1. März, wird Rüdiger Kauf 50 Jahre alt. Es gibt wohl keinen Arminia-Fan, der ihm nicht alles Gute wünscht.