Arminia geht mit voller Besetzung und im Schneetreiben ins Wintertraining

Bielefeld. Es ist noch nicht lange her, da hatte Mitch Kniat betont, dass seine Spieler dringend Erholung brauchten. Nach dem letzten Spiel des Jahres 2024 in Mannheim, zwei Tage vor dem Heiligen Abend, klingelte beim DSC also entsprechend neben dem Weihnachts- auch das Pausenglöckchen. Aber, wie schon früher in der Schule, die Unterbrechung ist immer viel zu schnell vorbei. Und so läutete der Trainer jetzt, schlappe 12 Tage nach dem letzten Auftritt seiner Schützlinge, bereits wieder den Unterricht ein. Weil sich der DSC die strapaziöse Reise in ein Trainingslager ersparen möchte, wird an der heimischen Friedrich-Hagemann-Straße trainiert. Statt sich von südlicher Sonne durchwärmen zu lassen, muss hier der Ofen bollern. In den nagelneuen Räumen des Sport- und Leistungszentrums, aber auch auf dem Hybridrasenplatz wurde die Heizung angefeuert. Der erste Eindruck und der Blick auf die Wetteraussichten könnte die aus 54 Spielen in 2024 geschundenen Profibeine schlottern lassen. Eine Dreiviertelstunde vor der Auftakt-Einheit ging der erste dicke Schneefall des Jahres über Bielefeld nieder. Als die Spieler den Platz betraten, fegte ein eiskalter Wind die Flocken fast horizontal über das Gelände. Regen, Wind und Temperaturen zwischen 10 und 2 Grad – in den kommenden zwei Wochen bis zum Rückrundenstart am Samstag, 18. Januar (14 Uhr), gegen Cottbus wird das Team nicht nur sportlich abgehärtet. Alle Arminia-Spieler sind anwesend Alle zum Kader gehörenden Spieler waren anwesend. Auch die über die Feiertage weit gereisten Kaito Mizuta (Japan) und Isaiah Young (USA) standen bereit. Zunächst wurde überprüft, welcher Spieler an Weihnachten zu tief ins Süßigkeitenglas gegriffen hatte. Kniats erster Eindruck nach der Leistungsdiagnostik am Freitag: &bdquo;Keiner hat Übergewicht, keiner muss zahlen. Das ist schonmal sehr erfreulich.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld legt wieder los – das ist der Fahrplan bis zum Ligaauftakt Seine Profis haben selbstverständlich nicht ausschließlich die Beine hochgelegt. Je nach Einsatzzeit und Belastung vor den Festtagen wurden die Hausaufgaben angepasst. &bdquo;Die haben immer Pläne mit dabei und Werte, die eingehalten werden müssen“, erklärt Kniat, um gleich darauf gegen den Wind zu brüllen &bdquo;Zwei Runden einlaufen!“. Kniat gerät leicht ins Philosophieren: &bdquo;Wer zu einhundert Prozent zufrieden ist, macht weniger. Die Einstellung der Jungs ist so, dass sie mit den letzten drei Spielen nicht ganz zufrieden waren“, beschreibt der Coach, der auch festhält, dass man mit dem bisherigen Abscheiden insgesamt sehr einverstanden sein kann. Bewährtes verfeinern statt eine neue Grundordnung basteln Kniat feilt an Grundsätzlichem: &bdquo;Vorne müssen wir kaltschnäuziger werden. Und hinten haben wir zuletzt leider zu viel zugelassen. Aber das sind immer wieder Themen, die uns die ganze Saison verfolgen werden. Man muss auch mal aus zwei Chancen zwei Tore machen und mal fünf Chancen gegen sich bekommen, ohne dass ein Tor fällt.“ Anders als vor einem Jahr, als der Trainer in der Winterpause an einer ganz neuen Grundordnung gebastelt hatte, kann er diesmal Bewährtes verfeinern. Vierer- oder Fünferkette funktionieren. &bdquo;Es haben sich fünf, sechs Leute rauskristallisiert, die bei mir immer spielen. Mit den besseren Spielern, die wir jetzt haben, können wir auch zwei Systeme spielen. Die Jungs sind so clever, das auch in wenigen Tagen umzusetzen.“ Lesen Sie auch: So beurteilt Fabian Klos die Aufstiegschancen von Arminia Bielefeld Die Testspielgegner aus Lippstadt (Oberliga) und Havelse (Tabellenführer Regionalliga Nord) sind unterklassig. &bdquo;Wir wollen an den Abläufen mit dem Ball arbeiten. Damit hatten wir mehr Probleme in der Hinrunde. Darum galt es, Gegner zu finden, die eher schwächer sind als wir, aber mit einem Regionalligisten auch einen, der schon nah dran ist.“ Alle Arminia-Spieler bekommen neuen Anlauf Kniat gibt allen Schützlingen einen neuen Anlauf. Einige, wie Mizuta und Boujellab, die zuletzt nicht mehr im Kader standen, oder der langzeitverletzte Hilterman werden sich gegen die Etablierten durchsetzen müssen. Und es auch können? Kniat lässt die Antworten offen. &bdquo;Mal gucken, was die Vorbereitung so ergibt.“ Das Transferfenster ist offen. Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel hält fest: &bdquo;Wenn jemand nicht mehr hier sein möchte, wird er auf uns zukommen. Wenn wir glauben, dass wir unsere Mannschaft in der Spitze verstärken können, dann werden wir das versuchen. Aber wir werden nichts Verrücktes machen.“ Jeder aus dem aktuellen Kader könne sich in den kommenden zwei Wochen zeigen, betont der Sportchef.

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